Die Reisebranche kann einem besonders leidtun. Sie gehört zu den mit Abstand größten Verlieren der Pandemie. Milliardenschwere Rettungspakete der Regierungen wurden notwendig, um tausende Arbeitsplätze irgendwie zu erhalten. Bisher sind die großen Player des Tourismussektors – so auch TUI – auf Biegen und Brechen durchgekommen. Zu einem Dauerzustand sollte das Ganze aber natürlich nicht werden, auch weil sich die Geldhähne vermutlich nicht ewig anzapfen lassen.
Ein rascher Wandel der Situation steht jedoch nicht unbedingt bevor, obgleich die Impfkampagne sogar in Deutschland Fahrt aufgenommen hatte. Die auftretenden Virusmutanten sorgten immer wieder für Rückschläge im globalen Kampf gegen Corona. Da verwundert es kaum, wenn Aktien wie die des Urlaubsanbieters TUI der allgemeinen Börsenentwicklung hinterherhinken. Der große Ausbruch nach oben bleibt also aus.
Nach weiteren Abschwüngen notiert TUI nun bei rund 2,70€ je Anteil. Dies entspricht jedoch einem großen Abschlag von fast 21,5% gegenüber dem zurückliegenden Monat. In den letzten Tagen konnten die Papiere somit nicht mehr überzeugen. Es ging fast zweistellig nach unten. Längerfristig wird es also langanhaltende Zuwächse brauchen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen
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Misstrauen dominiert!
Zwar gingen die Buchungszahlen für den Sommer zuletzt stark nach oben, was auf eine weitgehend normale Reisesaison schließen lässt. Auch die Investoren honorierten dies durch den vermehrten Kauf von TUI-Papieren. Wie sich am Kurs nun allerdings unschwer erkennen lässt, ist der kurz aufkeimende Optimismus nun wohl vorüber.
Dafür sorgen nicht zuletzt die gemischten Einschätzungen der Analysten. Beispielsweise belassen die Profis von Bernstein Research das Kursziel für die TUI-Aktie bei 2,50€ pro Anteil, was knapp unter dem derzeitigen Niveau liegt. Grund für die zurückhaltenden Bewertungen sind insbesondere die Auswirkungen des Krieges, die in ökonomischer Hinsicht bislang nicht genau abgeschätzt werden können.
Augen auf den diesjährigen Sommer?
Die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass Urlaub trotz Corona – wenn auch in eingeschränktem Maße – möglich ist. Eine weitgehend sorgenfreie Saison dürfte TUI zusätzliches Geld in die Kassen spülen, das dann für die Rückzahlung der Schulden hergenommen werden sollte.
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