Nachdem Sie gestern hier im Schlussgong bereits einiges über sogenannte Insider-Käufe gelernt haben, sollen Sie heute in der Fortsetzung alles weitere erfahren, was Sie aus meiner Sicht in dem Zusammenhang wissen sollten.
Es existieren klare rechtliche Regeln
Börsennotierte Unternehmen sind in Deutschland (und in vielen anderen Ländern) dazu verpflichtet, über eine so genannte Ad-hoc-Mitteilung zeitnah wichtige und vor allem kursrelevante Informationen zu veröffentlichen.
Seit dem 1. Juli 2002 besteht die gesetzliche Pflicht, Geschäfte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Unternehmen und deren Familienangehörigen (also von Unternehmens-Insidern) in Wertpapieren der eigenen Gesellschaft unverzüglich mitzuteilen.
Diese Mitteilung ist dann seitens der Gesellschaft unverzüglich zu veröffentlichen und wird als Directors’ Dealings bezeichnet. Diese erlaubten Insider-Käufe und -Verkäufe können Sie im Internet unter der Adresse www.bafin.de (das ist die Homepage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) verfolgen.
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Wie Insider-Käufe und -Verkäufe einzuordnen sind
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass der bereits vorgestellte Personenkreis (Vorstände, Aufsichtsräte und deren Angehörige) deshalb als Insider bezeichnet wird, weil diese Personen das Unternehmen besser kennen als Außenstehende und über Informationen direkt aus dem Konzern verfügen.
Grundsätzlich dürften Sie mir beipflichten, dass es durchaus sinnvoll sein kann, sich beim Aktienkauf an Personen zu orientieren, die Informationen aus 1. Hand haben und direkt an der Quelle sitzen. Folglich ist es in vielen Fällen durchaus sinnvoll, den sogenannten Insidern zu folgen, also zu kaufen, wenn die Insider kaufen und zu verkaufen, wenn diese im großen Stil verkaufen.
Allerdings sollten Sie beachten, dass es nicht automatisch ein gutes Zeichen sein muss, wenn ein Insider Aktien des eigenen Konzerns kauft und nicht automatisch ein schlechtes Zeichen, wenn Insider Aktien verkaufen. Denn nicht immer kaufen Insider Aktien, weil sie diese für unterbewertet halten und nicht immer verkaufen Insider Aktien, weil sie diese für fair oder überbewertet halten.
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So werden in vielen großen Unternehmen Aktien beispielsweise aufgrund von Mitarbeiter-Beteiligungen oder Bonuszahlungen verteilt. Es ist dann völlig normal, wenn ein Manager irgendwann die als Gehalts-Bestandteil erhaltenen Aktien (oder Aktien-Optionen) an der Börse versilbert und in Geld umtauscht (verkauft).
Nehmen Sie zusätzlich einen Fundamental-Check vor
In der aktuellen Situation spricht die Vielzahl der Insider-Käufe aus meiner Sicht klar dafür, dass die operative Lage und die zukünftigen Aussichten bei vielen deutschen börsennotierten Unternehmen deutlich besser sind als die Kursentwicklungen der vergangenen Tage und Wochen vermuten lassen.
Warum sonst sollten Vorstände und Aufsichtsräte deutscher Unternehmen teilweise Millionenbeträge in Aktien der eigenen Unternehmen investieren?
Fazit: Neben der Kontrolle der Insider-Daten ist auch ein Fundamental-Check notwendig
Auch Sie können den Insider-Handel über die schon genannte Adresse (www.bafin.de) verfolgen und davon profitieren.
Sie sollten allerdings darauf achten, dass diese Daten nicht ein alleiniges Kauf- oder Verkaufsargument darstellen. Prüfen Sie stets auch die fundamentalen Daten vor einem Kauf oder Verkauf!
In einigen Monaten werden wir sehen, wer besser gehandelt hat: Die Unternehmens-Insider, die in den vergangenen Wochen und Monaten zugegriffen haben, oder die Privatanleger und die institutionellen Anleger, die speziell im 4. Quartal 2018 aus Angst oder gar in Panik verkauft haben.
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