Veolia-Aktie: Diese Wasser-Wette bleibt unter dem Radar

Veolia Environnement zählt zu den führenden europäischen Konzernen im Bereich Wasser, Abfallwirtschaft und Bioenergie. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Frankreich bedient weltweit Kommunen, Industrie und Energieversorger – mit klarer Fokussierung auf Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung. Trotz eines soliden Quartalsverlaufs und einer breiten Aufstellung bleibt die Aktie am Markt derzeit unterbewertet.

Wassertechnologie als Wachstumstreiber

Veolia hat sich in den letzten Jahren stark auf den Ausbau der Wassertechnologie konzentriert – ein Segment mit langfristiger Nachfrage. Mit dem jüngsten Einstieg beim kanadischen Infrastrukturinvestor CDPQ (30%-Anteil für rund 1,75 Mrd. USD) verfolgt der Konzern das Ziel, die vollständige Kontrolle über die Suez-Integration zu erlangen. Diese Übernahme stärkt Veolias Position im Bereich kommunaler und industrieller Wasserlösungen. Das EBITDA soll bereits 2026 durch Synergien um 90 Mio. EUR steigen.

Drei starke Säulen: Wasser, Abfall, Bioenergie

Veolia ist breit aufgestellt. Alle drei Geschäftsfelder – Wasser, Abfallwirtschaft und Bioenergie – tragen in etwa gleich zum Umsatz bei. Gerade der Bioenergie-Bereich legte im ersten Quartal 2025 über 16% beim Umsatz zu. In der Abfallwirtschaft wird das Volumenwachstum aktuell zwar von gesunkenen Mengen gebremst, doch höhere Preise stützen die Marge.

Defensives Geschäftsmodell mit Inflationsschutz

Wasser- und Entsorgungsverträge sind in der Regel langfristig angelegt und oft inflationsindexiert, d.h. die Gebühren sind an die Inflation gekoppelt – das sichert stabile Einnahmen. Viele dieser Konzessionen laufen über Jahrzehnte. Dadurch ist Veolia weit weniger konjunkturanfällig als viele andere Industrieunternehmen. Die Suez-Übernahme stärkt diese Position weiter.

Bilanz solide, Dividende attraktiv

Trotz der jüngsten Zukäufe bleibt die Verschuldung im Rahmen. Die Eigenkapitalquote ist solide, das Net Debt/EBITDA liegt deutlich unter der Schwelle von 3,0x, die gemeinhin als kritisch gilt. Die Dividendenrendite von über 4,5% ist angesichts des Geschäftsmodells als hoch einzustufen. Zum Vergleich: US-Pendant American Water Works zahlt weniger als die Hälfte – bei ähnlicher Ausrichtung.

Bewertung lässt Raum für Fantasie

Mit einem aktuellen KGV von 14 und einer Marktkapitalisierung von knapp 22 Mrd. EUR ist Veolia noch weit entfernt von historischen Multiples. Analysten sehen im Schnitt ein Kursziel von 35 EUR. Das höchste Kursziel liegt gar bei 45,30 EUR. Selbst konservative Szenarien lassen über 15% jährliche Rendite erwarten.

Fazit: Ein unterschätzter Dividendentitel im Zukunftssektor

Veolia kombiniert drei strukturelle Megatrends – Wasser, Abfall und Energieeffizienz – in einem stabilen Geschäftsmodell. Die Aktie bietet Inflationsschutz, hohe Sichtbarkeit bei den Einnahmen und eine ordentliche Dividende. Gerade in unsicheren Zeiten ein interessanter Kandidat für langfristig orientierte Anleger.