Nach einem heftigen Absturz in Folge des Ukraine-Kriegs und damit verbundener Sanktionen aus dem Westen konnte die Uniper-Aktie sich in den letzten Tagen wieder einigermaßen erholen. Auf Wochensicht lassen sich Zugewinne von 12,8 Prozent feststellen; verglichen mit den jüngsten Tiefstständen ging es sogar um annähernd 20 Prozent in die Höhe.
Mancherorts ist da schon wie Rede von einer neuerlichen Rallye, die sich aber selbst mit viel Fantasie nur schwerlich erkennen lässt. Mit aktuell gut 21 Euro mag das Papier wieder deutlich höher notieren als beim 52-Wochen-Tief bei 16,28 Euro. Der Kurs hat sich trotzdem seit Kriegsausbruch in etwa halbiert.
Zeichen der Hoffnung?
Etwas Mut machte den Anlegern zuletzt, dass die Ukraine und Russland sich bei den laufenden Gesprächen ganz vorsichtig anzunähern scheinen. Beide Parteien gaben unlängst einige ultimative Forderungen auf und es gibt immer größere Hoffnung auf Friedensgespräche auf Präsidentenebene oder zumindest einen Waffenstillstand.
Für Uniper würde alles, was die Lage beruhigt, für enorm viel Entspannung sorgen. Denn der Konzern leidet mit am heftigsten unter dem sinnlosen Angriffskrieg von Russlands Machthaber Wladimir Putin. Bis heute bestehen ernsthafte Sorgen darum, dass der Konzern dadurch noch schwer in die Bredouille geraten könnte – noch schwerer als ohnehin schon.
Bricht das der Uniper-Aktie das Genick?
Der Blick der Anleger richtet sich vor allem auf Gaslieferungen aus Russland. Uniper ist dafür einer der größten Abnehmer und sollte diese Quelle versiegen, würde mehr oder weniger das gesamte Geschäftskonzept in Frage gestellt werden. Uniper müsste dann Gas zu exorbitanten Preisen aus anderen Quellen zukaufen, um seine Kunden überhaupt noch bedienen zu können.
Bisher herrscht in der europäischen Politik noch immer die Ansicht vor, dass ein Stopp der Gaslieferungen für die hiesige Bevölkerung zu schwer zu verdauen wäre und daher keine Option ist. Dieser Standpunkt gerät aber mit jedem weiteren bombardierten Wohnhaus weiter ins Wanken und die Anleger verlassen sich schon längst nicht mehr darauf, dass russisches Gas dauerhaft seinen Weg nach Europa finden wird. Eben darum scheinen größere Erholungen bei der Uniper-Aktie derzeit auch so gut wie ausgeschlossen zu sein.