Wasserstoff-Aktien: Crash an der Nasdaq – was ist mit Nel Asa los?

Nel Asa und Co. haben am Vortag an der wichtigsten Börse der Welt deutlich verloren - was ist los?

Liebe Leser,

am gestrigen Handelstag ging es für die Aktien der Wasserstoff-Hersteller deutlich abwärts. Auch an der Nasdaq verloren die Titel teils enorm. Einer der Verlierer des Tages ist die norwegische Nel ASA, die insgesamt 5,9 % abgab. Noch stärker verlor nur die britische ITM Power, deren Kurs gleich um über 13 % nach unten rutschte. Auch die Konkurrenz von Nel Asa musste gestern allerdings weitere Verluste hinnehmen.

Plug Power, Nel Asa und Co.: Verluste – auch an der Nasdaq

Plug Power aus den USA verlor insgesamt annähernd 8 %. Ballard Power, das Wasserstoff-Unternehmen aus Kanada, musste einen Kursrutsch in Höhe von -4,5 % verdauen. PowerCell Sweden reihte sich mit dem Verlust in Höhe von -8,6 % in die Reihe der Verlustaktien ein.

Die Branche gab eindeutig stärker nach als der Markt: So verlor der Technologie-Index Nasdaq 100 lediglich -0,4 %. In diesem Sinne bleibt unter dem Strich der Eindruck, dass die Wasserstoff-Branche aktuell deutlich unter Druck gerät.

Was ist los?

Dass die Branche insgesamt verlor, überrascht Analysten kaum. Zuvor hatte das britische Unternehmen ITM Power seine Geschäftszahlen offenbart und dabei einige Schwachstellen aufdecken müssen. Das Unternehmen meldete unter anderem, dass die Kosten im Geschäftsjahr höher gewesen seien als zuvor erwartet.

Das Geschäftsjahr endete am 30. April 2024 und soll einen Ebitda-Verlust (Ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in Höhe von 36,5 Millionen britischen Pfund erbracht haben. Dies sind gut 15 Millionen mehr Verlust als zuvor. Das Unternehmen arbeitete damit zunächst sogar weniger profitabel.

Auf der anderen Seite geht ITM Power davon aus, dass der Umsatz bei Vorlage der endgültigen Zahlen größer ausfiele. Die Erlöse sollen um 28 % klettern (5,5 Millionen britische Pfund statt bis dato 4,3 Millionen britische Pfund). Die Zahlen zeigen jedoch, dass die Umsätze bei weitem nicht einmal mit den bilanziellen Verlusten Schritt halten können. Dies ist durchaus das Signal, dass sowohl dieses Unternehmen wie auch letztlich die gesamte Branche zumindest noch massiv in das Wachstum finanzieren werden.

Dennoch präsentierte sich ITM Power erwartungsgemäß optimistisch. „Im vergangenen Jahr hat ITM Power finanziell und operativ die Grundlagen geschaffen, um unsere Produktionskapazität zu skalieren, die eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung von Volkswirtschaften mit grünem Wasserstoff spielen und es Ländern auf der ganzen Welt ermöglichen wird, ihre Energie- und Ernährungssicherheit zu verbessern“, ließ sich Chief Executive Officer Graham Cooley zitieren.

Halten wir fest: ITM Power selbst sieht sich in der Lage, seine Produktionskapazität erheblich auszuweiten.

Wichtig ist jedoch auch der Hinweis auf die gesamte Branche. „Russlands Invasion in der Ukraine hat die Absicht vieler Länder beschleunigt, die Energie- und Ernährungssicherheit zu erhöhen, mit besonderem Schwerpunkt auf grünem Wasserstoff, wie die jüngsten Ankündigungen der britischen Regierung und von REPowerEU zeigen. Wir glauben, dass wir einen wesentlichen Anteil an diesen globalen Märkten gewinnen können aufgrund unserer Erfahrung, Expertise, Partnerschaften und Kapazität.“

EU-Programm kann ITM Power und Nel Asa helfen

Nel Asa und ITM Power sind europäische Unternehmen mit Sitz in der EU. Diese werden zumindest die Chance erhalten, von den Investitionsvorhaben in der EU und aus Großbritannien zu profitieren. Wer sich am Ende durchsetzen wird – und ob überhaupt eines dieser Unternehmen einen größeren Anteil erhält -, ist objektiv betrachtet allerdings noch offen.

ITM Power verwies bei seiner Präsentation allerdings bereits darauf, dass der Auftragsbestand schon heute auf einem Rekordniveau liege. Gegenüber Anfang 2024 liege der Auftragsbestand demnach um 53 % höher. Am 8. August sollen die endgültigen Zahlen zum Jahresergebnis vorliegen.

ITM Power zeigt trotz der optimistischen Kommentare etwa zum Auftragsbestand, dass die Branche auf niedrigem Niveau arbeitet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von ITM Power ist längst im höheren dreistelligen Bereich. ITM Power ist damit besonders teuer.

Doch auch Nel Asa und Plug Power enttäuschen mit ihren jeweiligen Quartalsberichten oft genug die Analysten und Investoren. Neue Meldungen über Projekte oder Kooperationen täuschen nur kurzfristig darüber hinweg, dass die Unternehmen ihre Marktkapitalisierung aus rein wirtschaftlicher Sicht derzeit nicht verteidigen können.

Nel Asa und Plug Power werden 2024 und aller Voraussicht nach auch 2024 auf keinen Fall positive Abschlüsse vorlegen können. Wie weit die EU mit einem Programm für die europäischen Unternehmen hilft, steht in den Sternen, die Aufträge sind nicht vergeben. Wie weit die US-Regierung einem Unternehmen wie Plug Power helfen kann, bleibt gleichfalls offen. Großen Versprechungen über Investitionen in die Infrastruktur folgt bis dato keine Auftragsvergabe etwa an Plug Power, die über das bisherige Niveau hinausgeht.

Faktisch finden sich die Unternehmen auch an der Nasdaq derzeit im Abwärtstrend. Die Trendbewegung ist mittlerweile sogar recht eindeutig. ITM Power fehlen 24 % zum GD100 und 36 % zum längerfristigen Trend-Indikator GD200. Plug Power hat einen Abstand von 20 % bzw. -32 %. Selbst Nel Asa, das einen kleineren Vorsprung gegenüber den anderen Wasserstoff-Unternehmen aufweist, verläuft im Abwärtstrend. Bis zum GD100 fehlen derzeit -10 %. Der GD200 ist sogar -14,3 % entfernt.

Die Unternehmen sind deutlich weiter im Abwärtstrend als der Nasdaq 100 als prominenter Index der Börse Nasdaq. In den kommenden Tagen wird es darauf ankommen, deutliche Kursgewinne zu verbuchen, soll zumindest der Stimmungs-Trendwechsel für die Wasserstoff-Unternehmen eintreten. Favorit dafür wäre angesichts der aktuellen Entwicklung auch aktuell noch das norwegische Papier von Nel Asa.

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