Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von TUI hat bei ihrer Rückkehr an die Frankfurter Börse einen gelungenen Start hingelegt. Nach einem Schlusskurs von 7,59 Euro am Freitag verbesserten sich die Papiere des Reisekonzerns am Montag im Xetra-Handel zwischenzeitlich um fünf Prozent, verpassten mit einem Tageshoch von 7,97 Euro die Marke von 8 Euro nur ganz knapp. Am Dienstag war es dann so weit, zum Handelsbeginn knackte die TUI-Aktie kurzzeitig auch diese psychologisch wichtige Marke. So hatte sich das Management das wohl vorgestellt, das nächste Ziel allerdings wartet schon. Man will in den MDax.
TUI zurück an der Frankfurter Börse
„Frankfurt ist ab heute wieder unser Börsenplatz“, sagte Konzernchef Sebastian Ebel laut Medienberichten zum Börsenstart am Montag. Dies sei „ein wichtiger Meilenstein“ für das Unternehmen mit Hauptsitz Hannover. Ebel und TUI-Finanzvorstand Mathias Kiep läuteten demnach gemeinsam die Börsenglocke in Frankfurt. Bis Juni dieses Jahres wird die Aktie noch parallel in London gehandelt, dann wird der Handel dort eingestellt.
Im Jahr 2014 hatte die TUI-Führung noch andere Pläne. Im Zuge der Fusion mit der früheren Tochter TUI Travel hatte der Reisekonzern die Hauptnotierung seiner Aktie nach London verlegt. „Um den Aktionären der britischen Gesellschaft die Fusion schmackhaft zu machen, hatte man sich damals entschieden, die Aktie nach London zu geben“, zitiert tagesschau.de Marc Tüngler von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Dies allerdings führte zum Ausscheiden der TUI-Aktie aus dem MDax.
Gänzlich verschwunden waren die Papiere von den deutschen Handelsplätzen aber nicht, sie wurden weiter in Hannover und Frankfurt gehandelt, jedoch nur noch als Nebennotiz im weitgehend unregulierten Freiverkehr. Das ist seit Montag anders:
- Die TUI-Aktie kehrte jetzt in den regulierten Prime Standard zurück
- Dies ist Voraussetzung für die Aufnahme in den MDax, das erklärte Ziel
- Er repräsentiert den deutschen Index für mittelgroße Unternehmen
TUI rechnet mit MDax-Aufnahme im Juni
Mehrere Investoren hatten den Wechsel der Börsennotierung laut Medienberichten angeregt. Finanzvorstand Kiep erklärte demnach Ende 2023, anders als früher seien inzwischen drei Viertel der TUI-Aktien in deutschem Besitz. „Nur noch 22 Prozent des Aktienhandels fanden 2023 in London statt.“ Der Anteil des russischen Großaktionärs Alexej Mordaschow, der einst mehr als 30 Prozent an TUI hielt, sei durch eine Kapitalerhöhung 2023 zudem auf knapp elf Prozent gesunken. Im Februar dann votierten die Aktionäre auf der Hauptversammlung nahezu einstimmig für den Umzug.
„Mit dem heutigen Schritt vereinfachen wir Strukturen, führen die Liquidität an einem Handelsplatz zusammen und stärken somit die TUI und ihre globale Markenpräsenz“, glaubt Finanzchef Kiep. Man sei weiterhin zuversichtlich und erwarte am 24. Juni die Aufnahme in den MDax, sagte eine Konzernsprecherin der dpa. Zudem soll der Schritt dem Touristikunternehmen helfen, auch künftig die Voraussetzungen für Luftverkehrsrechte in der EU abzusichern. Denn diese verlange, dass eine Airline wie Tuifly, die innerhalb der Union fliegt, mehrheitlich in Besitz und unter Kontrolle von Eignern aus der EU sei.
- Die Anleger regaierten jedenfalls positiv auf die Änderungen und schickten die TUI-Aktie weiter nach oben
- Die Papiere haben damit allein im vergangenen Halbjahr rund zwei Drittel an Wert zugelegt
TUI Aktie Chart
Analysten empfohlen Kauf der TUI-Aktie
So mancher Analyst ist davon überzeugt, dass diese Entwicklung weitergeht. So hatte Morgan Stanley die TUI-Aktie Anfang März von „Equal-weight“ auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel von 9 auf 10 Euro angehoben. Analyst Jamie Rollo sieht in dem Wert „deutlich mehr Potenzial als Risiken“. Die vom TUI-Konzern für 2024 angestrebte Ergebnissteigerung erscheine konservativ und die Bilanzprobleme seien größtenteils gelöst, so der Analyst der US-Investmentbank.
Die Deutsche Bank hatte die Einstufung für die TUI-Aktie im Februar auf „Buy“ mit einem Kursziel von sogar 10,50 Euro belassen, sieht damit ein Aufwärtspotenzial bei den Papieren von weiteren gut 30 Prozent. Mit dem ersten Quartal beim Reiseveranstalter bestätige sich ein Trend, der noch stärker sei als anfangs gedacht, so Analyst Andre Juillard. Vor allem das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) hatte den Analysten positiv überrascht, wie er schrieb. Zum ersten Mal zu einem Jahresstart sei dieser Wert positiv gewesen, so Juillard.
Kursziel von Bernstein längst übertroffen
In der Tat berichtete TUI auf der Tourismusmesse ITB Anfang März in Berlin, dass die Sommerbuchungen bei TUI Deutschland durch mehr Frühbucher zweistellig im Plus lägen. Laut dem Deutschen Reiseverband (DRV) lag der Buchungsumsatz für die Sommersaison in der gesamten Branche „deutlich über dem Vor-Corona-Rekord 2019“, wie DRV-Präsident Norbert Fiebig betonte.
Insbesondere aufgrund des weiterhin hohen Schuldenstands bei TUI gab es zuletzt aber auch Mahner. So sah etwa das Analysehaus Bernstein Research die Aktie Mitte Februar mit lediglich 6,80 Euro als fair bewertet an. Die Papiere hatten dieses Kursziel indes bereits am 22. März überschritten und kannten bis heute kein Zurück mehr.
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