Wasserstoff-Aktien: Bei Plug Power scheint auch die letzte Hoffnung zu versiegen und Nel ASA bewegt sich ebenfalls dem Tal der Tränen entgegen!

Zunehmende Zinssorgen setzen den Wasserstoff-Aktien zu und Plug Power musste vor diesem Hintergrund weitere rote Vorzeichen hinnehmen.

Auf einen Blick:
  • Plug Power setzt den Abwärtstrend fort.
  • Nicht einmal die Hoffnung auf sinkende Zinsen scheint dem Sektor noch weiterhelfen zu können.
  • Auch bei Nel ASA und ITM Power sind Kursverluste zu verzeichnen.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

es gleicht schon fast einem Happening, wenn es derzeit mal Neuigkeiten über frische Großaufträge im Wasserstoff-Bereich zu hören gibt. Genau danach dürsten die Börsianer seit einer kleinen Ewigkeit, doch abgespeist werden sie viel zu häufig mit Kleinigkeiten oder bloßen Absichtsbekundungen. Eben das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Stimmung bei Wasserstoff-Aktien seit geraumer Zeit einen bleibenden Durchhänger erlebt.

Ab und zu retten konnten sich einige unverbesserliche Optimisten noch mit der Aussicht auf die große Zinswende. Zu Beginn des Jahres wurde jene in den USA noch fest eingeplant. Sechs Zinsschritte erwarteten Experten für 2024 und beginnen sollte es noch im ersten Halbjahr. Doch die Inflationszahlen sprechen eine andere Sprache. Mittlerweile wäre manch einer froh, wenn die Fed sich wenigstens noch zu zwei Zinsschritten hinreißen ließe.

Plug Power sackt ab

Damit schwindet mehr oder weniger die letzte noch verbliebene Hoffnung auf eine baldige Erholung bei Wasserstoff-Aktien. Hohe Investitionen verlangen den Unternehmen einiges ab und sie treiben Konzerne wie Plug Power vor allem zuverlässig in hohe Schulden. Mit sinkenden Zinsen könnte ordentlich Druck vom Kessel genommen werden. Doch es scheint, als würde es bis dahin noch ein Weilchen dauern, während Liquiditätsprobleme mit Kapitalerhöhungen umgangen werden müssen.

Die schlechte Stimmung an den Märkten machte da bei Plug Power nicht Halt. Am Montag ging es für die Aktie des US-Konzern um weitere 1,4 Prozent in die Tiefe. Das scheint fast noch überschaubar zu sein an einem Handelstag, an dem viele andere Titel noch deutlicher abwerteten. Doch da Plug Power schon zuvor die wichtige Linie bei 3 Dollar nach unten durchkreuzte, schmerzen die weiteren Verluste umso mehr.

Plug Power Aktie Chart

Nel ASA: Wenig Vorfreude

In Europa sieht es nicht viel besser aus, auch wenn es bis zum Dienstag dauerte, bis die dunklen Wolken von der Wall Street herüberzogen. Heute gibt es auf breiter Front Kursverluste zu sehen und Nel ASA ist da leider keine Ausnahme. Vor den morgigen Quartalszahlen scheint sich sogar regelrecht Panik breitzumachen. Die Kurse gaben bis zum Vormittag um 4,7 Prozent nach und landeten bei bescheidenen 0,42 Euro zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Newsletters. Eine Erholung aus der Vorwoche, welche zeitweise Kurse jenseits der 0,50 Euro auf die Beine stellen konnte, ist schon wieder vollkommen in Vergessenheit geraten.

Es hilft nicht einmal, dass RBC Capital der Nel ASA-Aktie weiterhin freundlich gegenübersteht und dem Titel jüngst einmal mehr die Einstufung „Outperform“ bekräftigte. Dies wird von den Marktakteuren gekonnt ignoriert, während manch einer sich gedanklich schon fest auf weitere Enttäuschungen eingestellt hat. Spannend wird vor allem zu sehen sein, wie es um die weiteren Aussichten und die in Aussicht gestellte Abspaltung des Betankungsgeschäfts bestellt ist. Neue Impulse sind durchaus möglich, aber an der Börse aktuell nicht eingeplant.

ITM Power gelingt die Trendwende nicht

Wer weitere Beispiele für Enttäuschungen bei Wasserstoff-Aktien sucht, muss nicht lange suchen. Auch beim britischen Konzern ITM Power bringt der Dienstag Verluste mit sich und der Titel gönnt sich einen weiteren Ausflug unter die Linie bei 0,60 Euro. Jene wurde von den Käufern zu Jahresbeginn noch hart erkämpft, nachdem das Unternehmen einigermaßen erfreuliche Zahlen vorlegen konnte. Die Freude darüber scheint aber wieder vollständig verpufft zu sein und ohne weitere Auftragseingänge obsiegt die Skepsis einmal mehr, und das noch nicht einmal völlig zu Unrecht.

Wie gehabt steht bei allen hier genannten Unternehmen der Beweis aus, dass aus den hübschen Zukunftsfantasien eines Tages auch tatsächliche Gewinne werden können. Auch die höchsten Luftschlösser reichen schon lange nicht mehr aus, um im Wasserstoffsegment für Begeisterung sorgen zu können. Gefragt wären viel mehr greifbare Fortschritte auf dem Weg zum schon so lange erhofften Durchbruch.

Schott setzt auf Wasserstoff

Nun ist es auch nicht so, als würde in diese Richtung überhaupt nichts passieren. In Mainz etwa setzt die Glasschmelze von Schott seit Neuestem auf Wasserstoff, wie der „Volkfreund“ berichtet. In einem Pilotprojekt scheint bislang alles glattgelaufen zu sein und das hergestellte Glas wird nun auf seine Qualität überprüft. Kann jene überzeugen, geht das Material weiter an die Kunden. Das klingt doch danach, als hätte Wasserstoff einen weiteren interessanten Einsatzbereich gefunden.

Das Problem aus Anlegersicht ist aber, dass es sich einmal mehr nur um einen interessanten Versuch im kleinen Maßstab handelt, welches noch dazu mit sogenanntem grauen Wasserstoff und nicht seinem verheißungsvollen, klimaneutralen Geschwisterlein in Form des grünen Wasserstoffs erfolgte. Schott selbst sagt dazu, dass es bis zu einem Regelbetrieb noch ein „gewisser Weg“ sei. Benötigt werde dafür eine kontinuierliche Versorgung mit Wasserstoff per Pipeline. Zudem seien noch Langzeittests notwendig.

Auf die lange Bank geschoben

Da ist also wieder das ernüchternde Stichwort der „Langzeit“. Schott erkennt die Notwendigkeit, die Energieversorgung auf grüne Technologie umzustellen, wie auch so viele andere Konzerne. Doch geschehen soll dies nicht heute und nicht morgen, sondern irgendwann in ferner Zukunft. Bevorzugt genau dann, wenn grüner Wasserstoff in Massen und möglichst billig erhältlich sind. Derweil stehen die Wasserstoffunternehmen vor dem großen Problem, dass ihnen für Investitionen schlicht das Geld ausgeht, solange nicht endlich neue Aufträge hereinkommen. Ein Ausweg aus diesem Teufelskreis scheint aktuell nicht ersichtlich zu sein. Die Politik ist gefragt und wenngleich jene nicht gänzlich untätig ist, so werden bisherige Investitionen an den Märkten noch als unzureichend angesehen. Ohne die eine oder andere Sensation deutet da leider viel auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends bei Plug Power und Konsorten hin.

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