Valora ist auch im aktuellen Umfeld vom Wertschöpfungspotenzial ihrer Foodvenience-Strategie überzeugt und bestätigt die EBIT-Prognose für das Gesamtjahr 2022 (ohne Kosten im Zusammenhang mit M&A und strategischen Projekten) von CHF 70 Millionen (+/- ~10%).
Aussenumsatz mit dickem Plus
Im ersten Halbjahr 2022 erwirtschaftete Valora einen Aussenumsatz von CHF 1’213.2 Mio. (HJ 2021: CHF 1’030.4 Mio.) – ein Plus von +17.7% bzw. +20.7% in Lokalwährung gegenüber der Vorjahresperiode. Der Nettoumsatz belief sich auf CHF 943,3 Millionen und lag damit um +15,9% bzw. +17,8% in lokaler Währung über dem Vorjahreswert (HJ 2021: CHF 814,1 Millionen). Nach einem schwachen Jahresauftakt im Schatten der Omicron-Variante lag der Umsatz im Mai und Juni 2022 leicht über dem Niveau vor der Pandemie 2019.
Valora schloss das erste Halbjahr 2022 mit einem EBIT von CHF 8.1 Millionen ab (HJ 2021: CHF 7.4 Millionen). Ohne Kosten im Zusammenhang mit M&A und strategischen Projekten belief sich der EBIT auf CHF 11.1 Millionen, was auf vergleichbarer Basis eine Steigerung von +41.9% bedeutet. Dieses Wachstum wurde ohne die bedeutende COVID-19 Unterstützung erreicht, die Valora in der Vorjahresperiode erhalten hatte. Der Reingewinn der Gruppe belief sich auf CHF -5.4 Mio. (HJ 2021: CHF -3.8 Mio.).
Bilanz bestätigte ihre Stärke
Die Bilanz bestätigte ihre Stärke mit einer Eigenkapitalquote vor Leasingverbindlichkeiten von 50,2% (31. Dezember 2021: 51,0%). Der Verschuldungsgrad betrug 2,3x EBITDA (HJ 2021: 2,2x), was dem Niveau vor der Pandemie entspricht und deutlich unter der Covenant-Obergrenze liegt.
Valora hat ihre Foodvenience-Strategie erfolgreich vorangetrieben
Unter anderem wurde mit der Akquisition von Frittenwerk der boomende Fast-Casual-Markt erschlossen. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit Oel-Pool ausgebaut, was das Format avec an die Spitze der Schweizer Convenience-Marken bringen wird.
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FEMSA übernimmt Valora
Am 5. Juli 2022 kündigte FEMSA die Übernahme von Valora an, um gemeinsam den europäischen Marktführer für Convenience Stores und Food Services zu entwickeln. FEMSA wird ein Barangebot für alle sich im Publikum befindenden Namenaktien der Valora Holding AG (Valora) für CHF 260.00 pro Aktie unterbreiten. Der Verwaltungsrat von Valora empfiehlt den Aktionären einstimmig, dieses Angebot anzunehmen. Der Transaktionsprozess ist im Gange.
Zu Beginn des Jahres war das Geschäft von Valora noch stark von der Pandemie betroffen. Vor allem im ersten Quartal 2022 dominierten die Omicron-Beschränkungen den Einzelhandel und die Gastronomie. Die Lockerung der staatlichen Restriktionen kam später als erwartet, in Deutschland sogar mit einer zusätzlichen Zeitverzögerung. Nach der schrittweisen Aufhebung der Restriktionen konnte Valora jedoch in den letzten beiden Monaten eine starke Erholung der Umsätze verzeichnen.
Nettoumsatz im Mai und Juni 2022 über dem Niveau vor der Pandemie
Im ersten Halbjahr 2022 erwirtschaftete Valora einen Aussenumsatz von CHF 1’213.2 Mio. (HJ 2021: CHF 1’030.4 Mio.), das sind +17.7% bzw. +20.7% in Lokalwährung mehr als in der Vorjahresperiode. Der Nettoumsatz belief sich auf CHF 943,3 Millionen (HJ 2021: CHF 814,1 Millionen), was einem Anstieg von +15,9% bzw. +17,8% in lokaler Währung entspricht. Mit -6,1% für das gesamte erste Halbjahr 2022 blieb er unter dem Niveau vor der Pandemie von 2019, während der Nettoumsatz im Mai und Juni leicht über den entsprechenden Werten von 2019 lag.
Bruttogewinn mit einer Steigerung von +20,1%
Der Bruttogewinn für das erste Halbjahr 2022 belief sich auf 428,2 Mio. CHF (HJ 2021: 356,5 Mio. CHF), was einer Steigerung von +20,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Marge verbesserte sich um +1,6 Prozentpunkte auf 45,4% und damit auf das Niveau vor der Pandemie von 2019. Die Nettobetriebskosten stiegen um +20,3 % aufgrund der Erholung und des akquisitionsbedingten Wachstums sowie der Inflationsentwicklung. Darin enthalten sind auch Kosten im Zusammenhang mit M&A und strategischen Projekten in Höhe von CHF -3,0 Millionen. Der Wegfall der COVID-19-Unterstützung im ersten Halbjahr 2021 führte ebenfalls zu einer höheren Kostenbasis.
Der EBIT der Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 8,1 Millionen (HJ 2021: CHF 7,4 Millionen)
Ohne die Kosten im Zusammenhang mit M&A und strategischen Projekten belief sich der EBIT auf CHF 11,1 Millionen, was auf vergleichbarer Basis einer Steigerung von +41,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dieses Wachstum wurde vor allem durch die Ergebnisse der Monate Mai und Juni und ohne die bedeutende COVID-19 Unterstützung von rund CHF 30 Mio. im ersten Halbjahr 2021 erzielt. Der Reingewinn der Gruppe belief sich auf CHF -5,4 Millionen im Vergleich zu CHF -3,8 Millionen im ersten Halbjahr 2021. Der Rückgang ist vor allem auf einen höheren Steueraufwand und die negative EUR/CHF-Entwicklung zurückzuführen. Der freie Cashflow betrug CHF -11,8 Mio. (HJ 2021: CHF -0,1 Mio.) und wurde durch höhere Abflüsse im Zusammenhang mit Investitionen und dem Anstieg des Nettoumlaufvermögens infolge der Übernahme weiterer Verkaufsstellen und der allgemeinen Wachstumsfinanzierung negativ beeinflusst.
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Starke Bilanz mit Leverage Ratio deutlich unter Covenant-Obergrenze
Auf der Bilanzseite bestätigte Valora ihre Stärke. Die Eigenkapitalquote vor Leasingverbindlichkeiten liegt bei 50.2% (51.0% per 31. Dezember 2021). Die Nettoverschuldung betrug CHF 222.4 Mio. (31. Dezember 2021: CHF 209.3 Mio.), während der Verschuldungsgrad mit 2.3x EBITDA (GJ 2021: 2.2x) auf dem Niveau vor der Pandemie und deutlich unter der Covenant-Obergrenze lag. Mit der Emission eines neuen Schuldscheindarlehens in Höhe von EUR 100 Mio. mit fünf- und siebenjähriger Laufzeit im April 2022 hat Valora ein fällig werdendes EUR-Schuldscheindarlehen zu attraktiven Konditionen vorzeitig refinanziert und damit ihr langfristiges Finanzierungsprofil verbessert. Das Closing der Transaktion erfolgte im Juli 2022.
‚Aufgrund der starken Erholung der Gruppe insbesondere im zweiten Quartal 2022 und der anhaltenden Widerstandsfähigkeit während der Pandemie ist Valora zuversichtlich, was das Wertsteigerungspotenzial ihrer Foodvenience-Strategie betrifft‘, sagt Michael Müller, CEO der Valora Gruppe. Angesichts der jüngsten starken Umsatzentwicklung und obwohl sich die geopolitische Lage in den letzten Monaten verschlechtert hat, schätzt Valora den Aussenumsatz (einschliesslich der jüngsten strategischen Initiativen) für das Gesamtjahr 2022 auf dem Niveau vor COVID-19 und bestätigt die EBIT-Prognose von CHF 70 Millionen +/- ~10% für das Gesamtjahr 2022 (ohne Kosten im Zusammenhang mit M&A und strategischen Projekten).
Weiterer Ausbau des Netzwerks In der Berichtsperiode ist es Valora gelungen, ihre Foodvenience-Strategie erfolgreich voranzutreiben
Mit dem Closing der Akquisition von Frittenwerk per 1. Juli 2022 steigt Valora in den boomenden Fast-Casual-Markt ein und entwickelt damit das bisher hauptsächlich auf Take-away-Angebote fokussierte Foodservice-Geschäft weiter. Zusammen mit dem trendigen Format aus Deutschland will Valora von der Entwicklung des überdurchschnittlich wachsenden Fast-Casual-Segments profitieren. Frittenwerk seinerseits soll weiter gestärkt werden und ein beschleunigtes Wachstum erfahren. Bis 2025 soll das Netz von 27 Standorten verdoppelt und der EBITDA von 2021 von rund EUR 2.5 Mio. mehr als verdreifacht werden. Zudem erwartet Valora einen substanziellen Know-how-Transfer vom kreativen Frittenwerk-Konzept auf die anderen Formate.
Auch im Bereich Food Service ist die Integration von Back-Factory auf Kurs und kommt sehr gut voran. Gleiches gilt für die Erweiterung der B2B-Kapazitäten in den Produktionsstätten von Ditsch USA, die bis Ende des ersten Quartals 2023 abgeschlossen sein soll.
Ein weiterer Erfolg ist die Ausweitung der Kooperation mit Oel-Pool
Valora übernimmt 71 weitere Shops des Tankstellenbetreibers und wird diese, vorbehältlich der Genehmigung durch die Wettbewerbskommission, in moderne avec Stores umwandeln. Damit erhöht Valora nicht nur die Präsenz im Convenience-Geschäft an Tankstellen deutlich, sondern schafft bis Ende 2023 mit rund 370 avec-Stores das grösste Netz an Convenience-Verkaufsstellen in der Schweiz. Damit nähert sich Valora einem weiteren Meilenstein in ihrer wachstumsorientierten Food-Strategie, denn der margenstärkere Anteil von Food am gesamten Category-Mix von Valora nimmt weiter zu.
Der Umbau der SBB und anderer Standorte ist in vollem Gange
Die Umbauarbeiten der SBB werden mit Hochdruck vorangetrieben und sollen bis Ende 2022 weitgehend abgeschlossen sein. Per Ende der Berichtsperiode waren im gesamten SBB Netz bereits über 60% der Verkaufsstellen umgebaut. Innerhalb des SBB Clusters verzeichneten die renovierten Verkaufsstellen ein stärkeres Wachstum des Lebensmittelumsatzes als die noch nicht renovierten (+37,0% vs. +13,0%). Ausserhalb des SBB-Netzes wurden die meisten der 39 Läden, die aus der im letzten Jahr angekündigten Zusammenarbeit mit der Oel-Pool-Tankstelle Moveri hervorgegangen sind, zwischen Januar und Mai 2022 in das avec-Verkaufsstellennetz überführt.
Weitere avec-Boxen werden eingeführt
Das Portfolio der Autonomen Läden mit der kassenlosen avec-Box und den avec-24/7-Hybrid-Läden wurde im ersten Halbjahr 2022 weiter ausgebaut, vor allem durch die Eröffnung neuer Hybrid-Läden. In den kommenden Monaten wird Valora in der Schweiz neben den bestehenden avec Boxen in Arlesheim BL, Urdorf ZH und Oberohringen ZH fünf weitere avec Boxen eröffnen. Auch den Roll-out der k kiosk-Automaten in der Schweiz setzt Valora konsequent fort.
Konzernweite Umstellung auf erneuerbaren Strom
Beim Ziel, bis 2050 netto null CO2-Emissionen zu erreichen, ist Valora ein gutes Stück vorangekommen. Bei den eigenen Emissionen (Scope 1 und 2) wird Valora bis Ende 2022 eine 100%ige Umstellung auf erneuerbaren Strom realisieren, was wesentlich zum Ziel der Halbierung der eigenen Emissionen bis 2025 beiträgt. Darüber hinaus hat Valora auch die Lieferkette der eigenen Markenprodukte sowie der an Valora-Standorten produzierten Produkte unter die Lupe genommen und gemeinsam mit ihren Partnern weitere Reduktionspotenziale identifiziert. Das ehrgeizige Ziel von Valora ist es nun, die CO2-Emissionen entlang dieser Lieferkette bis 2030 zu halbieren. Im Fokus der Massnahmen stehen Aspekte wie regenerative Anbaumethoden, der Ausbau des veganen Produktsortiments und eine weitere Reduktion von Lebensmittelabfällen.
FEMSA und Valora bündeln ihre Kräfte, um gemeinsam den europäischen Marktführer im Bereich Convenience Stores und Food Services weiterzuentwickeln
Am 5. Juli 2022 kündigte Fomento Económico Mexicano, S.A.B. de C.V. (FEMSA), ein führendes Einzelhandels- und Getränkeunternehmen mit einem Gesamtumsatz von mehr als USD 27 Mrd. / CHF 26,5 Mrd. im Jahr 2021, ein Barangebot zum Erwerb aller sich im Publikum befindenden Aktien der Valora Holding AG (Valora) für CHF 260,00 pro Aktie an. Dies entspricht einer Prämie von 57.3% auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 60 Handelstage und 52.0% auf den Schlusskurs der Valora-Aktie vom 4. Juli 2022. Der Valora-Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären einstimmig, das Angebot von FEMSA anzunehmen. Der Transaktionsprozess ist im Gange. Weitere Details finden Sie unter https://femsa.gcs-web.com/valora-transaction.
Valora Gruppe HJ 2022 HJ 2021 Chan- ge in Mio. CHF % % in Lokalwährung
Aussenumsatz 1’213.2 128.- 1’030.4 126.- +17.- +20.7% 6% 6% 7% Nettoumsatz 943.3 100.- 814.1 100.- +15.- +17.8% 0% 0% 9% Bruttogewinn 428.2 45.4- 356.5 43.8- +20.- +22.1% % % 1% – Betriebskosten, -420.1 -44.- -349.2 -42.- +20.- +22.5% netto 5% 9% 3% Operativ 8.1 0.9% 7.4 0.9% +9.8- +2.0% Gewinn/(Verlust) % (EBIT) EBITDA 40.9 4.3% 39.3 4.8% +3.8- +4.9% % Konzernergebnis -5.4 -0.6- -3.8 -0.5- n.a. n.a. Gewinn/(Verlust) % %
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