Varta-Aktie: Geschichte wiederholt sich!

Die Aktie von Varta verbesserte sich zuletzt zweistellig. Es waren Spekulationen um den ehemaligen Großkunden Apple, die die Papiere antrieben. Nicht das erste Mal.

Auf einen Blick:
  • Die Varta-Aktie war in nur zwei Tagen um zwischenzeitlich 14 Prozent nach oben gezogen
  • Nach einem Interview mit dem Varta-Chef wird über die Rückkehr von Apple als Kunde spekuliert
  • Bestätigt ist das bislang nicht, doch auch vor vier Jahren bewahrheiteten sich ähnliche Gerüchte
  • Angesichts des Varta-Comebacks ziehen sich jetzt die Shortseller beim Batteriekonzern zurück

Liebe Leserin, lieber Leser,

noch am Freitag sah es nicht gut aus für die Aktie von Varta. Auf 17,80 Euro waren die Papiere des Batteriekonzerns zurückgefallen. Inzwischen sieht die Welt wieder anders aus: Innerhalb von nur zwei Handelstagen hatte sich die Varta-Aktie auf zwischenzeitlich 20,30 Euro verbessert. Wenngleich sie dieses Niveau nicht ganz halten konnte, der Kurssprung um zeitweilig 14 Prozent hatte seinen Grund: Es geht um ein Gerücht, das es in ähnlicher Form vor vier Jahren bereits einmal gegeben hatte und die Aktie ab Herbst 2019 in ungeahnte Höhen trieb. Die Geschichte wiederholt sich.

Kehrt Apple als Varta-Kunde zurück?

Was die Papiere des 2022 in Schieflage geratenen Unternehmens aktuell so antrieb, waren Spekulationen um eine mögliche Rückkehr des für Varta einst so wichtigen Abnehmers Apple für dessen AirPods. „Wir beliefern einen wichtigen Großkunden wieder, der zuvor die Abrufe seiner Aufträge zurückgestellt hat“, wurde Varta-Vorstandssprecher Markus Hackstein aus einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen vom Wochenende zitiert.

Dass es sich dabei tatsächlich um den US-Hightech-Riesen Apple handelt, wollte er allerdings nicht bestätigen. „Bitte verstehen Sie, wenn ich zu Kundenbeziehungen keine Aussage machen kann”, so Hackstein. Doch die Andeutung alleine ließ die Anleger wieder Hoffnung schöpfen.

Varta Aktie Chart
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Analyst schnitt zum Beweis AirPods auf

Die Geheimniskrämerei erinnert sehr an den Herbst 2019, als weder Apple noch Varta eine Zusammenarbeit offiziell bestätigen wollten, von der hinter vorgehaltener Hand schon lange die Rede war. Ein Analyst der Commerzbank griff daraufhin zu einem ungewöhnlichen Mittel, um nachzuweisen, dass die neuesten AirPods Pro-Ohrhörer von Apple tatsächlich mit Batterien von Varta ausgeliefert werden: Analyst Stephan Klepp kaufte kurzerhand in einem Apple Store ein Kopfhörer-Set für knapp 300 Euro – und schnitt es auf.

Im Innern fand er dann tatsächlich eine Lithium-Ionen-Mikrobatterie aus dem Hause Varta, was er daraufhin öffentlich machte. „Unsere Aktion hat die Spekulationen um Apple ein für alle Mal beendet”, so Klepp in seinem damaligen Bericht, der Fotos des zerstörten Geräts und des freigelegten Akkus enthielt. Varta und Apple lehnten zunächst dennoch eine offizielle Stellungnahme ab, doch die Börse reagierte prompt:

  • Die Varta-Aktie markierte in der Folge mehrfach neue Höchststände
  • Im Dezember 2019 standen die Papiere bei einem Kurs von 128 Euro

Varta rutschte 2022 in die Verlustzone

Mittlerweile ist die Aktie des Ellwanger Konzerns nur noch ein Schatten ihrer selbst, hat seit ihrem Allzeithoch noch immer rund 85 Prozent an Wert eingebüßt. Und daran hatte Apple ebenfalls seinen Anteil. Denn spätestens 2022 wurde klar, dass der lange Zeit so hoffnungsvolle Batteriekonzern in die größte Krise seiner Firmengeschichte geschlittert war. Von Juli bis September 2022 war in der Bilanz ein bereinigter Verlust vor Zinsen und Steuern von 2,5 Millionen Euro angefallen. Im Jahr zuvor hatte Varta noch einen Gewinn von 70 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz war im Vergleich um ein Siebtel auf 194 Millionen Euro zurückgegangen.

Als Grund für die Misere gab Varta damals insbesondere höhere Rohstoff- und Energiekosten an. Zudem hätten sich Projekte mit Kunden verzögert. „Dabei dürfte es sich auch um Batterien für Apples AirPods handeln“, vermutete man damals schon bei der Frankfurter Allgemeinen – und sollte Recht behalten. Der iPhone-Hersteller wolle verhindern, von einzelnen Lieferanten abhängig zu sein, hieß es.

Die Konsequenzen waren fatal: Die Varta-Aktie brach von zuvor mehr als 80 Euro binnen kürzester Zeit auf weniger als 30 Euro ein – und erholte sich bis heute nicht. Ende September musste Vorstandschef Herbert Schein seinen Hut nehmen, Markus Hackstein übernahm als Vorstandssprecher. Schein sollte fortan das Geschäft mit Batterien für Elektroautos aufbauen, auf das Varta große Hoffnungen setzte.

Shortseller ziehen sich zurück

Jetzt aber erklärte Nachfolger Hackstein im Interview, dass Varta seine Pläne für einen Ausbau seiner E-Autobatterien-Produktion zurückgestellt habe. Stattdessen sorgt ausgerechnet Apple wieder für neue Zuversicht, sogar die Shortseller werden nervös. Im September lagen mindestens 6,44 Prozent aller Varta-Anteile noch in Händen von Investoren, die mit Leerverkäufen auf fallende Kurse spekulieren. Doch diese ging laut Bundesanzeiger im Zuge der aktuellen Spekulationen auf 5,26 Prozent zurück.

  • Walleye Capital LLC etwa reduzierte seinen Varta-Anteil am Montag von zuvor 0,59 auf 0,48 Prozent
  • Qube Research & Technologies Limited schraubte in zwei Schritten von 0,69 auf 0,46 Prozent zurück
  • Marble Bar Asset Management LLP reduzierte von 2,02 Prozent Anfang Oktober auf jetzt 1,42 Prozent

Und selbst der kritischste Hedgefond, SIH Partners LLLP, reagierte: Er hatte laut Bundesanzeiger erst am 13. Oktober seine Varta-Anteile noch einmal von 3,07 auf 3,11 Prozent erhöht, nun aber die Richtung geändert. Seit Montag ist SIH nur noch im Besitz von 2,90 Prozent der Aktien.

Analysten mit niedrigen Kurszielen

Und die Analysten? Diese waren zuletzt äußerst skeptisch. Warburg Research und die DZ-Bank etwa setzten ihr Kursziel für Varta bei 15 Euro, rund ein Viertel unter dem aktuellen Kurs. Die Einschätzungen stammen allerdings noch aus dem August. Von einer Rückkehr von Apple war damals noch keine Rede.

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