Am Dienstag schoss die Aktie von Virgin Galactic an der New York Stock Exchange binnen eines Tages um über 22% Prozent in die Höhe. Und das nach drei Wochen, in denen es für den Konzern von Richard Branson gar nicht gut an der Börse lief. An 13 von 17 Handelstagen ploppte ein dickes rotes Minuszeichen nach Handelsschluss auf. Was war also am Dienstag los?
Hohe Leerverkaufsquote
Es gab keine frische News, die sich mit dem Unternehmen in Verbindung bringen ließe. Aber dafür drei Faktoren, die wohl Einfluss auf den spektakulären Kursverlauf genommen haben. Erstens ist der Anteil der leerverkauften Aktien mit rund 25% vom Streubesitz derzeit recht hoch. Solch eine Gemengelage hat oftmals stark volatile Kurse zur Folge.
Zweitens war das Handelsvolumen am Dienstag mit 63,5 Millionen extrem hoch. Normal für Virgin Galactic waren zuletzt im Durchschnitt 11 Millionen Aktien pro Tag. Das deutet auf eine konzertierte Aktion hin. Von wem genau, fragt man sich umgehend.
Virgian Galactic Holdings Aktie Chart
Neuer Meme-Stock in einschlägigen Foren
Faktor 3: Marktbeobachter merken zudem an, dass die Aktie momentan extrem bullish in einschlägigen Anlegerforen besprochen wird und sich hier ein neuer Meme-Stock herausbilden könnte, wie wir es vor Jahren bei GameStop und AMC Entertainment erlebt haben.
Konkreter Hintergrund für den Hype wäre dann, dass das Unternehmen vor kurzem einen Reverse-Aktiensplit angekündigt hat (Pressemitteilung). Über den Vorschlag soll auf der Hauptversammlung am 12. Juni abgestimmt werden. Und davon versprechen sich die Anleger eben Kurspotenzial. Der Reverse-Split könnte zwischen 1-zu-2 und 1-zu-20 liegen und ist Teil der Bemühungen, den Aktienkurs künstlich zu stützen und dem Unternehmen Zeit zu geben, seine Grundlagen zu festigen.
Virgin Galactic ist seit letztem Jahr an der Börse stark unter Druck geraten. Die Aktie verlor binnen Jahresfrist mehr als 60% an Wert. Der Konzern bereitet sich derweil auf seine Galactic 07-Mission im zweiten Quartal vor, die letzte Mission des Unity-Raumschiffs vor der Einstellung des kommerziellen Betriebs zur Entwicklung neuer Raumfahrzeuge. Trotz finanzieller Herausforderungen meldete das Unternehmen für das vierte Quartal weniger Verluste als erwartet und einen Umsatzanstieg, hauptsächlich durch kommerzielle Raumflüge und Mitgliedsgebühren.
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