Im vergangenen Frühjahr hat Vodafone die Preise für die meisten deutschen Festnetzanschlüsse um fünf Euro angehoben. Begründet wurde dies mit steigenden Energiekosten und wie gewöhnlich genossen die Kunden ein Sonderkündigungsrecht, sollten sie mit den höheren Kosten nicht einverstanden sein. Aus Sicht des Konzerns ging hier alles mit rechten Dingen zu.
Ganz anders schätzt das aber der Verbraucherzentrale Bundesverband ein, welcher nun eine Sammelklage gegen Vodafone eingereicht hat. Jener sollen sich Betroffene schon bald anschließen können. Argumentiert wird in erster Linie damit, dass die Preiserhöhungen unverhältnismäßig seien.
Vodafone könnten hohe Rückforderungen drohen
Vor Gericht wird nun eingefordert, dass Vodafone die in den Augen der Verbraucherschützer zu viel gezahlten Beträge zu erstatten. Bei rund zehn Millionen Anschlüssen könnte das ein teurer Spaß werden. Auch Schadenersatz steht im Raum, wenngleich hier noch keine konkrete Summe benannt wurde. Wie aussichtsreich das Anliegen der Kläger ist, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Der Blick zur Konkurrenz zeigt, dass Preiserhöhungen im laufenden Jahr durchaus die Regel waren. Das mussten auch die Verbraucherschützer eingestehen. Es wird aber darauf verwiesen, dass andere Anbieter weniger drastische Preiserhöhungen durchgesetzt hätten. Zudem könne man sich nicht um jeden Anbieter kümmern und konzentriere sich auf einen der Marktführer. Gehofft wird auch auf eine Signalwirkung eines möglichen Urteils.
Keine Panik an der Börse
Vodafone Aktie Chart
Trotz der potenziellen Tragweite des Prozesses zeigen die Anleger sich bisher recht entspannt. Die Vodafone-Aktie reagierte auf die Sammelklage bisher kaum und vor dem Wochenende konnte sie sich sogar um respektable 2,36 Prozent bis auf 0,87 Euro in die Höhe schwingen. Allerdings notiert das Papier auch hier noch immer auf sehr niedrigem Niveau. Vielleicht sind die Aktionäre schlechte Neuigkeiten mittlerweile einfach gewöhnt.
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