Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien sind kein Geheimtipp mehr. Auch wenn manche Reports das behaupten und Anlegern spektakuläre Versprechungen machen. Es ist nur so, dass die Wasserstoff-Branche immer unübersichtlicher wird. Deshalb müssen sich nun auch Wasserstoff-Unternehmen wie Nel ASA und Plug Power behaupten. Mehr darüber lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Hand auf’s Herz: Die Marke Rolls-Royce hätten Sie nicht in einer Meldung zu Wasserstoff-Aktien vermutet, oder? Ist aber so. Denn Rolls-Royce hat nun die Mehrheit des Wismarer Entwicklersvon Elektrolyse-Systemen, Hoeller Electrolyzer, übernommen. Darüber berichtete am heutigen Mittwoch das Börsenmagazin „Der Aktionär“.
Rolls-Royce macht Nel ASA und Plug Power Konkurrenz
Rolls-Royce hat demnach 54 Prozent des Unternehmens übernommen. Damit sei der Einstieg in den Markt für Elektrolyseure vollzogen, heißt es. Ein Markt, der als höchst lukrativ gilt und Milliarden-Geschäfte verspricht, zumal der Bedarf an Wasserstoff-Elektrolyseuren exorbitant steigen dürfte. Davon gehen mittlerweile viele renommierte Analyse-Häuser aus.
Das Börsenmagazin erinnert in diesem Zusammenhang an die Prognose der Investmentbank Jefferies: Dabei schätzen die Analysten, dass die weltweite Nachfrage nach Wasserstoff-Elektrolyseuren im Jahr 2030 das verfügbare Angebot um das Sechsfache übersteigen könnte. Die Nachricht von Rolls-Royce passt daher zur anhaltenden Dynamik in der Wasserstoff-Branche.
Täglich ambitionierte Wasserstoff-Projekte
Denn die Konkurrenz für Nel ASA und Plug Power, große etablierte Namen in der Wasserstoff-Branche und Vertreter der Pure Player, nimmt zu. Das können wir bestätigen. Denn vergleichbar mit der globalen Sportart Fußball, in der wohl an jedem Tag des Jahres irgendwo auf der Welt ein Spiel stattfindet, startet mittlerweile an jedem Tag irgendwo ein ambitioniertes Wasserstoff-Projekt.
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Und allein unter den Elektrolyseur-Herstellern finden sich zunehmend sogenannte Blended Player. Dafür lieferten etwa jüngst Siemens Energy und Air Liquide ein gutes Beispiel. Denn beide untermauerten ihre Absicht, gemeinsam Elektrolyseure für Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu bauen. Dafür hat man in der vergangenen Woche ein Joint Venture aus der Taufe gehoben.
Grüner Wasserstoff: Kosten sinken schneller
Es solle die Basis schaffen „für den notwendigen schnellen Hochlauf der Elektrolysekapazitäten“, hieß es in der betreffenden Unternehmensmitteilung. Übergeordnetes Ziel: Grüner Wasserstoff soll wettbewerbsfähiger und schneller verfügbar sein. Und das ist in der Tat ein wichtiges Etappenziel für die gerade in Schwung kommende Wasserstoffwirtschaft.
Prognosen hinsichtlich des schnelleren Sinkens der Produktions- und Transportkosten für grünen Wasserstoff befeuern den Markt zusätzlich. Denn dank dieser Entwicklung, den die Wasserstoff-Unternehmen vor allem den steigenden Rohstoffpreisen – Stichwort: Öl – zu verdanken haben, fällt ein wichtiges Argument gegen grünen Wasserstoff weg.
Wasserstoff-Aktien: Steigende Attraktivität
Damit wiederum steigt die Attraktivität des Investments in Wasserstoff-Aktien. Schwierig ist es nur, angesichts der wachsenden Zahl ambitionierter Wasserstoff-Projekte den Überblick zu behalten. Sicherlich ist es nicht verkehrt, auf Wasserstoff-Expertise zu setzen. Der norwegische Wasserstoff-Spezialist und -Pionier Nel ASA etwa dürfte in dieser Hinsicht gute Karten haben.
Eine weltweite Vernetzung und ein breit aufgestelltes Unternehmen wie Plug Power hat ebenfalls gute Argumente auf seiner Seite. Es kommt schließlich nicht von ungefähr, dass beide Unternehmen bei Anlegern und Analysten beliebt sind. Auch wenn ihr Ausverkauf an der Börse derzeit noch anhält, wie die Kollegen am heutigen Mittwochmorgen schreiben.
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News-Flaute bei Nel ASA und Plug Power
Und natürlich fehlt auch bei der börsentechnischen Betrachtung der Nel ASA-Aktie und der Plug Power-Aktie nicht der Hinweis auf die bestehende Nachrichten-Flaute. Das ist vor allem angesichts des Power-Plays der Konkurrenz um so brenzliger. Und eigentlich können sich das Nel ASA und Plug Power wohl auch nicht mehr lange leisten.
Denn immer mehr „Big Player positionieren sich“ (Börsenmagazin). Daher wäre es an der Zeit für Nel ASA und Plug Power, mal wieder einen Großauftrag zu melden. Zumal EU als auch die US-Regierung mittlerweile Programme aufgelegt haben, die Wasserstoff-Projekte dezidiert befürworten und fördern wollen. Davon sollten Nel ASA und Plug Power in absehbarer Zeit profitieren.
Saudi-Arabien setzt auf grünen Wasserstoff
Zumal sich nicht nur die Big Player positionieren, sondern auch einzelne Länder und Regionen. Saudi-Arabien zum Beispiel ist seinem ehrgeizigen Ziel, eine Wasserstoff-Macht zu werden, wohl wieder einen Schritt näher gekommen. Das geht jedenfalls aus einem Bericht auf dem Portal „Hydrogen-Central“ hervor.
Laut Alicia Eastman, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Intercontinental Energy, wird die Wasserstoffanlage in NEOM, Saudi-Arabiens 500-Milliarden-Dollar-Zukunftsstadt, die erste ihrer Art sein, die grünen Wasserstoff in kommerziellen Menge produziert. So der Tenor der Meldung, wobei „Kommerzialisierung“ in der Tat ein wichtiges Stichwort bei Wasserstoff-Projekten ist.
SFC Energy liefert
Natürlich lässt sich von hier aus nicht überprüfen, inwieweit diese Aussage zutrifft und welche Auswirkungen sie auf ähnlich gelagerte Wasserstoff-Projekte hat. Aber eines sollte aufgrund dieser Nachricht klar sein: Der Bau von Elektrolyseuren boomt nicht nur in Europa und den USA, sondern auch in Ländern, die man vielleicht nicht auf Anhieb mit Wasserstoff in Verbindung bringt.
Apropos Nachricht: Keine Woche ohne Unternehmensnews von SFC Energy, denn auf diesen Pure Player ist Verlass. So hat der Brennstoffzellen-Spezialist aus Brunnthal bei München am heutigen Mittwoch den Erhalt eines Folgeauftrags meldet. Dieser betreffe Lösung für die „stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgung“.
SFC Energy: Auftrag in Millionenhöhe
Gemeint ist damit demnach die erneute Lieferung von EFOY ProTRailer Hybrid-Energielösungen. Weitere Details zum Verfahren und Funktion des Ganzen schenken wir uns an dieser Stelle. Interessant sind viel mehr ein paar Eckpunkte des Deals: So liege das Auftragsvolumen bei mehr als 1,8 Millionen Kanadischen Dollar, hieß es. Die Summe gehe komplett ins Geschäftsjahr 2022 ein.
Auftraggeber ist demnach ein bedeutender weltweiter Öl- und Gasproduzent mit Unternehmenssitz in Kanada, schreibt SFC Energy. Einen Namen nennt man nicht. Stattdessen beschreibt man den Auftraggeber als einen Kunden, „der einen innovativen Ansatz gewählt habe, um Emissionen zu reduzieren“.
Wasserstoff-Sektor: Markt der Möglichkeiten
Wichtig sei ihm überdies „sicherzustellen, dass seine kritischen Kommunikationsnetzwerke immer Zugang zu sauberer, zuverlässiger Energie haben“. Aha. So weit, so nebulös. Uns jedoch fallen zu dem Stichwort Kanada als Erstes Wasserstoff-Konferenzen ein, die in diesem Frühjahr in den USA und in Kanada stattgefunden haben sowie Kanadas Anspruch „Wasserstoff-Supermacht“ zu werden.
Der Wasserstoff-Sektor bleibt also weiterhin unübersichtlich. Allerdings kann man das auch sportlich sehen: Denn da es noch keine Monopolstellung gibt und die Technologie-Führerschaft noch umkämpft ist, haben auch Newcomer und vermeintlich kleinere Player eine echte Chance, sich zu positionieren. Online-Buchhändler Amazon wurde schließlich auch nicht an einem Tag „erbaut“.
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