Verbio-Aktie: Das sollen 90 % sein!

Verbio, ein eher unauffälliges Unternehmen, zieht in bestimmten Kreisen erhebliches Interesse auf sich. Laut Einschätzungen von Experten, die Marketscreener anführt, hat die Energieaktie das Potential, ihren Wert nahezu zu verdoppeln. Analysten prognostizieren ein Kursziel von 33,56 Euro, was einem Anstieg von etwa 90 Prozent entspricht. Für die Aktionäre bleibt dieses Ziel vorerst ein Wunschgedanke, da der Aktienkurs augenblicklich bei rund 18 Euro verharrt. Das Handelsvolumen an den Börsen ist gering, was ein mangelndes Interesse seitens der Börse signalisiert.

Herausforderungen: Verbio und das TecDax-Dilemma

In jüngster Zeit wurde Verbio aus dem TecDax entfernt, was weitreichende Konsequenzen hat. Für institutionelle Anleger fällt damit unter Umständen die Verpflichtung weg, in die Aktie zu investieren, wenn sie das aufgrund der Index-Zugehörigkeit zuvor getan hatten. Darüber hinaus wurde die Performance des Unternehmens im Kontext der allgemeinen Krise im Energie-Trendwende-Sektor negativ bewertet.

Verbio Vereinigte Bioenergie Aktie Chart

Trotz dieser Entwicklungen sind die Erwartungen für das Jahr 2024 hoch. Experten gehen von einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20,7 für Verbio aus, was für die Geschichte der Aktie ein beachtlicher, wenn nicht sogar zu niedriger Wert ist. Zudem wird prognostiziert, dass der Gewinn im kommenden Jahr deutlich steigen könnte. Basierend auf der aktuellen Marktbewertung würde sich für das neue Jahr ein KGV von nur 10,3 ergeben, was typischerweise Value-Investoren anlocken könnte, die auch in kleineren Unternehmenssegmenten aktiv sind. Darüber hinaus wird das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) für die Jahre 2024 und 2025 mit 0,76 beziehungsweise 0,69 als relativ niedrig eingestuft.

Technische Analyse: Ein schwieriger Weg nach oben

Trotz der positiven Erwartungen an die zukünftige Entwicklung leidet die Anziehungskraft der Aktie unter einem klaren Abwärtstrend. Die Chartanalyse zeigt eine fast katastrophale Entwicklung. Nach immensen Verlusten hat sich der Wert nur mühsam von seinem historischen Tiefststand erholt. Vor etwa 1,25 Jahren erreichte der Kurs der Verbio-Aktie noch Spitzenwerte von über 80 Euro, was die gegenwärtige Schwäche des Wertpapiers unterstreicht. Auch technisch orientierte Analysten bestätigen diesen Abwärtstrend, da die Aktie sowohl unter den gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage (GD200) bei 32,42 Euro als auch unter die 100-Tage-Linie bei 24,92 Euro gefallen ist. Somit liegt ein technisch induzierter Abwärtstrend vor.

Insgesamt steht Verbio an einem Wendepunkt, mit positiven Aussichten für das kommende Jahr, die jedoch durch gegenwärtige Herausforderungen und den bestehenden Abwärtstrend getrübt werden. Investoren könnten die derzeitige Bewertung als günstige Gelegenheit sehen, dürften aber die technischen Indikatoren nicht außer Acht lassen.