Wasserstoff-Aktien: Das große Zittern beginnt bei Plug Power und auch andere Wasserstoffunternehmen haben nichts zu lachen!

Plug Power gelingt vor den Zahlen offenbar kein Ausbruch mehr, während der Wasserstoff-Sektor noch kritischer als zuvor beäugt wird.

Auf einen Blick:
  • Wasserstoff-Aktien haben weiterhin einen schweren Stand.
  • Plug Power muss trotz einer weiteren Partnerschaft Verluste hinnehmen.
  • Auch an anderer Stelle dominieren rote Vorzeichen.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Wasserstoff scheint sich immer mehr in eine tiefe Krise hineinzumanövrieren. Es ist noch gar nicht so lange her, dass das Thema für allerlei bunte Fantasien sorgte, und das nicht nur an der Börse. Immer mehr davon scheint momentan aber schlicht zu platzen. So etwa in Großbritannien, wo ein Versuchsprojekt zum Heizen mit Wasserstoff krachend gescheitert ist. Im vergangenen Jahr wurden entsprechende Vorhaben in den Dörfern Redcar und Whitby vorzeitig abgeblasen.

Gründe dafür waren unter anderem Sicherheitsbedenken der Bevölkerung. Darüber hinaus sahen aber auch Experten das Vorhaben als wenig aussichtsreich an, da das Heizen mit Wärmepumpen in Kombination mit einer besseren Dämmung sehr viel effektiver sei. Bis heute gibt es nicht eine Studie, die Wasserstoff als eine kostengünstige Option zum Heizen von Wohngebäuden erkennen würde, die kürzlich im „Tagesspiegel“ zu lesen war.

Wasserstoff auf dem Rückzug?

Als wären solche schlechte Nachrichten nicht schon schlecht genug, hakt es auch noch an vielen anderen Stellen. Wasserstoff-Autos werden zwar von dem einen oder anderen Hersteller noch verfolgt. Sie spielen faktisch aber keine Rolle. Zumindest etwas besser sieht es bei der Akzeptanz für Nutzfahrzeuge aus. Da es aber eklatant an dem nötigen Treibstoff und der dazugehörigen Infrastruktur mangelt, gehen bisherige Projekte über den Status einer Machbarkeitsstudie nur äußerst selten hinaus.

In Deutschland macht dem Sektor derweil ein Stopp der Wasserstoffförderung zu schaffen, welches das Verkehrsministerium aufgrund des Verdachts der Vetternwirtschaft verhängte. Davon betroffen sind ausschließlich neue Projekte, also keine bereits genehmigten Vorhaben. Dennoch strahlt die Bundesregierung, die eigentlich Vorreiter in Sachen Wasserstoff werden wollte, eine gehörige Portion Unsicherheit an die Märkte aus. Es kommt derzeit also einiges zusammen, was einem als Anleger schon mal nachhaltig die Laune verhageln kann.

Plug Power beißt auf Granit

In einem solchen Klima scheint an Kursgewinne nicht zu denken zu sein. Solche wollten zuletzt nicht einmal Plug Power gelingen, obschon das Unternehmen nach einem Strom an aufmunternden Neuigkeiten zuletzt die nächste erfreuliche Kunde hinterherschob. Wie am Mittwoch bekannt wurde, geht Plug Power eine Partnerschaft mit einem nicht näher benannten Autokonzern aus den USA ein. Bereitgestellt werden sollen Infrastruktur und Brennstoffzellen für den Betrieb eines neuen Produktionscampus. Letzterer soll Anfang 2025 den Betrieb aufnehmen und der Pressemeldung zufolge wird es sich um eine der größten Anlagen ihrer Art handeln.

Plug Power Aktie Chart

Damit stellt Plug Power durchaus weitere Einnahmen in Aussicht. Dennoch ließ der Aktienkurs am Donnerstagmorgen mal wieder um 0,7 Prozent bis aus 3,24 Euro nach und die jüngste Erholungswelle schmilzt zunehmend dahin. Das mag daran liegen, dass zu dem jüngsten Projekt nur wenige Einzelheiten mitgeteilt wurden. Es könnte aber auch an den bangen Blicken auf den 1. März liegen.

Zu Beginn des kommenden Monats stellt Plug Power frische Zahlen vor und im Vorfeld ist die Sorge an den Märkten groß. Nicht wenige Beobachter befürchten den nächsten herben Rückschlag, wenn es um den Blick in Richtung Zukunft geht. Plug Power steht unter einem enormen Druck, den Aktionären endlich eine tragfähige Perspektive anzubieten, bei der ein möglicher Bankrott kein realistisches Szenario mehr darstellt.

Operativer Cashflow pro Quartal für Plug Power

Quartal
Mio. €

31.12.23
-243
30.09.23
-239
30.06.23
-348
31.03.23
-277
31.12.22
-307
30.09.22
-117
30.06.22
-195

Entwicklung des operativen Cashflows von Plug Power

Nel ASA bleibt antriebslos

Bei Nel ASA ist es angesichts der vielen unerfreulichen Entwicklungen im Segment schon erfreulich, dass die Aktie nicht neue Tiefpunkte erreicht hat. Gegen solche wehrten die Bullen sich am Mittwoch mit aller Macht und tags darauf ging es im frühen Handel um immerhin 2,5 Prozent auf 0,43 Euro aufwärts. Solche Kurse sind den Anteilseignern mittlerweile aber auch schon bestens bekannt und Anzeichen für eine Trendwende fehlen noch immer vollständig.

Auch für Nel ASA werden die kommenden Tage zur Zitterparte. Ein trauriges Bisschen Hoffnung verhindert momentan noch, dass die Aktie neue Rekordtiefs ins Visier nimmt, die leider gar nicht mehr so weit entfernt sind. Sollten die US-Kollegen nun für den nächsten Schlag unter die Gürtellinie sorgen, könnte das durchaus ausreichen, um den nächsten, schmerzhaften Kursrutsch in die Wege zu leden.

Ballard Power: Enttäuschungen allerorten!

In Kanada befindet sich Ballard Power leider auch in keiner sehr viel besseren Ausgangslage. Um 17 Prozent purzelten hier die Kurse allein seit Jahresbeginn in die Tiefe; auf Jahressicht sind Verluste von 47 Prozent zu verzeichnen. Es braucht endlich gute Neuigkeiten, um eine Gegenbewegung zumindest in den Bereich des Wahrscheinlichen rücken zu lassen. Zu sehen bekamen wir zuletzt leider nur, wie der nicht enden wollende Abwärtsdruck sich immer weiter verselbständigte.

Wann hört das auf?

Auf Jahre der Euphorie scheint bei Wasserstoff derzeit viel Ernüchterung zu folgen. Der Sektor ist auf großzügige Förderungen angewiesen. Denn aus eigener Kraft können Unternehmen in absehbarer Zeit keine (nennenswerten) Gewinne vorweisen. Das haben die Ergebnisse von Plug Power und Co. eindrucksvoll gezeigt. Umso wichtiger ist es, dass es von Seiten der Staatenlenker endlich mehr Planungssicherheit gibt. Aktuell scheint es aber in die entgegengesetzte Richtung zu gehen und die wichtigen US-Wahlen liegen erst noch vor uns. Da bleibt sehr viel Potenzial, um Wasserstoff-Aktien noch das eine oder andere Mal vor den Bug zu schießen.

Auf der anderen Seite haben die Erwartungen sich mittlerweile auf einem sehr viel realistischeren, wenn nicht gar depressiven Niveau eingependelt. Das eröffnet für die Zukunft auch wieder die Möglichkeit von positiven Überraschungen. Was vor einigen Jahren noch kaum Beachtung gefunden hätte, das könnte aktuell an den Börsen für eine satte Erholung sorgen. Es braucht aber eine gehörige Portion Mut, um sich in der aktuellen Lage auf ein derartiges Szenario zu verlassen. Angesichts immer neuer Herausforderungen ist es auch sehr gut nachvollziehbar, wenn Anleger aktuell den Verbleib auf der Seitenlinie bevorzugen. Doch auch nach der dunkelsten Nacht geht die Sonne bekanntlich stets wieder auf.

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