Nach einem turbulenten Donnerstag zeigen die US-Börsen vorbörslich Anzeichen einer Erholung. Die Nasdaq-Futures steigen leicht, während der Dow Jones und der S&P 500 nur verhaltene Kursbewegungen verzeichnen. Die Märkte warten nun auf den neuen Arbeitsmarktbericht und den Einfluss steigender Ölpreise.
Tech-Schwergewichte sorgen für Auf und Ab
Die jüngsten Quartalszahlen der „Big Tech“-Unternehmen hinterlassen gemischte Spuren an der Börse. Während Amazon seine Erwartungen übertroffen hat und vorbörslich optimistisch gestimmt ist, enttäuscht Apple mit einem verhaltenen Ausblick. Der Tech-Index Nasdaq hatte am Vortag einen deutlichen Rückgang von 2,8 % verzeichnet, ausgelöst durch hohe Investitionen in künstliche Intelligenz und die starken Kosten einiger Technologieunternehmen. Vorbörslich steigen die Nasdaq-Futures jedoch um 0,4 % und deuten auf eine leichte Erholung hin.
NASDAQ 100 Chart
S&P 500 und Dow Jones: Stabilität trotz Marktturbulenzen
Auch die S&P 500 Futures legten vorbörslich um 0,3 % zu, nachdem der Index am Donnerstag seine Serie von fünf Monaten mit Gewinnen beendete. Der Dow Jones zeigte mit einem leichten Anstieg von 61 Punkten oder 0,2 % eine stabile Entwicklung. Damit konnten sich beide Indizes nach den Belastungen durch hohe Tech-Ausgaben und vorsichtige Aussichten stabilisieren. Analysten sehen weiterhin verhaltene Reaktionen, da Investoren auf weitere makroökonomische Signale warten, insbesondere auf die neuesten Arbeitsmarktzahlen, die Hinweise auf den Zustand der Wirtschaft liefern könnten.
Dow Jones Industrial Chart
Wichtige US-Arbeitsmarktdaten erwartet
Der kommende Arbeitsmarktbericht für Oktober steht im Fokus. Er wird als „letzter wichtiger Indikator“ vor der nächsten Sitzung der US-Notenbank angesehen, bei der die Leitzinsentscheidung getroffen wird. Ökonomen gehen von einem robusten Arbeitsmarkt aus, trotz zeitweiliger Unterbrechungen durch Streiks und Naturkatastrophen. Nach Angaben von Joe Davis, dem globalen Chefvolkswirt von Vanguard, wird der Arbeitsmarkt voraussichtlich stark bleiben, was möglicherweise auch den Druck auf die Federal Reserve erhöht, die Zinsen stabil zu halten.
Geopolitik und Ölpreise treiben die Unsicherheit
Inmitten dieser makroökonomischen Entwicklungen wächst auch die Unsicherheit im Energiesektor. Ölpreise steigen deutlich, nachdem Berichte über mögliche Angriffe Irans auf Israel bekannt wurden, was die Sorge um potenzielle Versorgungsengpässe schürt. Der Brent-Ölpreis kletterte vorbörslich um 1,9 % auf 74,17 USD pro Barrel, während der Preis für US-Rohöl (WTI) um 2,1 % auf 70,69 USD stieg. Marktteilnehmer befürchten, dass geopolitische Spannungen und die drohenden Sanktionen die Energieversorgung destabilisieren könnten, was wiederum die Produktionskosten und Verbraucherpreise erhöhen würde.
US-Staatsanleihen und Zinsentwicklungen im Blick
Die Renditen von US-Staatsanleihen blieben in den letzten 24 Stunden nahezu unverändert. Die 10-jährige US-Staatsanleihe liegt weiterhin bei 4,277 %, während die Rendite der 2-jährigen Anleihe bei 4,179 % steht. Diese stabilen Renditen deuten darauf hin, dass Anleger auf den Arbeitsmarktbericht und potenzielle Zinssignale der Fed warten. Da steigende Anleiherenditen die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen dämpfen könnten, wird der Arbeitsmarktbericht mit besonderer Spannung erwartet.
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