Es ist ein Debakel: Der deutsche Energieimporteur Uniper hatte wegen der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland auf andere Lieferanten setzen müssen, um die Versorgung Deutschlands aufrechtzuerhalten.
Doch diese alternative Notfall-Beschaffung war schier unfassbar teuer. Wie Uniper vor wenigen Tagen bekannt gab, fiel deshalb im letzten Jahr ein Nettoverlust von 19,1 Milliarden Euro an.
2024: Uniper weist auf Unsicherheiten im Gas-Geschäft hin
Und auch 2024 dürfte es für den inzwischen vom deutschen Staat geretteten Gas-Importeur schwierig bleiben. „Wir müssen uns bewusst sein, dass auch in den zukünftigen Quartalen Unipers Ergebnis maßgeblich von der Höhe der Gasersatzbeschaffungskosten abhängen wird“, sagte Finanzchefin Tiina Tuomela am Freitag im Rahmen der neuen Bilanzpräsentation.
Die hohen Unsicherheiten über die Entwicklung der Gaspreise und die damit verbundenen Kosten der Ersatzbeschaffung könnten zu einer hohen Volatilität des operativen Ergebnisses führen, so das Management weiter.
Es gibt auch Lichtblicke
Immerhin soll sich das bereinigte EBIT im Gesamtjahr 2024 verbessern. Die Kennzahl zum operativen Ergebnis stand im letzten Jahr mit 10,9 Milliarden Euro im Minus. Ob 2024 wieder ein operativer Gewinn für Uniper möglich ist, ließ das Management jedoch offen. Insgesamt sollen im laufenden Jahr allein für die Gasersatzbeschaffung Kosten in Höhe von 5,9 Milliarden Euro anfallen.
Hoffen darf Uniper indes auf die zuletzt gefallenen Großhandelsmarktpreise für Erdgas. So hatte der Konzern noch im November mit einem Nettoverlust von 40 Milliarden Euro für 2022 gerechnet. Entsprechend fiel der Fehlbetrag mit nun 19,1 Milliarden deutlich schmaler aus. Sollten die Gas-Großhandelspreise weiter relativ niedrig bleiben, würde Uniper zudem keine weiteren Finanzhilfen des Bundes mehr benötigen, betonte Finanzchefin Tuomela.
Uniper soll jetzt fit für die Zukunft gemacht werden
Zur Einordnung: Unter dem Dach des Bundes soll Uniper jetzt umstrukturiert werden. Sowohl Finanzchefin Tuomela als auch Konzernboss Klaus-Dieter Maubach werden in der Folge ihre Posten zur Verfügung stellen.
„Aufgabe des neuen Vorstandes und des Aufsichtsrates wird es sein, Uniper weiterzuentwickeln und wieder profitabel zu machen. Dabei werden Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung die Leitplanken bilden – denn sie sind zwei Seiten derselben Medaille“, sagte der scheidende Vorstandschef Maubach, für den bis dato jedoch noch kein konkreter Nachfolger bekannt gegeben wurde.
Uniper Aktie Chart
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