Liebe Leserinnen und Leser,
wie gedacht geht es mit Uniper bergab. Die Aktie verlor gestern in der Spitze bis zu mehr als 14 %. Dies ist allerdings weit mehr, als Analysten und Beobachter in den vergangenen Tagen wohl angenommen haben dürften. Der Titel ist aktuell auf dem Weg dazu, die Marke von 50 Euro nach unten zu testen. Wenn es nicht gelingt, 50 Euro als Untergrenze zu verteidigen, dürften die Notierungen auch noch weiter rutschen, so die Prognose einiger Beobachter. Dann wäre der klassische Abwärtstrend für den Titel erreicht.
Uniper: Das sind die Alarmzeichen
Es geht schlicht und ergreifend sogar erwartbar abwärts. Denn Uniper hat vor einiger Zeit bereits erkennen lassen, dass die Geschäfte nur begrenzt gut laufen werden. Die Notierungen werden aus dieser Sicht in diesem Jahr – 2024 – noch überschätzt. Die wirtschaftliche Lage ist zumindest nicht besonders erfreulich, so die Annahme der Analysten.
Konkret geht es um folgendes:
Uniper hat im laufenden Jahr mutmaßlich einen Umsatz in Höhe von in etwa 287 Mrd. Euro zu erwarten. Dies wird im kommenden Geschäftsjahr ebenso sein. Nur: Die Aktie ist aus Sicht von Analysten bzw. Datenschätzern im kommenden Jahr wirtschaftlich deutlich weniger attraktiv.
Die Rentabilität liegt aktuell deutlich besser. Das Nettoergebnis im laufenden Jahr wird sich den Schätzungen nach auf ca. 4,38 Mrd. Euro einpendeln. Im kommenden Jahr wird das Nettoergebnis indes auf nur noch 1,28 Mrd. Euro sinken.
Der Grund: Die Gaspreis-Situation war im laufenden Jahr besonders. Demzufolge wird der Wert aus der Wahrnehmung von Analysten im kommenden Jahr wohl auch – basierend auf den gegenwärtigen Kursen – wesentlich teurer sein als aktuell. Der Marktwert beläuft sich derzeit auf ca. 22,55 Mrd. Euro. Damit errechnet sich auf Basis der oben dargestellten Werte für das laufende Jahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 5,05. Das KGV im kommenden Jahr würde demzufolge aber bei einem Wert in Höhe von 17 landen.
Das heißt aus Sicht von wirtschaftlich orientierten Analysten gegenwärtig, dass nicht allzu viel passieren muss, um mit der Aktie weiterhin Schiffbruch zu erleiden. Denn ein KGV von 17 ist alles, nur keine Gewähr dafür, dass es nicht noch weiter bergab gehen kann. Die Notierungen sind aus der Sicht von Investoren aktuell nicht geeignet, um Zuversicht für das neue Jahr zu verbreiten, ergibt sich schon aus dieser Betrachtung. Es geht indes – wirtschaftlich – weiter:
Es erscheint nicht plausibel, ob die aktuellen Besitzverhältnisse für die Börsen noch interessant sind. So liegt der Streubesitz nach der faktischen Übernahme durch den Bund im abgelaufenen Jahr 2022 bei nur 0,88 %. Das ist aus der Sicht von Analysten ein bedauerlicher Befund. Denn die Notierungen sind auf diese Weise nicht mehr in der Lage, bei einem Abverkauf durch den Bund am Markt bewerten zu lassen. Die Abgabe dürfte in größeren Paketen folgen, womit der Marktlogik nach kein freier Handel im klassischen Sinn über die Börsennotierungen entscheiden wird.
Der Bund soll und möchte bis zum Jahr 2028 den Ausstieg aus der Aktie vollziehen. In welchen Schritten das auch immer passieren wird, so die Auffassung der Beobachter. Der Titel wird aus der Sicht von Analysten aktuell kaum die Chance haben, wie eine freie Aktie täglich „fair“ behandelt zu werden.
Die Folgen sind nun im Chartbild und auch in der Statistik zu sehen.
Mit dem Minus von teils sogar über 15 % am Donnerstagmittag hatte die Aktie sogar befürchten lassen, bezogen auf das gesamte Jahr im roten Bereich zu landen.
Das Bild im Chart zeigt eindeutig, dass es genau in diese Richtung zu gehen scheint – und dies noch in den letzten Stunden des laufenden Jahres und seiner Börsenkursfeststellungen.
Uniper Aktie Chart
Die Statistik zeigt, wie schwach die Aktie in den verschiedenen Zeiträumen gewesen ist. Zu bedenken ist dabei, dass die Notierungen im ersten Halbjahr noch sehr anständig nach oben gelaufen sind. Die Kurse sind dabei zumindest bis Juni nach einer ausgedehnten Schwächephase wieder klar nach oben geklettert.
Die Kursperformance der Uniper-Aktie
Das Ergebnis des laufenden Jahres an den Aktienmärkten erinnert demnach an das Ende des vergangenen Jahres. Da wurde der Tiefpunkt markiert, nachdem Uniper – bedingt durch die Aktivitäten des Bundes und den Einstieg in das Unternehmen – massiv auf mehr als umgerechnet 150 Euro geklettert war. Seither ging es um mehr als 60 % nach unten.
Alles in allem sind damit Alarmzeichen verbunden. Das Unternehmen ist und bleibt derzeit im klaren Abwärtstrend. Die Notierungen waren dabei aus der Sicht von Analysten derzeit mehr oder weniger unverdient so stark geklettert. Die Schätzungen zum Kursziel – bezogen auf die neuen Kurse nach der Umrechnung – liegen bei einem Ziel von knapp weniger als 50 Euro. Das dürfte in diesen Tagen nun sogar erreicht werden.
Nur bleibt die Frage, ob die Börsen sich an den Fahrplan auch halten. Die Chance dürfte vergleichsweise gering sein. Denn die Kurse sind damit jetzt inzwischen nicht mehr nach vermeintlich „fairen“ Kriterien zu bewerten, sondern haben eine eigene Dynamik entwickelt.
Kurz: Charttechnisch sieht es nach einem weiteren Absturz aus, zumal wenn die Notierungen noch unter die Marke von 50 Euro nach unten rutschen sollten. Technisch betrachtet ist der GD100 wie auch der GD200 längst unterkreuzt – und die Aktie zeigt sich entsprechend schwach. Wirtschaftlich wird es zu Verwerfungen im kommenden Jahr kommen – und zudem möchte der Bund aussteigen. Damit ist vieles gesagt.
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