Wasserstoff-Aktien: Hammer-News bei Plug Power und Wechsel bei Nel ASA

Wasserstoff-Aktien bleiben umstritten, denn Wasserstoff gilt als „eine futuristische Wette“. Währenddessen erhöht Plug Power den Druck auf Nel ASA.

Liebe Leserin, lieber Leser,

an Wasserstoff-Aktien scheiden sich weiterhin die Geister. Zumal gerade der langfristige Anlagehorizont derzeit Investoren abschreckt. Dennoch erschließen Wasserstoff-Player immer neue Märkte. Daher dürften Nel ASA und Plug Power sich in Zukunft nicht nur bei den Elektrolyseuren Konkurrenz machen. Mehr darüber lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Wasserstoff-Aktien? Sieht man beim Wirtschaftsmagazin „Forbes“ eher kritisch: Denn die zu Beginn des Jahres noch durch den russischen Angriffskrieg befeuerten Kursverläufe hätten sich doch merklich nach unten korrigiert. Anders ausgedrückt: Die hohen Energiepreise und die Unsicherheiten hinsichtlich der Gasversorgung wirkten sich zunächst positiv aus.

Wasserstoff-Aktien: Achterbahnfahrt im Frühjahr

Denn die westlichen Regierungen und darunter vor allem die in Europa forcierten daraufhin ihre Anstrengungen, weg von fossilen Brennstoffen zu kommen. Dabei hat sich Wasserstoff als Hoffnungsträger der Energiewende – Stichwort: Dekarbonisierung – geradezu angeboten. In der Folge stiegen die Kurse von Nel ASA, Plug Power und Co.

„In den letzten Monaten scheint sich das Bild jedoch ein wenig gewandelt zu haben“, schreibt Forbes. Obwohl man Wasserstoff ein langfristiges Potenzial für die Dekarbonisierung zuschreibe und sich zudem zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten anböten, berge er Risiken. Und „angesichts der derzeit hohen Kosten und der fehlenden Größenordnung bleibe er eine futuristische Wette“.

Das nächste große Ding im Wasserstoff-Sektor

Steigende Inflation und weiterhin zu erwartende Zinserhöhungen trügen außerdem dazu bei, dass Anleger sich derzeit eher „auf Cashflow generierende Vermögenswerte mit niedrigerem Multiplikator“ konzentrieren. Gleichwohl müsse man auch die Wasserstoff-Aktien einzeln und genauer betrachten. Wenn auch der Grundtenor des Beitrags skeptisch bis ablehnend bleibt.

Hinsichtlich des gleichwohl unbestrittenen Potenzials von Wasserstoff wollen wir gleich mit einer Frage anknüpfen: Was glauben Sie, was ist das nächste große Ding im Wasserstoff-Sektor? In welchem Anwendungsbereich lassen sich am schnellsten Gewinne machen? Den Milliarden-Markt für Elektrolyseure haben wir bereits mehrfach besprochen.

Milliardenmarkt grüner Stahl

Auch die Umsatz-Chancen für grünen Wasserstoff generell, dessen Kosten übrigens schneller sinken als auch von Forbes angenommen, haben wir schon häufiger thematisiert. Nun, weitere Vorschläge? Also , wir tippen da mal auf grünen Stahl. Damit ist Stahlproduktion gemeint, die auf grünem Wasserstoff und elektrifizierten Prozessen beruht.

Der Einsatz von grünem Wasserstoff ermöglicht klimaneutrale Stahlproduktion und dürfte daher vor allem der Schwerindustrie beim Erreichen der Klimaziele helfen. Bei grünem Stahl hat Nel ASA längst einen Fuß in der Tür. Dabei war von einem „potenziell riesigen Markt“ die Rede. Um nicht zu sagen, einem Milliardenmarkt. Und natürlich will auch Plug Power hier ein Stück vom Kuchen:

Plug Power: Nächstes Projekt in Europa

Am gestrigen Donnerstag wurde das sogenannte GravitHy-Konsortium aus der Taufe gehoben. Laut eines Berichts auf „Recharge“ handelt es sich demnach um ein „leistungsstarkes Konsortium“ bestehend aus „Stahlkäufern, Wasserstoffentwicklern und einem von der EU geförderten Innovationszentrum“.

Zu den Gründungsgesellschaften gehört unter anderem der US-amerikanische Brennstoffzellen- und Elektrolyseur-Hersteller Plug Power. Gemeinsam plant man den Bau einer riesigen Elektrolyseur-Anlage in Fos sur Mer, Südfrankreich. Die Investitionskosten belaufen sich demnach voraussichtlich auf 2,2 Milliarden Euro. Man hofft auf Baubeginn im Jahr 2024.

Eine der größten Wasserstoffanlagen ihrer Art

Ziel dieser Anlage, die natürlich zu den größten ihrer Art in Europa gehört, ist die Produktion „von direkt reduziertem Eisen (DRI) aus Wasserstoff zu Herstellung von grünem Stahl“. Dafür plant man die Installation von Elektrolyseuren mit einer Leistung von etwa 650 MW, um 110 000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr zu produzieren (bei einer 100prozentigen Auslastung der Elektrolyseure).

Jährlich sollen dort dann laut Bericht 2 Millionen Tonnen des wasserstoffreduzierten Eisens für die Verwendung bei der Herstellung von Rohstahl vor Ort produziert werden. Auch für den Export in Form von Eisenbriketts (HBI) wäre dieses Eisen zu gebrauchen.

Plug Power-Aktie: Gegen Mittag Hoffnungsträger

Es ist nicht nur so dass Plug Power auch „in grünem Stahl macht“, um es salopp auszudrücken. Es ist vor allem auch so, dass das Projekt vor der Nase von Nel ASA, in Europa, seinen Sitz hat. Und dass die EU durch das von ihr finanzierte Europäische Innovations- und Technologieinstitut als Mitgesellschafter ihre Finger im Spiel hat. Das sollte Nel ASA zu denken geben.

Dass die Plug Power-Aktie am heutigen Freitagmittag laut aktueller Meldung zu den Hoffnungsträgern des Tages gehört, passt da zwar gut ins Bild. Aber dass dergleichen nicht von Dauer sein muss oder gar eine Trendwende markiert, dürfte klar sein. Dennoch steht die Plug Power-Aktie natürlich so oder so auch weiterhin unter Beobachtung.

Auch Nel ASA-Aktie mit Aufwind

Dasselbe gilt für das Wertpapier von Nel ASA. Auch die Nel ASA-Aktie gehörte laut einer aktuellen Meldung der Finanzmedien zu den erfolgreicheren Aktien des Tages. Zumindest galt das am Freitagmittag. Wahrscheinlich muss man auch hier sagen: Mal sehen wie lange die Freude darüber anhält bzw.: Mal sehen, wie lange der Aufwind für die Nel ASA-Aktie anhält.

Wir bezweifeln, dass die aktuelle Unternehmensnews seitens Nel ASA dafür den Ausschlag gegeben hat. Denn die bestand am heutigen Freitag aus einer Personalie: Wie bereits vor Monaten angekündigt hat an der Spitze des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten zum Start in die zweite Jahreshälfte 2024 ein Wechsel stattgefunden: Jon André Løkke übergibt an Håkon Volldal.

Wechsel bei Nel ASA, Herausforderungen bleiben

Der neue Firmenlenker dürfte bei Nel ASA keine charttechnischer Trendwende einleiten. So sieht man es zumindest beim Börsenmagazin „Der Aktionär“. Auch größere strategische Veränderungen seien aufgrund der aktuellen Äußerungen Volldals derzeit ebenfalls nicht zu erwarten. Zumal der Spielraum begrenzt sei. Das wichtigste Ziel für Nel ASA bleibe weiterhin: Erhalt von „Big Orders“.

Etwas optimistischer ist man da beim Portal „Sharedeals“: Schließlich bestehe für die Wasserstoff-Branche ein „günstiges Investitionsumfeld“, heißt es. Denn die „derzeitige Weichenstellungen der Europäischen Kommission“ – Stichwort: REPower-EU – deute auf einen baldigen „Wasserstoff-Superzyklus“ hin. Davon dürfte demzufolge Marktführer Nel ASA profitieren.

Wasserstoff-Aktien: Versöhnlicher Wochenabschluss?

Mal sehen, inwieweit sich dieser Optimismus in den nächsten Tagen und Wochen bestätigt. Angesicht des zurückliegenden turbulenten Börsenhalbjahres ist es jedoch auch verständlich, dass sich die Börsianer wenigstens nach einem freundlichen Abschluss der Handelswoche sehnen. Wir können das hier nicht herbei schreiben, nähmen das aber für Wasserstoff-Aktien gerne mit.

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