Wasserstoff-Aktien: BMW bleibt bei Wasserstoff am Ball, was aber nicht jedem gefällt!

BMW erkennt weiterhin Potenzial für Wasserstoff-Autos, auch wenn es bisher noch schwer an der dafür nötigen Infrastruktur mangelt.

Auf einen Blick:
  • BMW sieht ein klares Interesse für Wasserstoff-Fahrzeuge.
  • Auch Pkw sollen diesbezüglich wieder mehr in den Fokus rücken.
  • Andere halten den Ansatz allerdings für den falschen Weg.
  • Derweil fehlt es bei Plug Power und Konsorten weiterhin an jeglicher Euphorie.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

eine Weile lang schien es schon fast, als hätte das Thema Wasserstoff-Pkw sich erledigt. Die allermeisten Hersteller setzen auf batterieelektrische Modelle, denen im Individualverkehrt die Zukunft zu gehören scheint. Aktuell kochen aber die Brennstoffzellen-Autos wieder etwas hoch. Zu verdanken ist das hierzulande vor allem BMW.

Bereits seit dem vergangenen Jahr sind rund 100 Fahrzeuge des iX5 Hydrogen unterwegs. Einer davon landete etwa beim bayrischen Wirtschats- und Energieminister Hubert Aiwanger, der in den sozialen Medien viele lobende Worte für den Ansatz fand. Seiner Ansicht nach handele es sich um eine fast perfekte Lösung, um künftige Generationen von Autos klimaneutral zu bekommen, ohne dabei auf Vorzüge wie große Reichweiten und ein schnelles Betanken verzichten zu müssen.

BMW sieht großes Interesse an Wasserstoff

Nun scheint auch BMW ein erstes Fazit zu ziehen. Der Entwicklungsleiter Jürgen Guldner sprach mit der „Automobilwoche“ über Wasserstofffahrzeuge und erkennt ein klares Interesse für die Technologie. Besonders in Fernost ließen sich große Fortschritte beobachten, etwa in Japan und Südkorea, aber auch im gigantischen chinesischen Markt. Immer mehr würden dort in Sachen Wasserstoff auch Pkw in den Fokus rücken, nachdem bisher vor allem Nutzfahrzeuge mit einem entsprechenden Antrieb ausgestattet wurden.

Die Testflotte von BMW soll daher auch weiterhin im Einsatz bleiben. Ob daraus eines Tages eine Serienfertigung wird, das ließ der Autobauer noch offen. Es ist aber erklärtes Ziel, auch in Zukunft den Kunden Wasserstoffautos zu verkaufen. Hergestellt werden sollen die an bereits bestehenden Standorten. Dagegen spricht auch wenig, da es sich bei den bisher vorgestellten Varianten lediglich um batterieelektrische Fahrzeuge handelt, die von einer Brennstoffzelle angetrieben werden.

Wasserstoff-Autos: Muss das sein?

Nettogewinn pro Quartal für BMW

Quartal
Mio. €

31.12.23
2.388
30.09.23
2.677
30.06.23
2.805
31.03.23
3.420
31.12.22
2.179
30.09.22
2.781
30.06.22
2.840

Entwicklung des Nettogewinns bei BMW

Dem eigenen Gewinn hilft BMW mit seinen Wasserstoff-Autos bisher nicht auf die Sprünge. Auch an der Börse wird das Ganze bestenfalls mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen. Es gibt aber durchaus Kreise, welche den Vorstoß begrüßen und gerne den Begriff der „Technologieoffenheit“ in den Raum werfen. Mit der heutigen Entwicklung sichert sich BMW im Zweifel die Chance, bei einem zukünftigen Markt für Wasserstoff-Pkw ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Je nachdem, wie sich das Ganze entwickelt, könnte das auch für den Aktienkurs noch relevant werden.

BMW Aktie Chart

Es mangelt aber auch nicht an Kritik für die Idee, Wasserstoff für Privat-Pkw zum Einsatz zu bringen, und das ganz besonders wenn es um grünen Wasserstoff geht. Das renommierte Portal „heise.de“ widmete eben diesem Thema heute einen umfangreichen Kommentar. Der Autor Martin Franz spricht sich darin klar gegen die Idee aus, in Zukunft Autos mit Wasserstoff zu betanken. Im Kern macht er darauf aufmerksam, dass grüner Wasserstoff knapp und teuer sei und sich daran in absehbarer Zeit kaum etwas ändern wird.

Ideen, grünen Wasserstoff „einfach“ mit überschüssigem Strom herzustellen, steht man skeptisch gegenüber. Schließlich entsteht die Energie sehr unregelmäßig und auch beim Bedarf gibt es enorme Schwankungen. Unter dem Strich werden wichtigere Bereiche erkannt, bei denen sich der Einsatz von grünem Wasserstoff lohnen würde. Diesen in die Individualpolitik zu lenken, das wird mehr oder minder als eine Verschwendung angesehen. Wer nun im Recht liegen mag und wer nicht, das mag jeder für sich selbst entscheiden.

Bei Plug Power hängt die Stimmung wieder tief

Während im Automobilsektor alte Diskussionen wieder ausgegraben werden, bleibt die Lage bei den Wasserstoff-Aktien weiter ernüchternd bis entmutigend. Plug Power fehlte es in den letzten Tagen an Antrieb. Am Mittwoch konnte die Aktie nur mit einiger Mühe ein erneutes annähernd an die Unterstützung bei 4 US-Dollar verhindern. Letztlich konnten Zugewinne von 1,4 Prozent verzeichnet werden und es ging mit 4,23 Dollar aus dem Handel. Damit fehlt es aber weiterhin an jeglichem Antrieb und der nächste Widerstand wartet erst um die 5-Dollar-Linie. Eben daran scheiterte das Papier vor wenigen Tagen noch.

Auf dem jetzigen Kursniveau bleibt Plug Power auch weiterhin auf einem sehr überschaubaren Kursniveau, trotz einer recht ansehnlichen Erholung in den letzten vier Wochen und einer Reihe an erfreulichen Neuigkeiten. Es bleiben große Fragen im Raum stehen, wenn es um die weitere Finanzierung geht. Zudem ist sich auch längst nicht jeder sicher darüber, dass Wasserstoff in den kommenden Jahren der große Durchbruch bevorsteht, welcher nötig wäre, um Plug Power aus den roten Zahlen herauszuhieven.

Nel ASA geht auf dem Zahnfleisch

Nochmal etwas düsterer sieht es für die Aktie von Nel ASA, die seit einigen Tagen schon schwer damit beschäftigt ist, nicht auf neue Tiefststände abzurutschen. Mit einem Plus von rund einem Prozent heute Morgen ging es auf noch immer magere 0,42 Euro aufwärts. Bereits bei 0,41 Euro lauert das aktuelle 5-Jahres-Tief. Es gibt Grund zur Annahme, dass es sich um die letzte harte Unterstützung handelt, bevor der Weg zu Allzeit-Tiefständen geebnet werden könnte.

Die Lage wird nicht besser durch die Tatsache, dass Nel zuletzt allenfalls kleine positive Meldungen für sich verbuchen konnte, gerade in Sachen Auftragseingänge aber einer geradezu gähnenden Leere gegenübersteht. Aus Anlegersicht bleibt weiterhin im besten Fall eine gewisse Stabilisierung im Segment zu erkennen. Allerdings braucht es selbst dafür schon eine gewisse Portion Optimismus. Es fehlt noch immer an einem konkreten Ausblick darauf, wie Angebot und Nachfrage endlich große Schritte nach vorn machen können.

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