Wasserstoff-Aktien: Ernüchterung bei BMW, Nel ASA und Plug Power ebenfalls wenig überzeugend!

Wasserstoff-Aktien leiden noch immer unter Wachstumsschmerzen und der Sektor scheint Anlegern derzeit nur wenig zu bieten zu haben.

Auf einen Blick:
  • BMW sorgt mit seinem Wasserstoff-X5 für Ernüchterung.
  • Das Fahrzeug leidet unter wenig verfügbaren Tankstellen und hohen Preisen.
  • Derweil hängt die Stimmung auch anderswo noch immer tief.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Wasserstoff schafft es derzeit wieder vermehrt in die Schlagzeilen, was aber leider nicht unbedingt eine gute Nachricht ist. Etwas aus der Versenkung geholt hat jüngst BMW Wasserstoff für den Betrieb von Pkws. In der Branche haben die allermeisten Hersteller sich von einem solchen Unterfangen bereits verabschiedet. In Bayern scheint es noch hoch im Kurs zu sein und der Hersteller scheint für höchstmögliche Aufmerksamkeit sorgen zu wollen.

Bereits gestern konnten Sie an dieser Stelle über die ersten Eindrücke des „Handelsblatt“ zu einem auf Wasserstoff umgerüsteten X5 lesen. Grob zusammengefasst zeigte der Tester sich durchaus angetan, klagte aber über eine zu geringe Reichweite und zu wenige Tankstellen. Der Hersteller gibt bis zu 500 km an; das Handelsblatt berichtete über 400 km, welche das Fahrzeug mit vollem Tank in Aussicht stellte, und das auch nur bei einer gemäßigten Fahrweise.

Hubert Aiwanger lobt BMW

Ein weiterer von insgesamt 100 Wasserstoff-BMW ist in die Hände des bayrischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger geraten, was dieser über den Nachrichtendienst X teilte. In einem entsprechenden Beitrag war ein Foto des Fahrzeugs an einer Wasserstoff-Tankstelle zu sehen. Erfreut berichtete Aiwanger darüber, in drei Minuten in Würzburg für die nächsten 500 km getankt zu haben. Man scheint hier also den Herstellerangaben zu vertrauen.

Aufhorchen lassen die Kosten, welche sich laut Aiwanger auf 13,85 je Kilogramm belaufen sollen. Bei 1,3 kg auf 100 Kilometer ergeben sich dadurch Kosten von rund 18 Euro auf 100 Kilometer, wie „Efahrer.com“ vorrechnet. Ein elektrischer BMW iX gibt sich in etwa mit der Hälfte zufrieden. Auch Hubert Aiwanger bekundet, dass es „noch etwas günstiger werden“ müsse. Ansonsten sei sein Wasserstoff-Gefährt aber „perfekt“.

Zu viele Baustellen

Unter dem Strich reißt BMW mit seinen Testfahrzeugen keine Bäume aus. Dass die Kosten nicht noch höher ausfallen, liegt wohl einzig und allein an stattlichen Subventionen. Der verwendete Wasserstoff stammt dabei nicht einmal aus erneuerbaren Energie. Es handelt sich um sogenannten Grauen Wasserstoff, der mit konventionellen Methoden hergestellt wird und beim Kampf gegen den Klimawandel kaum weiterhilft.

BMW Aktie Chart

Auch die BMW-Aktie erhält derzeit keinen Aufwind, denn ernsthafte Chancen auf große Erfolge mit Wasserstoff-Autos rechnet sich an der Börse ohnehin niemand aus. Gerne gesehen wird vielleicht noch, dass Hubert Aiwanger sich einmal mehr als klarer Verfechter von Wasserstoff zu erkennen gibt. Daraus ergeben sich aber leider auch erstmal wenige neue Impulse für den Sektor.

Nel ASA auf dünnem Eis

In jedem Fall zu wenige neue Impulse ergeben sich, um den üblichen Verdächtigen im Wasserstoff-Segment endlich wieder auf die Sprünge zu helfen. Bei Nel ASA setzte sich heute Morgen der unschöne Abwärtstrend fort, welcher die Kurse um weitere 2,9 Prozent bis auf runde 0,60 Euro in die Tiefe trieb. Hier trifft das Papier auf die vermutlich letzte Unterstützung, bevor es noch sehr viel weiter in Richtung Süden gehen könnte. Sollte es unter 0,60 Euro gehen, würde allenfalls das Mehr-Jahres-Tief bei 0,53 Euro noch Support bieten. Verlass wäre aber nicht einmal darauf unbedingt.

Die Stimmung hängt weiter tief und um daran etwas zu ändern, braucht es schlicht mehr als den einen oder anderen optimistischen Tweet, oder wie auch immer die Kurznachrichten unter X mittlerweile heißen mögen. Gefragt sind nach wie vor frische Aufträge und gerne auch konkrete neue Subventionen für die einzelnen Unternehmen. Zu sehen ist davon im neuen Jahr bisher exakt nichts.

Plug Power kann sich nicht halten

Halbwegs die Kurve bekommen konnte im gestrigen Handel trotz der schlechten Stimmung noch die Aktie von Plug Power. Nach einer Annäherung an die 4-Euro-Marke konnten die Bullen im späten Handel eine spontane Gegenbewegung auf die Beine stellen. Jene kam am Mittwochmorgen aber schon wieder ins Bröckeln. Heute Morgen ging es um 3,2 Prozent bis auf 4,16 Euro in die Tiefe und im Chart bleibt der Abwärtstrend leider weiterhin intakt.

Die gute Hoffnung mag dem einen oder anderen noch erhalten geblieben sein und auch ich persönlich bin weiterhin vom langfristigen Erfolg von Wasserstoff und dazugehöriger Aktien überzeugt. 2024 wäre es aber wohl langsam an der Zeit, den Investoren dafür endlich greifbare Zahlen und Argumente zu liefern. Ganz offensichtlich ist bei vielen Börsianern der Geduldsfaden schon längst gerissen.

Es muss sich etwas tun!

Letztlich ist BMW mit seinen Wasserstoff-Autos derzeit gut dabei, die noch immer größten Baustellen rund um Wasserstoff schonungslos aufzudecken. Der Brennstoff ist noch immer viel zu teuer und zu wenig verfügbar, als dass er eine ernsthafte Alternative zu fossilen Energieträgern auf breiter Front darstellen könnte. Natürlich arbeiten dutzende Unternehmen just in diesen Stunden daran, genau das zu ändern. Die bisherigen Erfolge sind aber leider noch eher überschaubar.

Zu erwarten ist, dass nun einmal mehr die negativen Faktoren in den Vordergrund rücken, was auch an der Börse gewisse Eindrücke hinterlassen wird. Es ist nicht auszuschließen, dass wir auch in den kommenden Tagen rote Vorzeichen und vielleicht manches neue Tief zu sehen bekommen. Trösten können Anleger sich allenfalls damit, dass mit jedem weiteren Abschlag das Comeback-Potenzial umso höher ausfällt. Wann genau endlich die Wende eintreten könnte, das kann ich Ihnen aber auch heute leider nicht sagen.

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