Visa hat trotz der makroökonomischen Störfeuer und der Rezessionsängste wieder einmal einen Rekord aufgestellt. Die Ausgaben der Kunden im internationalen Zahlungsverkehr sind mittlerweile höher als vor der Pandemie. In den ersten 9 Monaten stieg der Umsatz um 22,7% auf 21,5 Mrd $. Der Gewinn stieg um 26,2% auf 11 Mrd $. Dabei profitierte VISA aber auch von einer weit unterdurchschnittlichen Steuerbelastung im 3. Quartal.
Ohne diesen Sondereffekt wäre der Gewinn im Einklang mit dem Umsatz gestiegen. VISA hat sich komplett aus Russland zurückgezogen. Das hielt das Unternehmen aber nicht von seinem Wachstumskurs ab. Durch den Russland-Ukraine-Krieg zeigt sich die Verwundbarkeit internationaler Geschäftsmodelle.
Der politisch erzwungene Rückzug könnte bei einer zunehmenden internationalen Blockbildung den Ausschluss weiterer Länder als potenzielle Absatzmärkte bedeuten. Der russische Markt spielte aber keine große Rolle für das Unternehmen. Auch weitere potenzielle politische Gegner der USA wie China spielen für VISA nur eine untergeordnete Rolle. Die Hälfte des Umsatzes wird ohnehin in den USA erzielt.
Der Rest verteilt sich im Wesentlichen auf Europa und andere westlich orientierte Länder. Es werden immer mehr Waren im Internet bestellt. Auch der Reiseverkehr hat sich spürbar erholt. Auf Reisen wird besonders gerne mit Kreditkarten bezahlt. Deshalb hat VISA hervorragende Aussichten, den eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen.