Mit der inzwischen wohl sicheren Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter will Elon Musk nach eigenen Angaben die freie Meinungsäußerung und damit das Fundament der Demokratie stärken. Das sei von grundlegender Bedeutung für die Zukunft der Menschheit.
Doch Musks hochtrabende Worte stoßen nicht überall auf Gegenliebe. Viele Kritiker haben sich inzwischen zu Wort gemeldet und die geplante Twitter-Übernahme zumindest als bedrohlich eingestuft. Das geht nun aus einem Bericht der „Tagesschau“ hervor.
Im Mittelpunkt der Kritik: Unter Musks Führung könnte Twitter zu einem Sammelbecken für extremistische Meinungen werden, die derzeit auf der Plattform noch unerwünscht sind.
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Musk: der Twitter-Autokrat?
„Musk ist im Grunde genommen ein Autokrat. Seine Form des Libertarismus hat einen Einschlag von Rechtsaußen-Politik“, sagte etwa der Analyst Roger Kay von Endpoint Technologies laut dem „Tagesschau“-Bericht. Kay verweist dabei unter anderem auf Musks Freundschaft zu dem in Deutschland geborenen Tech-Investor Peter Thiel, der als Unterstützer von Donald Trump und anderen rechten Politikern bekannt ist.
Trump selbst äußerte sich übrigens wohlwollend zu Musks Übernahmeplänen. Dieser sei ein „guter Mann“, der Twitter „Verbesserungen“ bringen könne, so der ehemalige US-Präsident im Interview mit „Fox News“.
Angst vor Internettrollen: Werden Twitter die „normalen“ Nutzer weglaufen?
Für Twitter könnte sich das Ganze zu einem Reinfall entwickeln, so der US-Tech-Analyst Rob Enderle. Der Kolumnist sieht vor allem den Führungsstil und das eigenwillige Verhalten des Tesla-Chefs als Risiko. „Es ist, als würde er [Musk, Anm.d.A.] mit einer Schere in der Hand herumrennen. Schlechte Impulskontrolle und zu viel Geld sind keine gute Mischung.“
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Jene Eigenschaften könnten laut Enderle dem Kurznachrichtendienst schaden. „Die Trolle übernehmen, sie werden zu feindselig und vertreiben Menschen von der Plattform.“
Soziale Netzwerke in staatlicher Hand?
Allgemein sehen viele Kritiker in der Übernahme die Gefahr, dass Musk Twitters Infrastruktur nicht im Sinne der Gesellschaft verändern werde, sondern aus rein persönlichen Motiven. Die Dystopie: Musk alleine könnte festlegen, welche Meinungen genehm sind und welche nicht. Der Begriff Meinungsfreiheit wäre dann nur noch eine Fassade.
Prominente wie der Fernsehmoderator Jan Böhmermann fordern deshalb, dass soziale Netzwerke wie Twitter nicht länger von Privatpersonen kontrolliert werden sollten. Vielmehr sollten demokratische Staaten das Ruder übernehmen und einen „freien öffentlichen Ort des digitalen Austauschs“ schaffen.
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