Das US-Finanzministerium hat die Schweiz gemeinsam mit acht weiteren Ländern auf eine Überwachungsliste genommen. Diese Länder stehen unter besonderer Beobachtung, weil sie laut den US-Behörden über einen großen Handelsüberschuss verfügen. Dies teilte das Finanzministerium in einer Erklärung mit.
Erstmals wurden Irland und die Schweiz in den aktuellen Bericht aufgenommen, der sich auf die wichtigsten Handelspartner der USA konzentriert. Neben den beiden Ländern stehen weiterhin China, Japan, Korea, Taiwan, Singapur, Vietnam und Deutschland auf der Liste. Finanzminister Scott Bessent betonte in dem Bericht, dass die US-Regierung unter Präsident Donald Trump keine einseitigen Handelsvorteile dulde.
Keine Hinweise auf Währungsmanipulation
Ziel der US-Behörden ist es, unfaire Währungspraktiken zu verhindern. Laut Bessent wird das Finanzministerium bei nachgewiesener Manipulation künftig strenger durchgreifen. Allerdings habe im vergangenen Jahr kein wichtiger Handelspartner seine Währung gezielt abgewertet, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
Die Schweiz und Irland geraten dennoch ins Visier der USA, weil ihre Leistungsbilanzüberschüsse aus Washingtoner Sicht als übermäßig gelten. Konkret beträgt der Überschuss der Schweiz 5 Prozent ihres Bruttoinlandprodukts, während Irland mit 17,2 Prozent deutlich darüber liegt. Die Leistungsbilanz umfasst alle finanziellen Transaktionen zwischen zwei Ländern, darunter Handel, Investitionen und Geldtransfers.
Handelsüberschuss der Schweiz wächst
Der Bericht des US-Finanzministeriums zeigt, dass der Handelsüberschuss der Schweiz mit den USA in den letzten Jahren kräftig zugelegt hat. 2023 lag er bei 5,4 Milliarden Dollar, ein Jahr später bereits bei 17 Milliarden Dollar. Ausschlaggebend dafür seien vor allem der rege Goldhandel sowie in geringerem Umfang höhere Importe von pharmazeutischen Produkten in die USA. Krisenzeiten würden die Nachfrage nach physischem Gold aus der Schweiz anheizen und so den Überschuss weiter steigern.
Starke Dienstleistungsexporte in die USA
Noch wichtiger als der Güterhandel ist für die Schweiz allerdings der Handel mit Dienstleistungen. Laut einem Bericht der Schweizer Botschaft in den USA sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Dienstleistungspartner für die Eidgenossen. Das US-Finanzministerium beziffert den Überschuss der USA im Dienstleistungshandel mit der Schweiz im Jahr 2024 auf 21 Milliarden Dollar.
Parallel dazu ist das US-Außenhandelsdefizit zuletzt zurückgegangen, da die Wareneinfuhren in die USA durch die Zollpolitik von Präsident Trump gebremst wurden. Zahlreiche Zölle, auch auf Schweizer Waren, wurden angekündigt oder teilweise bereits eingeführt, sind derzeit aber oft noch ausgesetzt.
Schweizerische Nationalbank-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Schweizerische Nationalbank-Analyse vom 07. Juni liefert die Antwort:
Die neusten Schweizerische Nationalbank-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Schweizerische Nationalbank-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 07. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Schweizerische Nationalbank: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...