Liebe Leserin, Lieber Leser,
durch die Bank gibt es bei Wasserstoff-Aktien derzeit enttäuschende Charts zu sehen und die Stimmung schien zuletzt immer neue Tiefpunkte zu erreichen. Die Börsianer stören sich sichtlich daran, dass Unternehmen aus dem Segment viel zu selten neue Auftragseingänge vermelden können. Wenn es solche doch einmal zu sehen gibt, hält sich deren Volumen leider oft in Grenzen. Dadurch fehlt es vor allem mit Blick auf Umsatz und Gewinn an notwendigen Wachstumsimpulsen.
Ballard Power sorgte nun für ein kleines Osterwunder und verkündete am Ostermontag einen frischen Auftrag aus Polen. Kein geringerer als der Omnibushersteller Solaris hat eine Bestellung über weitere Brennstoffzellenmotoren abgegeben. Wasserstoff-Busse des Konzerns sind bereits in über 20 europäischen Staaten unterwegs. Nun sollen bis 2027 weitere 1.000 Motoren geliefert werden, was klar für die Erwartung spricht, dass die Nachfrage nach Wasserstoff-Bussen weiter ansteigen dürfte.
Ballard Power: Ist das der große Turnaround?
Laut „Der Aktionär“ handelt es sich bei der Order um den bisher größten Auftrag, den Ballard Power bisher an Land ziehen können. Da scheinen die Anteilseigner es dem Konzern nachsehen zu können, dass keinerlei finanzielle Details genannt wurden. Wie es um die Margen bestellt ist und welche konkreten Auswirkungen sich auf die Bilanzen ergeben werden, das bleibt also erst einmal offen. Die Aktionäre zeigen sich dennoch regelrecht erleichtert.
Ballard Power Aktie Chart
An den hiesigen Märkten setzte die Ballard Power-Aktie am Montag noch aus, holte die Kurssprünge von Übersee aber heute nach und setzte sogar noch einen drauf. Um 13,8 Prozent schoss das Papier bis zum Vormittag in die Höhe und verbesserte sich so bis auf 2,97 Euro. Das ist ein mittlerweile seltener und äußerst erfreulicher Ausblick. Aus technischer Sicht reicht es aber noch nicht, um schon die ganz große Trendwende ausrufen zu können.
Nel ASA mit Rückenwind
Tatsächlich gleichen die Bullen erst einmal nur Verluste der vorherigen Wochen aus und auf Jahressicht notiert die Ballard Power-Aktie noch mit 40 Prozent im roten Bereich. Dennoch scheint sich ein dezentes Licht am Ende des Tunnels zu zeigen und die gesamte Branche kann von den erfreulichen Neuigkeiten profitieren. Auch Nel ASA punktete am Montagmorgen mit grünen Vorzeichen. Um ganze 4,2 Prozent ging es für die Aktie aufwärts und der Kurs steigerte sich bis auf 0,43 Euro.
Auch die Norweger erleben damit noch kein grandioses Comeback, erhalten aber Rückenwind bei der Verteidigung der enorm wichtigen Linie bei 0,40 Euro. Ein möglicher Absturz, vor dem mancher Pessimist schon seit einigen Wochen, und das nicht ganz zu Unrecht, warnt, kann damit erst einmal verhindert werden. Wichtig wird allerdings sein, dass es sich bei dem Auftrag für Ballard Power um kein Einhorn handeln wird.
Plug Power nur mit kleinen Aufschlägen
Bei der Plug Power-Aktie fiel die Begeisterung sehr viel übersichtlicher aus und die Kurse verbesserten sich heute bis zum Vormittag um lediglich 0,2 Prozent bis auf 3,20 Euro. Immerhin geht es aber in die aus Anlegersicht richtige Richtung, was im Segment leider längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Es bleibt dennoch abzuwarten, wie lange sich die etwas bessere Stimmung nun handeln mag.
Ein frischer Großauftrag aus der Branche ist ohne jeden Zweifel eine erfreuliche Angelegenheit. Für einen grundsätzlichen Wandel braucht es aber neue Aufträge in einer sehr viel höheren Frequenz. Einfach ausgedrückt wäre es erfreulich, wenn es für den Anfang vielleicht monatlich neue Order aus dem Sektor zu vernehmen gäbe, ganz gleich von welchem Konzern genau. Gefragt sind deutliche Anzeichen dafür, dass die Wasserstoff-Revolution nicht nur in den Köpfen von Politikern und Unternehmenslenkern, sondern tatsächlich auch in der Praxis Fahrt aufnimmt.
Ferrari setzt (vielleicht) auf Wasserstoff
Anzeichen dafür gibt es vielleicht vom Sportwagenhersteller Ferrari. Jener hat laut „Auto Motor und Sport“ ein frisches Patent für ein Wasserstofffahrzeug angemeldet. Besonders ist dabei, dass der Verbrenner kopfüber montiert werden soll, sodass der Zylinderkopf der niedrigste Punkt des Triebwerks werden würde. Das soll den Einsatz eines großen und tief liegenden Heck-Diffusors ermöglichen.
Ich würde lügen, würde ich behaupten, dieses Fachchinesisch vollumfänglich zu verstehen. Mitnehmen lässt sich aber darauf, dass der bekannte und große Hersteller von Supersportwagen das Thema Wasserstoff auf dem Radar hat. Es bleibt zwar offen, ob das besagte Patent auch in die Tat umgesetzt werden mag. Sollte es dazu kommen, wäre es aber nicht zuletzt auch ein Prestigegewinn für Wasserstoff-Autos, welche viele andere Hersteller schon mehr oder minder vollkommen abgeschrieben haben.
Jetzt nicht nachlassen
Es geht zu Wochenbeginn für Wasserstoff-Aktien in die richtige Richtung und der Anflug von Optimismus soll an dieser Stelle tunlichst nicht schlechtgeredet werden. Dennoch bleibt es dabei, dass der Sektor einen anhaltenden Strom an guten Neuigkeiten braucht und nicht nur ein Aufblitzen alle paar Wochen. Die Freude über die Order von Ballard Power dürfte sonst recht schnell wieder verflogen sein und in den Charts bleibt es bisher leider noch bei einem recht lebendigen Abwärtstrend. Es ist also nur zu hoffen, dass wir möglichst bald mit weiteren erfreulichen Neuigkeiten verwöhnt werden. Dann klappt es vielleicht auch mit der Trendwende.
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