Liebe Leserin, Lieber Leser,
Der Handel am heutigen Feiertag startete furios. Der DAX traute sich seit Tagen nicht über die Marke von 16.000 Punkten, nur um nun spontan ein neues Jahreshoch bei rund 16.200 Punkten auf die Beine zu stellen. Bis zum Vormittag ging es damit mal eben um stattlich 1,5 Prozent aufwärts. Als ausschlaggebend dafür werden positive Vorgaben aus den USA angesehen. Beim Streit um die Schuldenobergrenze scheint sich Bewegung zu zeigen und vielleicht lässt sich eine globale Finanzkrise auf den letzten Metern ja doch noch verhindern.
Die allgemein gute Stimmung kommt auch den Wasserstoff-Aktien zugute. Jene legten nicht unbedingt gigantische Kurssprünge aufs Parkett. Mehrheitlich ging es aber zumindest in die richtige Richtung. Nachdem viele Titel erst vor wenigen Wochen Tiefststände erreichten und diese eher mühselig wieder hinter sich ließen, ist allein das schon viel wert. Es treibt die Hoffnung weiter an, dass der Tiefpunkt der jüngsten Baisse endlich überwunden sein könnte.
Weniger Gehalt für CEO von Plug Power
Angeführt wird das Feld heute von der Plug Power-Aktie, die schon kurz nach Handelsbeginn um gute drei Prozent zulegen konnte. Bereits im gestrigen Handel ließen sich ähnliche Zugewinne feststellen. Der Kurs legte damit bis auf 7,48 Euro am Donnerstagvormittag zu, nachdem die Bullen noch vor wenigen Tagen einigermaßen verzweifelt um den Erhalt der 7-Euro-Marke kämpften. Die neue Zuversicht tut dem Papier richtig gut.
Zustande kommt die nicht nur aufgrund einer allgemein etwas besseren Stimmung. Viel dazu beigetragen haben auch Meldungen um das Gehalt von CEO Andrew Marsch. Jenes ist im vergangenen Jahr laut einem Artikel von „Der Aktionär“ um satte 98,5 Prozent eingebrochen. Statt 52,25 Millionen US-Dollar verdiente Marsh lediglich noch 766.555 Dollar, und das bereits inklusive zusätzlicher Vergütungen. Am Hungertuch nagt Marsch damit noch nicht, für einen Manager eines Börsenkonzerns mit Milliardenbewertungen ist das Ganze aber doch sehr bescheiden.
Richtig so?
Bei den Aktionären kommt das gut an, denn die sind mit dem Führungsstil von Andrew Marsh schon seit Längerem so gar nicht einverstanden. Zwar hat der Plug Power-Chef in der Vergangenheit immer wieder viel versprochen und sich mit seinen Zukunftsambitionen selten bis nie zurückgehalten. Dummerweise konnten aber viele Versprechen nicht eingehalten werden. Auch bei den jüngsten Quartalszahlen sorgte Plug Power mal wieder für Enttäuschung.
Ob die deutliche Senkung des Gehalts nun eine adäquate „Strafe“ für ein mögliches persönliches Versagen sein mag oder nicht, darüber soll an dieser Stelle nicht geurteilt werden. Die Reaktionen an der Börse lassen aber vermuten, dass manch einer das Ganze gar nicht so verkehrt findet. Mit Blick auf den steigenden Kostendruck wird es sicherlich auch gern gesehen, dass Plug Power seine finanziellen Reserven für andere Dinge einsetzen kann.
Nel ASA versucht es wieder
Zumindest im morgendlichen Handel konnte zunächst auch Nel ASA von der guten Stimmung profitieren. Das Papier versucht sich weiterhin daran, den Widerstand bei 1,30 Euro hinter sich zu lassen. Noch ist den Bullen dabei kein Erfolg gegönnt. Kurzzeitig standen heute aber schon wieder 1,29 Euro auf dem Ticker. Grüne Vorzeichen bei DAX und Co werden hier kaum ausschlaggebend sein. Sie bieten aber eine Grundlage, auf der die Käufer aufbauen können.
Die Hoffnung lebt weiter, dass Nel ASA den zarten Aufwärtstrend der letzten Wochen am Leben erhält. Sollte dies nicht gelingen, droht der Übergang in eine Seitwärtsbewegung oder Schlimmeres. Neuigkeiten sind noch immer rar gesät. Ende April konnten die Zahlen die Anleger noch überzeugen. Seither hat sich wenig getan, und allein das ist nicht ungefährlich. Zumindest in den letzten Monaten zog eine Newsflaute gerne mal Korrekturen nach sich. Umso mehr ist auf signifikante Meldungen in möglichst naher Zukunft zu hoffen.
Leichte Zeichen der Besserung auch bei FuelCell Energy
Nel und Plug Power bleiben die Lieblinge der Aktionäre, doch auch sonst zeichnet sich am heutigen Donnerstag ein recht freundliches Bild. FuelCell Energy belohnt die Aktionäre bis zum Vormittag mit Kursgewinnen von 1,9 Prozent und steigt damit bis auf immerhin 2,17 Euro. Der langfristige Chart ist zwar noch immer kein schöner Anblick. Dass die Verluste von Monaten in wenigen Tagen aufgeholt werden können, war aber ohnehin nicht zu erwarten.
Freilich gibt es auch an Tagen wie heute nicht nur Gewinner. Verluste verzeichnete unter anderem Weichai Power. Hier ging es zunächst um 1,75 Prozent auf 11,20 Euro in die Tiefe. Allerdings befindet das Papier sich in einer völlig anderen Ausgangslage. Auf Jahressicht sind hier Zugewinne von knapp neun Prozent zu verbuchen. Leichte Korrekturen fallen da noch nicht unbedingt ins Gewicht. Das mag daran liegen, dass Wasserstoff bei dem chinesischen Konzern nur eines von vielen Feldern ist. Entsprechend hinterließ die Flaute weitaus geringere Spuren beim Aktienkurs.
Ein echter Feiertag?
Es macht sich wieder etwas Optimismus breit und je weiter Sorgen an den Märkten in die ferne rücken, desto freier wird in Sachen Wasserstoff der Blick auf künftige Chancen. Es lässt sich nur immer wiederholen, dass der Sektor nicht einmal richtig am Anfang seiner Entwicklung steht. Gerade das birgt stets auch Risiken und sorgt für eine verlässlich hohe Volatilität. Doch vielleicht stehen wir gerade tatsächlich am Wendepunkt. Mit Sicherheit lässt sich das dummerweise immer erst hinterher feststellen.
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