Liebe Leserin, Lieber Leser,
darüber, dass es beim Hochlauf von Wasserstoff noch ordentlich hakt, dürften sich wohl alle Beteiligten einig sein. Strittig ist allerdings, wie sich ein Weg aus der Misere herausfinden lässt. Für manch einen aus der Branche ist blauer Wasserstoff eine wichtige Brückentechnologie, um den Übergang zu grünem Wasserstoff zu schaffen. Offen begrüßt wurde daher auch, dass die neue Bundesregierung beim Thema Wasserstoff „alle Farben“ mitnehmen möchte.
Allerdings könnte die EU dem noch einen Strich durch die Rechnung machen. Die „FAZ“ berichtete am Dienstag über neue Pläne der EU zu Wasserstoffgesetzen. Bisher handelt es sich lediglich um Vorschläge, doch in der Branche wird schon Alarm geschlafen. So warnt etwa Thomas Gößmann als Chef des Fernleitungsnetzbetreibers Thyssengas davor, dass die EU-Pläne den wirtschaftlich tragfähigen Aufbau einer CO2-armen Wasserstoff-Wirtschaft torpedieren würden.
Wann ist Wasserstoff grün genug?
Ein zentraler Streitpunkt ist das Vorhaben, bei der Produktion von blauem Wasserstoff künftig pauschal von einem hohen CO2-Aufkommen auszugehen, so die verwendeten Energiequellen bei der Produktion nicht einwandfrei nachgewiesen werden können. Die Befürchtung einiger Unternehmen ist, dass dadurch ganze Staaten in ihrer Konkurrenzfähigkeit eingeschränkt werden könnten.
Natürlich gibt es aber auch gegenteilige Stimmen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) etwa lehnt eine Einordnung von blauem Wasserstoff als CO2-arm strikt ab. Das führe zu falschen Anreizen und würde der grünen Transformation letztlich im Wege stehen, so Julius Neu, seines Zeichens Referent für Klima- und Energiepolitik beim BUND. Kurz zur Einordnung: bei blauem Wasserstoff findet die Herstellung unter Verwendung von Erdgas statt, sodass das Ganz nur dann (fast) klimaneutral ist, wenn entstehendes CO2 aufgefangen und eingespeichert wird.
Planungssicherheit adé
Die EU scheint sich die Kritik durchaus zu Herzen zu nehmen und will bei den Vorschlägen nun noch einmal nacharbeiten. Was dabei herauskommen mag, bleibt offen. Bei den Anlegern kommt aber vornehmlich an, dass wieder einmal eine ganze Weile lang nichts geschehen wird. Unternehmen stehen vor einem großen Fragezeichen und können kaum abschätzen, wohin Investitionen nun am besten fließen oder nicht fließen sollten. Planungssicherheit sieht definitiv anders aus.
Das gemeinsame Ziehen an einem Strang wäre eine angenehme Abwechslung. Stattdessen wird gestritten und gezankt, und das gerne und häufig, sobald es ums liebe Geld geht. Neue Signale für Anleger sind leider nicht auszumachen und so geht der gewohnte Trott an den Märkten weiter. Plug Power etwa blieb trotz leichten Zugewinnen am Dienstag noch knapp unter 0,80 US-Dollar hängen und damit in den gewohnten Untiefen des Pennystock-Kellers.
Plug Power Aktie Chart
Das kennen Anleger bereits
Nur geringfügig anders gestaltet sich die Ausgangslage bei Nel ASA. Dort wissen die Bullen ein Fallen unter 0,20 Euro noch immer zu verhindern, scheitern aber regelmäßig beim Versuch, den Kurs auch nur ein wenig aufzuhübschen. Ein solcher Vorstoß aus der Vorwoche wurde kürzlich wieder kassiert; heute Morgen ging es um 2,4 Prozent auf 0,20 Euro abwärts. ITM Power hält noch die Stellung mit einem Kurs von 0,60 Euro. Es ist aber auch nicht das erste Mal, dass wir diese Linie zu sehen bekommen. Bei so ziemlich allen Wasserstoff-Aktien bleibt die Hoffnung ein wesentlicher Faktor. Die Politik tut nicht eben viel dafür, dieses zarte Pflänzchen wieder etwas wachsen zu lassen.
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