TUI-Aktie: Es ist ein Rätsel!

Die Aktie von TUI hat rund um Hauptversammlung und Quartalsbericht einen wilden Ritt erlebt. Wie es weitergeht? Die Experten streiten sich - und raten.

Auf einen Blick:
  • Die TUI-Aktie notiert aktuell wieder ungefähr auf dem Niveau von vor einem Monat
  • Doch nach Zahlen erlebten die Papiere des Reisekonzerns zunächst ein wildes Auf und Ab
  • TUI hatte ein vermeintlich starkes Ergebnis vorgelegt, was die Aktie für manche zu einem Kauf macht
  • Andere Analysten widersprechen, zuweilen sogar sich selbst – innerhalb der eigenen Analyse

Liebe  Leserin, lieber Leser,

wer in den Urlaub fliegt, kennt das: Turbulenzen sorgen regelmäßig dafür, dass man im Flieger ganz schön durchgeschüttelt werden kann. Den Aktionären des Reiseanbieters TUI geht das im Moment ganz ähnlich. Rund um die Hauptversammlung am Dienstag sowie die zeitgleiche Vorlage der Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2023/24 (Oktober bis Dezember 2023), legte die Aktie einen wilden Ritt hin. Mit 6,50 Euro in die Woche gestartet, schob sie sich zunächst bis auf 7,39 Euro nach oben, bevor am Mittwoch dann eine heftige Korrektur einsetzte, die erst bei 6,33 Euro endete. Doch wohin wird es mit der TUI-Aktie mittelfristig gehen? Die Analysten rätseln genauso wie die Anleger.

TUI zum ersten Mal im Winter im Plus

Doch zunächst zu den Zahlen: Der TUI-Konzern ist nach eigener Einschätzung mit einer starken operativen Entwicklung ins neue Geschäftsjahr gestartet. 3,5 Millionen Gäste reisten von Oktober bis Dezember 2023 mit TUI in den Urlaub und sorgten damit für einen Anstieg beim Umsatz um 15 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro (1. Quartal 2023: 3,8 Milliarden Euro). „Erstmals war das bereinigte EBIT in diesem normalerweise saisonbedingt negativen Quartal mit sechs Millionen Euro positiv“, wie das Unternehmen betonte.

In einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld profitierte TUI demnach von der anhaltenden Reisenachfrage mit höheren Preisen und Raten. „Wir halten Kurs, bauen den Konzern um und wachsen. Die eingeleiteten Maßnahmen greifen und zeigen Wirkung“, versicherte TUI-Vorstandsvorsitzender Sebastian Ebel. TUI beschleunige die Transformation Quartal für Quartal.

  • Mit einem Buchungsplus von 8 Prozent für die Wintersaison 2023/24 und einem Anstieg um 8 Prozent für den Sommer setze sich die positive Buchungsdynamik fort
  • So will TUI beim Umsatz im Gesamtjahr um mindestens 10 Prozent und im operativen Ergebnis um mindestens 25 Prozent wachsen

Das alles klingt zunächst gut. Doch wie wird sich dies auf die Entwicklung der Aktie auswirken? Die Analysten sind sich in der Bewertung völlig uneins.

Analyst sieht TUI-Kurspotenzial – und rät zum Verkauf

So hat die britische Investmentbank Barclays die Einstufung für TUI nach den Quartalszahlen auf „Underweight“ belassen. Das operative Ergebnis (Ebit) des Touristikkonzerns habe sich signifikant verbessert, was sehr ermutigend sei, schrieb Analyst James Rowland Clark laut Medienberichten zwar. Nach verschiedenen Kapitalerhöhungen bleibe der Verschuldungsgrad aber auf einem höheren Niveau, als es für ein nachhaltiges Wachstum in der Zukunft wünschenswert wäre, begründete er sein negatives Anlagevotum.

  • Wie er angesichts dessen auf ein Kursziel von 690 Pence kommt, umgerechnet 8,07 Euro, verriet Rowland Clark indessen nicht
  • Sieht er, seiner Verkaufsempfehlung zum Trotz, doch ein aktuelles Aufwärtspotenzial bei der TUI-Aktie von aktuell rund 25 Prozent

Bernstein sieht TUI-Kursziel bei 6,80 Euro

Das ist weitaus mehr als die 6,80 Euro, die das US-Analysehaus Bernstein Research den Papieren zutraut, was viel nachvollziehbarer zu einer „Market-Perform“-Eischätzung führte. Der Touristikkonzern habe einen insgesamt starken Bericht vorgelegt, schrieb Analyst Richard Clarke am Mittwoch. Das Management könne sich nun auf wichtige Maßnahmen zur Vereinfachung der Konzernstruktur fokussieren. Dazu gehöre auch die auf der jüngsten Hauptversammlung beschlossene Aufgabe der Börsennotiz in London, womit die TUI-Papiere nur noch in Frankfurt gehandelt würden.

Dennoch sei er immer noch nicht davon überzeugt, „dass TUI ein Kauf sei“, so der Bernstein-Analyst. Dagegen sprächen „die hohe Nettoverschuldung von 8 Milliarden Euro und die im Vergleich zum Dividendenzahler Easyjet höhere Bewertung“. Doch auch diese Einschätzung blieb nicht unwidersprochen.

Deutsche Bank schließlich rät zum Kauf

Deutsche Bank Research nämlich zog die dritte, mögliche Option – und beließ die TUI-Aktie nach den Zahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 10,50 Euro. Analyst Andre Juillard erkennt somit ein Kurspotenzial von derzeit mehr als 60 Prozent. Mit dem ersten Quartal beim Reiseveranstalter bestätige sich ein Trend, der noch stärker sei als anfangs gedacht, begründete er laut finanzen.net seinen Optimismus. Vor allem das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) habe „positiv überrascht“, wie er anmerkte. Und ganz im Gegensatz zum Bernstein-Kollegen glaubt er, dass die TUI-Aktie „unterdessen immer noch mit einem deutlichen Abschlag gehandelt“ werde.

  • Ja was denn nun? Über- oder unterbewertet? Eine große Hilfe sind die (selbst ernannten) Experten in Bezug auf TUI jedenfalls nicht
  • „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“, heißt es beim Fußball, und in diesem Sinne lügen auch die Kurstafeln nicht

Am Donnerstag im frühen Xetra-Handel jedenfalls hat sich die TUI-Aktie wieder um knapp zwei Prozent auf rund 6,50 Euro verbessert. Damit schoben sich die Papiere zugleich ganz leicht ins Monatsplus – und ungefähr auf das Niveau von vor einem halben Jahr. Langfristig sieht die Sache anders aus: Seit Februar 2023 hat TUI mehr als ein Drittel an Börsenwert eingebüßt. Geht man zurück bis 2021 beträgt der Abschlag sogar gut 60 Prozent.

TUI Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

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