Die Reisebranche kann einem besonders leidtun. Sie gehört zu den mit Abstand größten Verlieren der Pandemie. Milliardenschwere Rettungspakete der Regierungen wurden notwendig, um tausende Arbeitsplätze irgendwie zu erhalten. Bisher sind die großen Player des Tourismussektors – so auch TUI – auf Biegen und Brechen durchgekommen. Zu einem Dauerzustand sollte das Ganze aber natürlich nicht werden, auch weil sich die Geldhähne vermutlich nicht ewig anzapfen lassen.
Ein rascher Wandel der Situation steht jedoch nicht unbedingt bevor, obgleich die Impfkampagne sogar in Deutschland Fahrt aufgenommen hatte. Die auftretenden Virusmutanten sorgten immer wieder für Rückschläge im globalen Kampf gegen Corona. Da verwundert es kaum, wenn Aktien wie die des Urlaubsanbieters TUI der allgemeinen Börsenentwicklung hinterherhinken. Der große Ausbruch nach oben bleibt also aus.
Nach weiteren Abschwüngen notiert TUI nun bei rund 2,60€ je Anteil. Dies entspricht jedoch einem ordentlichen Abschlag von fast 14% gegenüber dem zurückliegenden Monat. In den letzten Tagen konnten die Papiere nicht mehr überzeugen. Es ging fast zweistellig nach unten. Längerfristig wird es also langanhaltende Zuwächse brauchen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
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Bestehen Sorgen?
Alexej Mordaschow. Das ist der Name eines wichtigen TUI-Aktionärs. Der russische Milliardär steht nun allerdings auf der von der EU ausgegebenen Sanktionsliste. Hat das Auswirkungen auf den in Hannover ansässigen Reisekonzern TUI? Unternehmenssprechern zufolge sind keine negativen Effekte zu erwarten.
CEO Joussen betonte in einem Schreiben an die Mitarbeitenden im Vorfeld, dass der Konzern weder von den Anteilseignern noch vom Aufsichtsrat, sondern vom Vorstand geführt werde. Dementsprechend sind Sorgen also eher überflüssig. Die Aktie schmierte zuletzt dennoch ab.
Augen auf den diesjährigen Sommer?
Die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass Urlaub trotz Corona – wenn auch in eingeschränktem Maße – möglich ist. Eine weitgehend sorgenfreie Saison dürfte TUI zusätzliches Geld in die Kassen spülen, das dann für die Rückzahlung der Schulden hergenommen werden sollte.
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