Wasserstoff-Aktien: Ballard Power enttäuscht und die Anleger warten weiterhin auf nachhaltige Gewinne im Sektor!

Mit Ballard Power gibt es aktuell das nächste Beispiel dafür, dass Wasserstoff für die Unternehmen viel zu häufig noch ein Verlustgeschäft ist.

Auf einen Blick:
  • Die Verluste bei Ballard Power weitern sich aus.
  • Trotz steigender Umsätze fällt der Verlust je Aktie höher als erwartet aus.
  • Die Aktie reagiert mit deutlichen Verlusten.
  • Auch bei Plug Power macht sich schlechte Stimmung bemerkbar.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Wasserstoff steht auf der Agenda vieler Regierungen noch immer ganz oben. In Thüringen soll ein 500 km langes Wasserstoffnetz entstehen, um Unternehmen Planungssicherheit bieten zu können. In Berlin macht man sich derweil Gedanken darum, Wasserstoff im großen Stil importieren zu können und selbst in China laufen immer größere Bemühungen, um sich für die Wasserstoff-Zukunft zu rüsten. Kein anderer Kraftstoff verspricht ein vergleichbares Potenzial bei gleichzeitig ausbleibenden Emissionen.

Soll Wasserstoff in den kommenden Jahren und Jahrzehnten fossile Energieträger ersetzen, so wird die Nachfrage steil in die Höhe gehen. Da ist mehr als genug Raum, um so manche Erfolgsstory an der Börse schreiben zu können. Dort können die Anleger sich am Wachstum der Wasserstoff-Akteure beteiligen. Bisher funktioniert das aber leider nur in der Theorie. Denn es bleibt ein großes Problem im Raum stehen.

Ballard Power wieder mit Verlusten

Hübsche Zukunftsfantasien sind an der Börse durchaus gerne gesehen und sie können schon mal schwindelerregende Kurssteigerungen nach sich ziehen. Der KI-Boom ist dafür aktuell ein gutes Beispiel, denn trotz der unstillbaren Nachfrage nach Hard- und Software müssen viele Unternehmen noch beweisen, wie sie mir der KI tatsächlich Geld verdienen können. Wasserstoff-Aktien stehen vor einem ähnlichen Problem. Der Bedarf an dem Kraftstoff scheint kaum zu decken zu sein, doch momentan sind Gewinne in den Bilanzen eine Ausnahmeerscheinung.

Diesbezüglich sorgte Ballard Power nun für die nächste Enttäuschung. Dass die Kanadier im vergangenen Quartal einmal mehr rote Zahlen schreiben würden, damit hatten die Märkte schon fest gerechnet. Schwer enttäuscht zeigte man sich allerdings darüber, dass die roten Zahlen noch größer als befürchtet ausfielen. 0,16 US-Dollar je Anteilsschein mussten für das vierte Quartal 2023 an Verlust vermeldet werden. Die Konsensschätzung ging von lediglich 0,13 Dollart je Aktie aus.

Nettogewinn pro Quartal für Ballard Power

Quartal
Mio. €

31.12.23
-51,2
30.09.23
-62,5
30.06.23
-30,1
31.03.23
-25,1
31.12.22
-34,4
30.09.22
-42,9
30.06.22
-55,8

Entwicklung des Nettogewinns bei Ballard Power

Wo soll das hinführen?

Gute Neuigkeiten konnte Ballard Power zwar beim Auftragseingang und den Umsätzen mitteilen. Letztere legten um über 130 Prozent bis auf 46,8 Millionen Dollar zu und übertrafen damit die Markterwartungen deutlich. Doch eben das führt auch zu noch mehr Verunsicherung. Denn wenn bei rasant steigenden Umsätzen auch die Verluste über Gebühr zunehmen, scheint das ein recht klares Anzeichen dafür zu sein, dass die Geschäfte mit Brennstoffzellen aktuell schlicht nicht profitabel sind.

Es sorgt auch nicht unbedingt für mehr Sicherheit, dass Ballard Power für das laufende Jahr gar keinen Ausblick abgibt. Geredet wird lediglich davon, dass im zweiten Halbjahr die Ergebnisse klassischerweise besser ausfallen werden. Durch die Blume werden die Anleger da schon mal auf weitere schwierige Wochen eingestellt. Leider hat es sich mit der Geduld der Anteilseigner schon weitgehend erledigt.

Wasserstoff-Aktien im Sinkflug

Das Urteil der Aktionäre fiel überdeutlich aus und die Ballard Power-Aktie verlor am Montag zeitweise um mehr als neun Prozent an Wert. Tags darauf ist von einer Entspannung nicht viel zu sehen. Am Dienstagmorgen trat die Aktie auf der Stelle und pendelte sich bei 2,78 Euro ein. Auf Jahressicht sind hier Kursverluste von knapp 44 Prozent zu beklagen. Die Enttäuschung über ein weiteres verlustreiches Quartal sitzt tief und sie strahlt auch auf andere Wasserstoff-Aktien ab.

Ballard Power Aktie Chart

Schwer unter Druck geriet im gestrigen Handel so auch Plug Power, wo es ebenfalls um rund neun Prozent in die Tiefe ging. Nur mit Mühe konnten die Bullen hier zum Wochenende die sowohl psychologisch als auch charttechnisch relevante Linie bei 4 Dollar zurückerobern. Nun blicken sie frustriert darauf, dass der Kurs wieder auf 3,66 Dollar zurückgegangen ist. Jeder noch so kleine Anflug einer Erholung im Segment scheint aktuell viel zu schnell wieder kassiert zu werden.

Nel ASA: Der Tanz am Abgrund

Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung oder gar den lange ersehnten Durchbruch treten mit jeder weiteren Enttäuschung in den Hintergrund und die Aktienkurse bewegen sich unverändert im Keller. Nel ASA ist da keine Ausnahme. Die Norweger waren vom Rückschlag bei Ballard Power zwar weniger getroffen. Allerdings mag das auch daran liegen, dass der Aktienkurs hier ohnehin schon seit einer ganzen Weile am Rande der Bedeutungslosigkeit notiert.

Schon seit Anfang Februar kämpfen die Bullen verzweifelt darum, Nel nicht auch noch unter die Linie bei 0,40 Euro fallen zu lassen. Dies ist auch gelungen, doch das Eis wird immer dünner. Im Februar gab es stellenweise noch Kurse von bis zu 0,49 Euro zu sehen. Im laufenden Monat waren bisher 0,43 Euro das höchste der Gefühle und heute Morgen landete der Titel bei traurigen 0,41 Euro. Der Chart zeichnet hier noch immer einen klaren Abwärtstrend und ins fallende Messer möchte hier wohl kaum jemand greifen.

Die Schonfrist ist vorbei

Der Wasserstoffsektor steckt weiterhin in den Kinderschuhen und es bedarf noch vieler Investitionen, um hier eine tatsächliche und nachhaltige Wirtschaft aufzubauen, die auch tatsächlich Gewinne abwerfen kann. Das ist an sich keine Neuigkeit, doch den Anlegern wird mit jeder weiteren enttäuschenden Bilanz schmerzhaft klarer, dass die große Wende noch länger als gedacht auf sich warten lassen könnte. So gerne ich Schöneres zu vermelden hätte, so bleibt doch die nüchterne Erkenntnis, dass die Stimmungslage weiterhin schlecht bleiben dürfte, solange nicht wenigstens einer der großen und vielbeachteten Player endlich für einen durchschlagenden Erfolg sorgen kann. Positiv anzumerken bleibt allerdings, dass nicht wenige Wasserstoff-Aktien sich wohl endlich einen Boden suchen konnten, wenngleich darauf noch nicht hundertprozentig Verlass ist.

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