Die Unitedhealth-Aktie konnte nach ihrem dramatischen Kurssturz in den vergangenen drei Handelstagen wieder um über 15 Prozent zulegen. Doch am Mittwochmorgen ist es vorerst wieder vorbei mit dem Rebound an der Börse. Die Aktie der größten US-Krankenversicherung fällt um über fünf Prozent. Gibt es schon wieder schlechte Nachrichten für Unitedhealth?
Trump will Medicaid zusammenstreichen
Ja, das kann man so sagen. Und diesmal kommen sie nicht vom Unternehmen selbst, sondern mal wieder aus Washington.
UnitedHealth Group Aktie Chart
Dass Donald Trump ein Freund von Steuersenkungen ist, ist bereits lange bekannt. Aber irgendwo muss das Geld für niedrigere Steuern auch herkommen.
Nun verdichten sich die Anzeichen, dass die Republikaner die Kosten für das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid reduzieren wollen. Über dieses Programm sind vor allem Geringverdiener und sonstige Bedürftige abgesichert.
Für Unitedhealth ist das eine ganz schlechte Nachricht, denn die Krankenversicherung ist stark bei Medicaid engagiert. Millionen von Versicherten von Unitedhealth erhalten Unterstützungsleistungen von Medicaid. Eine Kürzung oder gar ein Wegfall staatlicher Unterstützung könnte die Gewinne der Krankenversicherung massiv negativ beeinträchtigen.
HSBC schlägt Alarm – Kursziel mehr als halbiert
Die Bank HSBC Global Research reagiert deutlich: Sie stuft die Aktie von „Hold“ auf „Reduce“ ab – eine klare Verkaufsempfehlung. Noch brisanter ist das neue Kursziel: nur noch 270 US-Dollar, zuvor waren es 490 Dollar.
Zur Begründung nennen die Analysten mehrere Baustellen: Die gestrichene Prognose für 2025 lasse befürchten, dass der neue CEO Stephen Hemsley mit einem sogenannten „kitchen sink“-Quartal beginnt – also alle schlechten Nachrichten auf einmal verarbeitet, um später besser dazustehen. Zudem wurde auch der Ausblick für 2026 und 2027 spürbar gesenkt, was auf eine verzögerte Erholung hindeutet.
Weiterer Vertrauensbruch durch Medienbericht
Für zusätzlichen Druck sorgt ein Bericht des Guardian, wonach UnitedHealth heimlich Pflegeeinrichtungen bezahlt haben soll, um mehr Medicare-Kunden zu gewinnen – und zugleich Krankenhausüberweisungen für schwerkranke Patienten zu reduzieren. Ein brisanter Vorwurf, der politische und regulatorische Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Anleger reagierten prompt: Die Aktie verlor im frühen US-Handel 4,6 % – ein weiterer Rücksetzer in einer ohnehin angespannten Phase.
Eine Black Box
Die Unitedhealth-Aktie ist derzeit eine Black Box. Die Jahresprognose wurde ausgesetzt, es ist nicht klar, was in Sachen Abrechnungsbetrug auf die Versicherung zukommt, und zu allem Überfluss stehen nun auch noch hinter staatlichen Versicherungsprogrammen große Fragezeichen.
Für langfristig orientierte Anleger ist die Unitedhealth-Aktie zweifellos eine interessante Investmentmöglichkeit. Kurzfristig hat sie ihren Boden möglicherweise noch nicht gefunden.
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