Volkswagen hat geliefert – zumindest was die E-Auto-Zulassungen in Europa betrifft. Doch während die Absatzzahlen steigen, bröckelt die Gewinnmarge. Die Analysten bleiben dennoch erstaunlich gelassen. Wie ist das zu erklären? Und was bedeutet das für Anleger?
Gewinn bricht ein – aber der Ausblick hält
Der operative Gewinn von Volkswagen sank im ersten Quartal 2025 um satte 37% auf 2,87 Milliarden EUR. Die Umsatzrendite rutschte auf 3,7% ab, nach noch 6,0% im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund: Sondereffekte in Höhe von rund 1,1 Milliarden EUR. Ohne diese hätte die Rendite bei immerhin 5,1% gelegen.
Dennoch hält der Konzern unter Vorbehalt am Jahresausblick fest – inklusive erwarteter Umsatzsteigerung von bis zu 5% und einer operativen Marge zwischen 5,5 und 6,5%. Die Analysten honorieren das: JPMorgan nennt das Festhalten an der Prognose trotz Gewinnrückgang ein „positives Signal“, Warburg Research sieht „wenig Überraschungspotenzial“ und bleibt bei einem Kursziel von 139 EUR.
Zölle als Damoklesschwert
Was viele Expertenschätzungen allerdings (noch) nicht berücksichtigen: mögliche Auswirkungen der US-Zölle. Die neue Handelspolitik birgt erhebliches Risiko – sowohl für VW als auch für die gesamte Branche. Mehrere Analysten, darunter UBS, Bernstein und Jefferies, betonen ausdrücklich, dass die Prognosen ohne mögliche Zollbelastungen gerechnet wurden.
UBS spricht von einem „politisch sensiblen Umfeld“, Jefferies erwartet eine Reaktion von VW auf mögliche Zölle, doch konkrete Aussagen fehlen bislang. Das könnte sich schnell als Unsicherheitsfaktor für die Aktie herausstellen.
Absatz läuft – besonders bei E-Autos
Trotz aller makroökonomischen Risiken: Der Absatz zieht wieder an. Im ersten Quartal verkaufte der Konzern 2,1 Millionen Fahrzeuge – ein leichtes Plus zum Vorjahr. Besonders in Europa und Südamerika legten die Zahlen deutlich zu.
Und noch etwas sorgt für Aufsehen: Bei den E-Auto-Zulassungen in Europa hat VW Tesla den Rang abgelaufen. Im ersten Quartal 2025 kam Volkswagen auf 65.679 vollelektrische Neuzulassungen – ein Plus von 157%. Tesla dagegen fiel um 38% zurück und kam nur auf 53.237 Fahrzeuge. Auch Audi, Škoda und BMW glänzten mit deutlichen Steigerungen.
Volkswagen AG Aktie Chart
Analysten nicht euphorisch – aber auch nicht nervös
Die meisten Analysten bleiben trotz des Gewinneinbruchs bei ihren Einschätzungen. Warburg (Kursziel: 139 EUR), Jefferies (130 EUR), JPMorgan (110 EUR) und Bernstein (102 EUR) stufen die Aktie weiter als kaufenswert oder zumindest haltenswert ein. UBS ist mit einem Kursziel von 84 EUR am vorsichtigsten.
Auffällig: Zwar sind alle sich der Risiken bewusst – allen voran Zölle, Konjunktur und Margendruck – doch wirklich nervös wird niemand. Die Formulierungen reichen von „am unteren Ende der Prognosespanne“ bis „Leid war vorhersehbar“.
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