Erst 2016 nahm die österreichische Voestalpine ein Werk in den USA in Betrieb. Nun kommt dieses etwas überraschend schon wieder unter den Hammer, wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist. Als Käufer tritt ArcelorMittal in Erscheinung, welcher sich den Deal etwas mehr als 600 Millionen Euro kosten lässt.
Als Buchgewinn sollen durch den Verkauf der Eisenpellets-Anlage stattliche 280 Millionen Euro übrigbleiben. Ganz steigt Voestalpine aus dem Standort nicht aus. Der Konzern behält 20 Prozent der Anteile und sichert sich damit nach eigenen Angaben die Lieferung von 420.000 Tonnen an Eisenpellets für seine Standorte in Österreich.
Es hat nicht sollen sein
Von Beginn an stand das Projekt in den USA unter keinem guten Stern. Ursprünglich veranschlagt wurden 550 Millionen Euro an Investitionen, welche letztlich bis auf 870 Millionen Euro explodierten. In Anbetracht dessen ist das Ganze für den neuen Käufer schon fast als ein Schnäppchen anzusehen.
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Die Anleger reagierten heute positiv auf den Verkauf des Sorgenkinds im Konzern. Die Voestalpine-Aktie konnte sich im frühen Handel bis auf 26 Euro verbessern, bevor sie wieder recht deutlich abgeben musste. Dennoch blieben bis zum Nachmittag Zugewinne von immerhin 1,12 Prozent bestehen, was den Kurs bei 25,32 Euro ankommen ließ.
Die Voestalpine-Aktie bleibt unten
Am schon seit Sommer 2021 bestehenden Abwärtstrend ändert das reichlich wenig. Noch immer haben die Anteilseigner Kursverluste von knapp 30 Prozent zu beklagen und mit steigenden Rohstoffkosten und allerlei anderen Problemchen spricht derzeit nur wenig für eine spontane Trendwende.
Wichtig dafür sind weniger Verkäufe von Unternehmensteilen oder einzelnen Produktionsanlagen und vielmehr Aussichten auf langfristig bessere Ergebnisse. Jene fehlen auch jetzt noch zu weiten Teilen und so könnten die grünen Vorzeichen heute sich als kurzes Vergnügen erweisen. Die Voestalpine-Aktie ist definitiv weiterhin mit Vorsicht zu behandeln und das 52-Wochen-Tief bei 24,28 Euro ist von den aktuellen Kursen nicht allzu weit entfernt.
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