Was für ein Jahresstart 2024: Die Bitcoin (Spot) ETFs sind (endlich) da!

Die Achterbahnfahrt der Bitcoin ETFs: Von jahrelangen SEC-Ablehnungen bis hin zu überraschenden Genehmigungen und Marktturbulenzen.

Auf einen Blick:
  • Langjähriger Kampf um SEC-Genehmigung für Bitcoin ETFs
  • Bedenken wegen Marktmanipulation und Klassifizierungsunsicherheit
  • Überraschende Genehmigung von 11 Bitcoin ETFs; Einfluss von BlackRock und Vorläufer Bitcoin Futures ETFs
  • SEC-Kontroversen: Gehackter Twitter-Account, Fehlinformationen
  • Geringe kurzfristige Marktauswirkungen, aber langfristiges Potenzial

Bereits seit 2013 haben Investmentgesellschaften in den USA versucht, die Genehmigung der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) zum Start eines Bitcoin (Spot) ETF zu bekommen. Doch alle Anträge wurden stets abgelehnt, zum Teil mit wirklich eher abenteuerlich wirkenden Begründungen. So wurde von der SEC moniert, dass die Kurse des Bitcoin (BTC) ja nicht an einer regulierten Börse festgestellt würden (sondern auf privaten Marktplätzen wie Binance oder Coinbae) und daher (zu) leicht manipulierbar wären.

Zudem sei noch nicht final entschieden, ob der Bitcoin (und andere Kryptowährungen) als Wertpapiere („Securities“) klassifiziert würden oder nicht. Immerhin in diesem letzten Schritt gab es nun vor einigen Monaten Bewegung. So hat die SEC alle Kryptowährungen grundsätzlich schon als (illegale, weil nicht von ihr genehmigte) Wertpapiere eingestuft und gegen etliche Projekte Klagen eingereicht. Ausgenommen hiervon – und als Rohstoff („Commodity“) deklariert – wurden nur Bitcoin sowie der Ether von Ethereum (ETH).

Eine finale Entscheidung ist dies jedoch nicht. So hat die SEC beispielsweise im Gerichtsverfahren gegen Ripple, in der es um die Frage ging, ob die zugehörige Kryptowährung XRP ein (illegales) Wertpapier sei, weitestgehend Schiffbruch erlitten. Zu 80% (vier von fünf Punkten) jedenfalls hat das zuständige Gericht entschieden, dass der XRP kein solches Wertpapier sei. Die Berufung der SEC gegen das Urteil läuft aber wohl noch und die nächste Instanz könnte prinzipiell ja noch zu einem anderen Ergebnis kommen.

Rechtssicherheit haben wir dagegen nun schon länger was die Klassifizierung von Bitcoin und Ether angeht. Allerdings wurden und werden beide immer noch nicht an regulierten Börsen gehandelt. Trotzdem gab es nun die Genehmigung der SEC für gleich elf verschiedene Bitcoin (Spot) ETFs. Was auch kein Wunder mehr war. Denn erstens hatte sich der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock um die Genehmigung eines solchen ETFs beworben – und die haben die notwendigen finanziellen und personellen Mittel (Rechtsanwälte) um so etwas am Ende auch durchzusetzen.

Vor allen Dingen aber war das Argument, dass Bitcoin und Ether nicht an regulierten Börsen gehandelt würden, kein gutes mehr. Denn in den vergangenen Jahren hat die SEC sehr wohl schon einige Bitcoin (Future) ETFs genehmigt. Schließlich würden die Bitcoin Futures ja an der Chicago Mercantile Exchange (CME) und somit an einer regulierten Börse gehandelt. Das ist zwar richtig, nur… die Futures wurden und werden auf Basis der Kurse auf Binance und Ether abgerechnet. Womit sich die Futures letztlich doch via Binance oder Coinbase manipulieren lassen würden.

SEC-Genehmigung dramatisch!

Aber die SEC muss man, seit sie von Gary Gensler – von vielen nur noch als „Gary, The Clown“ bezeichnet – geleitet wird, wohl nicht mehr verstehen. So konnte Sam Bankman-Fried (SBF) unter den Augen der SEC seinen großangelegten FTX-Betrug durchziehen. Und auch die Genehmigung der Bitcoin (Spot) ETFs war letztlich ein Drama. So hatte die SEC noch vor einigen Monaten gewarnt, dass im Internet viele Falschmeldungen kursieren würde und nur sie selbst eine vertrauenswürdige Quelle sei.

Folglich feierten viele Kryptorianer dann am vergangenen Dienstag (9. Januar 2024) eine kleine Party. Denn auf dem offiziellen Twitter/X-Account der SEC wurde kurz vor Handelsschluss der Wall Street (22:00 Uhr deutscher Zeit) bekanntgegeben, dass die SEC die Bitcoin (Spot) ETFs genehmigt hätte. Wenige Minuten später dementierte SEC-Chef Gary Gensler dann diese Nachricht auf seinem Twitter/X-Account. Er schrieb, dass die News falsch sei und der offizielle Twitter/X-Account der SEC gehackt worden wäre.

Dies stellte sich am Ende auch als richtig heraus. So bestätigte Twitter/X (gehört ja inzwischen Elon Musk), dass er hier eine feindliche Übernahme des offiziellen SEC-Accounts gegeben habe. Dies sei möglich gewesen, weil die SEC keine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert habe, so Twitter/X weiter. Eigentlich wäre dies allein wohl schon ein Rücktrittsgrund oder, wenn er es selbst nicht einsehen möchte, ein Grund für die Absetzung von Gensler als Chef der SEC. Aber bis heute ist nichts dergleichen passiert.

Marktmanipulation „dank“ SEC…

Fakt ist jedenfalls, dass der Bitcoin aufgrund der Falschmeldung zunächst stärker in die Höhe schoss, diese Gewinne aber kurze Zeit später – mit dem Tweet von Gensler – wieder vollständig abgab. Wenn man so will, hat der Hacker den offiziellen Twitter/X-Account der SEC für eine Marktmanipulation nutzen können und dies auch umgesetzt. Dabei mag kein so großer Schaden entstanden sein. Aber ein Schaden ist nun mal ein Schaden, selbst wenn es nur ein kleiner Schaden sein mag.

Im Prinzip muss die SEC und ihr Chef Gary Gensler froh sein, dass der Hacker nicht ein Posting abgesetzt hat, in dem er eine Ablehnung der Bitcoin (Spot) ETFs durch die SEC verkündet hat. Denn dann wäre der Schaden wohl deutlich größer gewesen. Schließlich hatten im Vorfeld viele Kryptorianer auf eine Genehmigung der SEC gewettet – und sich dementsprechend long positioniert. Eine offizielle Ablehnung hätte daher zu einem Ausverkauf bei Bitcoin und letztlich am gesamten Krypto-Markt führen können.

Jetzt sind die Bitcoin (Spot) ETFs da – und was bringen sie?

Am Mittwochabend folgte dann aber die tatsächliche Genehmigung der Bitcoin (Spot) ETFs und am gestrigen Donnerstag begann dann auch schon der Handel. Zugleich zeigte der Bitcoin eher eine gewisse Kursschwäche, wohingegen viele Altcoins haussieren. Im Vorfeld hatten halt etliche Trader auf eine Genehmigung gewettet („Buy The Rumor“) und daher den Bitcoin long genommen, also gekauft. Nun gibt es die Zulassung und es folgt: „Sell The Facts!“.

Bitcoin Chart

Die Gewinne, die man so realisiert, müssen aber wieder angelegt werden und so kauft man Altcoins. Zumal bei der SEC auch schon Anträge zur Genehmigung von Ether(eum) (Spot) ETFs liegen, die ja nun auch bald genehmigt werden müssten. Grundsätzlich helfen diese ETFs den Anlegern, gerade Institutionellen, in den USA, in Bitcoin zu investieren. Daher dürfte noch mehr Geld in die Kryptos fließen, was deren Kurse antreiben müsste. Aber dies dürfte eher ein mittel- bis langfristig positiver Aspekt sein.

Kurzfristig, das sehen wir ja, bedeutet es weniger als sich viele gedacht (davon versprochen) haben. Zudem könnten die ETFs für ein noch geringeres Angebot an Bitcoin (und bald auch Ether) sorgen. Was in Bullenmärkten („Bullruns“) die Kursrallys verstärken dürfte. Aber geht es dann down, wirkt diese Marktenge auf der anderen Seite kontraproduktiv. Die Volatilität der Kryptos dürfte daher hoch bleiben – und womöglich noch zunehmen. Für deutsche Anleger spielen diese ETFs ohnehin keine Rolle. Denn hier sind sie nicht zugelassen und können folglich auch nicht gehandelt werden!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch ein frohes neues Jahr 2024 und, wie immer, ein ruhiges und entspanntes Wochenende!

Ihr

Sascha Huber

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