Wasserstoff-Aktien: Ballard Power trotz neuem Auftrag im Tal der Tränen und auch bei Nel ASA und Co. bleibt die Stimmung im Keller!

Noch immer hängt die Stimmung der Anleger im Wasserstoffsegment auf Halbmast, was sich bei den Aktien von Ballard Power und Konsorten überdeutlich zeigt.

Auf einen Blick:
  • Ballard Power bleibt trotz guter Neuigkeiten im Abwärtstrend.
  • Auch bei Nel ASA und Co. dominieren rote Vorzeichen.
  • Die Anleger scheinen untröstlich zu sein.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

deutsche Bauern haben sich auf die Fahne geschrieben, das Land am heutigen Montag mit einer landesweiten Streikwelle zu überziehen. Vertreter der Bewegung sprechen von einer „notwendigen Entschleunigung“ um ihrem Anliegen Gehör verschaffen zu können. Stein des Anstoßes ist unter anderem, dass die Bundesregierung mit dem Wegfall der Subvention für Agrardiesel plante. Derartige Vorhaben wurden zum Teil zwar bereits zurückgezogen. Den Zorn der landwirtschaftlichen Betriebe konnte man damit aber offensichtlich nicht bändigen.

Gerade vor diesem Hintergrund scheint es höchste Zeit zu sein, für Alternativen zu Diesel zu sorgen und Wasserstoff drängt sich hier schwer auf. Tatsächlich gibt es auch schon erste Versuche, um landwirtschaftliches Gerät mit Wasserstoff zu betreiben. Fendt arbeitet an einem solchen Traktor, der seit dem vergangenen Jahr bei zwei deutschen Betrieben im Einsatz ist. Bisher gibt es aber noch keine Berichte über erste Schlüsse. Ähnlich sieht es bei einem Unimog von Mercedes-Benz aus, der auf die Verbrennung von Wasserstoff statt einem Elektromotor mit Brennstoffzelle setzt.

Wasserstoff-Aktien: Es tut sich zu wenig!

Den Bauern bietet sich da keine Alternative, die sie einfach bequem im nächsten Laden kaufen könnten. Und selbst wenn es so wäre, würden die hohen Anschaffungskosten natürlich noch ein großes Hindernis darstellen. Im aktuellen Streit mit der Politik wird Wasserstoff also leider nicht für Besänftigung sorgen könnten. Die Anleger ärgern sich aber vor allem darüber, dass es nicht einmal mittelfristig derartige Aussichten gibt.

Viel wurde und wird rund um das Thema Wasserstoff versprochen. In der Realität angekommen ist davon bisher aber entsprechend wenig. Die Unternehmen aus dem Sektor waren in der Vergangenheit um teils große Versprechen selten verlegen. Langsam wäre es an der Zeit, dass sie solche auch einhalten. Oftmals scheint aber leider das Gegenteil der Fall zu sein.

Ballard Power ohne Glück

Neue Aufträge haben derzeit echten Seltenheitswert. Da erscheint es erstmal erfreulich, dass Ballard Power in der vergangenen Woche einen Auftrag der NFI Group vermelden konnte. Mindestens 100 Module für Wasserstoff-Busse sollen noch in diesem Jahr geliefert werden mit der Aussicht auf mehr Auslieferungen in der Zukunft. Es scheint hier endlich in die richtige Richtung zu gehen.

Nettogewinn pro Quartal für Ballard Power

Quartal
Mio. €

31.12.23
-51,2
30.09.23
-62,5
30.06.23
-30,1
31.03.23
-25,1
31.12.22
-34,4
30.09.22
-42,9
30.06.22
-55,8

Entwicklung des Nettogewinns bei Ballard Power

Allerdings haben sich die Anlegerinnen und Anleger schon des Öfteren die Finger an Wasserstoff-Aktien verbrannt, wenn jene aufgrund einer solchen Meldung einen spontanen Höhenflug vollzogen haben. Aktuell scheint sich darauf gar nicht erst irgendjemand einlassen zu wollen. Die Meldung verhallte an den Märkten weitgehend unbemerkt und die Ballard Power-Aktie ließ in der letzten Woche um knappe vier Prozent bis auf 3,22 Euro nach. Wie gehabt notiert der Titel damit in direkter Nähe zum 52-Wochen-Tief bei 2,95 Euro.

Ballard Power Aktie Chart

Da muss noch viel mehr kommen

Daran zeigt sich recht eindrucksvoll, dass die Börsianer nicht einfach nur auf die nächste Meldung zu einem einzigen frischen Auftrag warten. Stattdessen halten die Bullen sich wohl eher zurück, bis solche Nachrichten eine allgemein sehr viel höhere Frequenz haben. Das ist auch bitter nötig, um zumindest die Aussicht darauf zu bieten, dass Unternehmen wie Ballard Power eines Tages verlässlich schwarze Zahlen schreiben können. Bisher arbeiten die allermeisten Wasserstoff-Unternehmen noch mit Verlusten, und das oft nicht zu knapp.

Nun hat sich zuletzt auch noch die Hoffnung auf eine schnelle Zinswende schwer eingetrübt, sodass die Aussicht auf weiterhin hohe Kapitalkosten wieder aufflammt. Um es kurz zu machen: es scheint dieser Tage so ziemlich alles gegen Wasserstoff-Aktien zu sprechen und selbst Optimisten haben es immer schwerer, sich an die Hoffnung einer langfristig positiven Entwicklung zu klammern.

Nel ASA und Plug Power im roten Bereich

Die vielbeachtete Aktie von Nel ASA kann sich diesem Sentiment weiterhin nicht entziehen. In der ersten Handelswoche des neuen Jahres kämpften die Käufer verbissen darum, den Titel nicht unter 0,60 Euro und damit ins charttechnische Niemandsland abdriften zu lassen. Dabei waren sie letztlich aber leider nicht erfolgreich. Am Wochenende standen nach Verlusten von knapp vier Prozent auf Wochensicht nur 0,59 Euro auf dem Ticker.

Die Möglichkeit einer schnellen Gegenbewegung bleibt zwar bestehen. Angesichts der noch immer miesen Stimmung erscheint ein solches Szenario aber nicht unbedingt wahrscheinlich. Nicht viel besser sieht es bei den US-Kollegen von Plug Power aus. Auch hier ging es in der letzten Woche um nicht ganz vier Prozent abwärts und zumindest an den hiesigen Märkten wurde mit dem Unterschreiten der 4-Euro-Linie eine psychologische Marke unterboten.

Raue Zeiten!

Schnelle Besserung ist bei Wasserstoff-Aktien leider noch immer nicht in Sicht. Klar ersichtlich ist, dass der alternative Brennstoff dringend benötigt wird. Die Bauernproteste in Deutschland sind dafür nur eines von vielen Anzeichen und noch nicht einmal ansatzweise das größte. Doch es braucht eben mehr, als nur ein (leeres) Versprechen. Gefordert sind fertige Gerätschaften und eine Verfügbarkeit des Brennstoffs in Massen und zu bezahlbaren Preisen. All das existiert bisher leider nur in den Köpfen einiger Politiker und Unternehmenslenker.

An der Börse würde es schon ausreichen, würde den Anlegern ein glaubhafter Ausblick auf den weiteren Ausbau und vor allem das Erzielen von Gewinnen geboten werden. Doch nicht einmal davon kann derzeit die Rede sein. Die Unternehmen flüchten sich in eher vage Aussagen, so sie denn überhaupt noch mit den Anteilseignern kommunizieren. Langfristig bietet der Sektor unverändert enorme Chancen. Doch solange die nicht endlich greifbar werden, ist den Börsianern ihre skeptische Haltung leider nicht zu verdenken.

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