Uniper: Fast wie ein Wunder

Uniper hat am Freitag, dem letzten Handelstag des alten Jahres, noch einen Aufschlag von mehr als 11,5 % hingelegt. Fast wie ein Wunder, meinen einige Beobachter. Denn es deutete wenig daraufhin. Viel ist damit in Bezug auf die künftige Entwicklung allerdings noch nicht gesagt. Im neuen Jahr wird es für den Titel nun herausragend spannend.

Uniper: Die Key-Facts

Die Schlüsselfaktoren liegen fast auf der Hand.

• Uniper hat mit einem Kapitalschnitt die Aktie nominell teurer werden lassen. Aus aktuell in etwa 4 Euro wurde eine Aktie – durch Zusammenlegung – mit dem 20fach wert. Der hätte bei 80 liegen müssen, momentan sind es selbst nach den Kursgewinnen vom Freitag lediglich ca. 58 Euro. Der Punkt geht an Uniper vorbei.
• Die Ergebnisse im kommenden Jahr werden den aktuellen Schätzungen nach schlechter werden. Der Nettoverlust im laufenden Jahr liegt demnach bei 4,38 Milliarden Euro. Es werden im kommenden Jahr, so die Schätzungen, ca. 1,28 Mrd. Euro. Das bedeutet, die Aktie wird um den Faktor 3,5 schlechtere Nettoergebnisse produzieren.
• Die Aktie hat aber im noch laufenden Jahr 12,1 % gewonnen. Wenn die Börsen also aufpassen, werden Verluste im kommenden Jahr auf dem Unternehmen lasten.

Damit sind die Vorzeichen gesteckt. Dies zeigt sich auch im Chartbild, das trotz der Gewinne noch negativ ist, bezogen auf das 2. Halbjahr

Uniper Aktie Chart

Die Notierungen sind auch aus der charttechnischen Warte heraus deutlich schwächer geworden. Zuletzt ging es im Dezember noch immer um -25,4 % nach unten. In den vergangenen drei Monaten verlor der Titel also -42,6 %. Das alles sollte eine Tendenz widerspiegeln.

Am Ende sind auch die Kursziele von Analysten nach Marketscreener noch interessant und relevant. Der Titel hat dabei aus der Sicht dieser Experten noch ein Minus von -15 % vor sich. Das wären dann 49,20 Euro! Erstaunlich genug, dass dies in aller Regel nicht thematisiert wird!