Uniper-Aktie: Zum Scheitern verurteilt?

Uniper und E.ON wollen grünen Wasserstoff (grünes Ammoniak) aus Kanada beziehen. Ein Experte fällt nun ein vernichtendes Urteil.

Auf einen Blick:
  • Im August 2022 hatten Uniper und E.ON eine Absichtserklärung mit dem kanadischen Unternehmen EverWind geschlossen.
  • Demnach wollen die Deutschen grünen Wasserstoff bzw. grünes Ammoniak aus Kanada beziehen.
  • Ein Experte sieht in dem Projekt nun aber eine „dumme Idee“.
  • Zum einen weil der Energieverlust durch Umwandlung und Transport enorm ist und zum anderen weil EverWind möglicherweise gar nicht genug Öko-Strom zur Verfügung haben wird.

Vor ziemlich genau einem Jahr hatten die beiden deutschen Energiekonzerne E.ON und Uniper eine Absichtserklärung mit der kanadischen Firma EverWind geschlossen. Demnach wollen die Deutschen grünen Wasserstoff bzw. grünes Ammoniak von den Kanadiern beziehen. Jeweils 500.000 Tonnen an grünem Ammoniak sollen pro Jahr an E.ON und Uniper geliefert werden.

Nun hat die „WirtschaftsWoche“ (WiWo) dieses Projekt unter die Lupe genommen und ist gemeinsam mit einem Experten zu einem vernichtenden Urteil gekommen.

E.ON und Uniper: Experte bezeichnet Wasserstoff aus Kanada als „dumme Idee“

Paul Martin vom Beratungsbüro Spitfire Research bezeichnete den Deal demnach als „dumme Idee, die aus Verzweiflung entstanden sei“. Der Experte glaubt laut dem Medienbericht nicht daran, dass Deutschland mit dem Kauf von Wasserstoff aus Kanada seine Energieprobleme lösen könne.

Martin begründete diese Annahme vor allem mit den hohen Kosten. Es sei unwirtschaftlich, zunächst mit hohem Energieaufwand Wasserstoff zu produzieren, nur um ihn anschließend in das leichter transportfähige Ammoniak umzuwandeln und schließlich über den Atlantik zu verschiffen. In Deutschland angekommen müsse das Ammoniak dann wieder in Wasserstoff aufgespalten werden. „Von zehn Kilowattstunden, die man einkauft, bleiben am Ende zwei übrig“, konstatierte Martin angesichts der enormen Energieverluste im Zuge dieser mehrteiligen Prozedur.

Wird EverWind überhaupt genügend Öko-Strom zur Verfügung haben?

Zudem befürchtet der Experte, dass EverWind an seinem geplanten Produktionsstandort in der kanadischen Provinz Nova Scotia nicht genügend erneuerbaren Strom zur Verfügung haben wird, um grünen Wasserstoff im großen Stil zu produzieren. Nach Angaben des Experten stammen derzeit 60 Prozent des Stroms in dieser Provinz aus Gas, Kohle, Öl und Petrolkoks.

Allgemein sei Nova Scotia wenig geeignet für die Windenergie. Die Auslastung bereits bestehender Windturbinen sei vor Ort gerade einmal halb so hoch wie etwa in Chile. EverWind will trotzdem eigene Windparks in Nova Scotia bauen. Bisher gab es nach Informationen der WiWo jedoch keine Leasing-Verträge und ebenfalls keine Umweltprüfung, die von den kanadischen Behörden eigentlich vorgeschrieben ist.

Die Produktion des grünen Wasserstoffs soll allerdings bereits 2025 anlaufen. Laut dem Medienbericht ist es sehr zweifelhaft, dass EverWind bereits ab 2026 insgesamt eine Million Tonnen grünes Ammoniak pro Jahr an E.ON und Uniper liefern kann. Selbst ein derzeit ebenfalls geplanter Solarpark dürfte hierfür nicht ausreichen.

Energiewende: Grüner Wasserstoff als Zünglein an der Waage

Zur Einordnung: Grüner Wasserstoff wird per Elektrolyse mithilfe von Öko-Strom erzeugt. Der klimaschonende Energieträger gilt als perspektivisch wichtigster Hebel zur Dekarbonisierung bestimmter Industriesektoren. Darunter: die Stahlbranche. Experten erwarten, dass Deutschland nicht genügend erneuerbare Energie zur Verfügung haben wird, um selbst grünen Wasserstoff in ausreichender Menge zu produzieren. Das Land ist deshalb auf Importe angewiesen.

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