Die USA waren jahrelang das Nonplusultra für Anleger. Jetzt aber rücken andere Märkte ins Rampenlicht – und das bietet Chancen, auch für europäische und asiatische Aktien. Warum sich dieser Trend abzeichnet und welche Werte davon profitieren könnten, untersuchte Barron’s in einer aktuellen Analyse.
Warum Anleger umschichten
Seit 15 Jahren dominierten US-Aktien mit enormen Kursgewinnen. Doch die Welt hat sich gedreht: Rekordschulden, geopolitische Unsicherheiten und ein teures Bewertungsniveau lassen Investoren umdenken. Immer mehr Kapital fließt in Märkte außerhalb der USA – vor allem nach Europa, Indien, Kanada und Australien. So haben laut EPFR Global allein europäische Fonds so viel Geldzufluss erlebt wie seit 2015 nicht mehr.
Europa wird wieder spannend
Gerade Europa profitiert von dieser Neuorientierung. Viele Investoren setzen auf deutsche Industrieaktien, Infrastruktur-Initiativen in Spanien oder günstige Dividendenzahler in Frankreich. Spaniens Versorger Endesa zum Beispiel punktet mit einer stabilen Dividendenrendite von fast 5% und einem Bewertungsniveau unterhalb vergleichbarer US-Werte. Auch der Umbau deutscher Unternehmen hin zu mehr Eigenständigkeit von den USA und China sorgt für Fantasie.
Indien als China-Alternative
Indien erweist sich in diesem Umbruch als Profiteur. Während viele Unternehmen ihr China-Engagement überdenken, steigen Investitionen in Indien. Das Land profitiert nicht nur vom Rückzug mancher Tech-Konzerne aus China, sondern auch von einer konsumstarken Mittelschicht. Der iShares MSCI India ETF, zuletzt etwas zurückgefallen, wird daher wieder attraktiver für Anleger.
Lokale Champions in Schwellenländern
Lokale Champions wie MercadoLibre in Brasilien zeigen, dass auch in schwierigen Märkten Chancen schlummern. Das E-Commerce-Unternehmen hat sich längst gegen globale Riesen behauptet und erweitert sein Geschäft in angrenzende Bereiche wie Finanzdienstleistungen. Auch in Japan locken Versicherer wie MS&AD Insurance Group, die durch Fusionen gestärkt sind und Kapital frei machen, um Aktienrückkäufe und Sonderdividenden zu finanzieren.
Gold und Fremdwährungen als Sicherheit
Parallel zu diesen Umschichtungen suchen Investoren Sicherheit – zum Beispiel in Gold. Trotz starker Kursgewinne bleibt Gold laut Experten ein wichtiger Baustein, um Währungsrisiken abzufedern. Und weil der Dollar an Stärke verliert, rücken Alternativen wie der Euro oder der australische Dollar in den Fokus. Anleihemanager wie Jack McIntyre von Brandywine Global schwören deshalb auf eine breitere Währungsstreuung, um Portfolios wetterfest zu machen.
Langfristiger Trend: Diversifizierung
Experten wie Morningstar-Analyst Russel Kinnel empfehlen, 15 bis 20% des Portfolios in internationale Aktien und Anleihen zu stecken. Dabei sollen Anleger nicht nur auf Indexfonds wie den Vanguard FTSE Europe ETF setzen, sondern auch gezielt auf Fondsmanager, die Märkte aktiv durchforsten. Hier punkten Fonds wie Dodge & Cox International Stock oder Fidelity Overseas, die mit einem starken Track-Record und günstigeren Bewertungen locken.
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