Die Erholung der Aktie von TUI nach ihrem Kurseinbruch vor dem Wochenende, ist offenbar bereits vorbei. Rund um den Reverse Split, der am Freitag umgesetzt wurde und aus zehn Anteilscheinen einen werden ließ, waren die Papiere des Reisekonzerns von umgerechnet gut 20 Euro noch am Dienstag vergangener Woche bis auf 17,32 Euro gefallen, ein veritables Minus von rund 14 Prozent. Seit Wochenbeginn aber ging es zunächst wieder aufwärts, bei 18,56 Euro am Mittwochvormittag aber war Schluss. Im Laufe des Tages verlor die TUI-Aktie immer mehr an Wert, ging schließlich bei 17,66 Euro aus dem Xetra-Handel. Ist es die verspätet einsetzende Angst der Anleger vor der Kapitalerhöhung?
TUI-Aktie jetzt das zehnfache Wert – theoretisch
Diese nämlich hatte TUI bereits im Dezember angekündigt, wurde am 14. Februar von der Hauptversammlung genehmigt und war überhaupt der Grund für die Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1. Der Reverse Split war laut TUI Voraussetzung für die im Laufe des Jahres geplante Kapitalerhöhung, mit dessen Erlös der durch die Pandemie in Not geratene Konzern die Staatshilfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) bis Ende des Jahres zurückzahlen will.
- Es geht um die Stille Einlage I in Höhe von nominal 420 Millionen Euro
- Dazu verbliebene Optionsanleihe in Höhe von 59 Millionen Euro
Trotz dieser beschlossenen Verwässerung, der genaue Termin ist noch offen, war die TUI-Aktie am Tag der Entscheidung nur kurz eingeknickt, von damals 2,02 auf 1,93 Euro, hatte sich aber bald wieder erholt. 2,03 Euro, nach jetziger Berechnung 20,30 Euro, waren die Papiere am 16. Februar wieder wert. Doch das ist Vergangenheit.
TUI Aktie Chart
Nur zwei Analysten raten zum Kauf
Die meisten Analysten waren ohnehin misstrauisch, obwohl TUI beständig auf aktuell starke Buchungszahlen verweist, die annähernd auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit liegen sollen, bei zugleich deutlich gestiegenen Preisen. Bei der UBS erwartet man gar einen Kurseinbruch auf 11,20 Euro, gut ein Drittel unter dem aktuellen Wert. Die schweizer Bank ist mit ihrer Skepsis nicht allein: Von 22 von Bloomberg befragten Analysten raten aktuell nur zwei zum Kauf.
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