Die Uniper-Aktie konnte gestern ihren beispiellosen Kurssturz seit Beginn des Ukraine-Krieges beenden. In den letzten drei Wochen fiel der Kurs des Stromerzeugers um rund 55 Prozent auf ein neues Dreijahrestief. Ist das Schlimmste nun überstanden?
Kein Geschäft mehr mit Russland!
Es könnte sein, denn nun ist die Katze aus dem Sack. Viel später als andere Energiekonzerne entschloss sich auch Uniper vorgestern, seine Geschäftsbeziehungen zu Russland zu kappen bzw. auslaufen zu lassen. Für Uniper war dies kein einfacher Schritt, denn die Verbindungen zu Russland sind vielfältig.
Zum Ersten war Uniper einer der Finanzierer der Nord Stream 2 Pipeline von Russland nach Deutschland. Aufgrund der Nichtinbetriebnahme der Pipeline muss der Konzern nun sein Darlehen samt erwarteter Zinseinnahmen abschreiben – in Summe ein Betrag von rund einer Milliarde Euro.
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Zum Zweiten ist Uniper zu knapp 84 Prozent am Unternehmen Unipro beteiligt, das fünf Kohle- und Gaskraftwerke in Russland betreibt. Diese Beteiligung soll nun schnellstmöglich veräußert werden. Bereits Ende 2021 hatte Uniper einen Versuch gestartet, die Beteiligung loszuwerden, diesen aber aufgrund der Krise in der Ukraine gestoppt. Für Uniper dürfte es nahezu aussichtlos sein, einen vernünftigen Preis für die Beteiligung zu erzielen.
Und zum Dritten hat Uniper zahlreiche Lieferverträge mit russischen Lieferanten. An bestehenden Verträgen will Uniper noch festhalten. Zu wichtig sind diese zur Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland und anderen europäischen Staaten. Neue Lieferverträge mit russischen Lieferanten will Uniper jedoch nicht mehr abschließen.
Die Zukunft ohne russisches Öl und Gas
Auch an der Börse gilt: Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Nach dem Ende der Geschäftsbeziehungen mit Russland kann Uniper sich voll und ganz auf eine Zukunft ohne russisches Öl und Gas konzentrieren. Es ist zu erwarten, dass sich die Uniper-Aktie in den kommenden Wochen wieder langsam erholt.
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