Quartalszahlen liefern nur halbe Entwarnung. TUI legte erst kürzlich seine Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vor – und überraschte positiv, zumindest auf den ersten Blick. Der saisonübliche Verlust schrumpfte auf 188 Millionen Euro, der Konsens hatte gut zwanzig Millionen mehr befürchtet.
TUI Aktie Chart
Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 7,3 Milliarden Euro, getragen von höheren Durchschnittspreisen in der Kreuzfahrt‑ und Hoteltochter. Vorstandschef Sebastian Ebel betonte, TUI liege „klar auf Kurs“, das Ergebnis im Gesamtjahr erneut zu steigern. Doch die Börse feierte nur kurz: Schon am Nachmittag drehte der Kurs ins Minus, weil Analysten weniger auf die Vergangenheit als auf das Buchungstempo für den Sommer blickten. Als Ergebnis wurde heute ein zweistelliger Verlust ausgewiesen
Warum buchen die Kunden so spät?
Traditionell füllt TUI seine Maschinen für Juli und August schon im Frühjahr. Diesmal kommt die Welle zögerlicher: Per Ende April waren erst 60 Prozent der Kapazitäten verkauft – drei Punkte weniger als vor einem Jahr. Das Management führt das auf das späte Osterdatum und die Ungewissheit über Flugsteuer und Streiks zurück.
Gleichzeitig beobachtet das Unternehmen eine spürbare Preisempfindlichkeit: Familien warten auf Last‑Minute‑Deals, während Gutverdiener lieber individuelle Rundreisen buchen. Besonders betroffen ist das Geschäft mit Pauschalreisen nach Spanien, wo Hotelketten die Tarife kräftig angehoben haben. Sollte sich das Nachholverhalten der Kunden bis Mitte Juni beschleunigen, könnte TUI seine Sommerprognose von bislang plus sieben Prozent Gästen trotzdem erreichen – garantiert ist das aber nicht.
Risiko und ein langer Atem!
Einige Analysten rechnen damit, dass TUI im Gesamtjahr erstmals seit der Pandemie einen freien Cashflow von mehr als 450 Millionen Euro erzielt. Auf dieser Basis kommt die Aktie auf ein Kurs‑zu‑Cash‑flow‑Verhältnis von knapp neun – weder teuer noch ein Schnäppchen. Wer einsteigt, kauft eine Bilanz, in der die Nettoverschuldung dank der 2024er‑Kapitalerhöhung zwar unter drei Milliarden Euro gefallen ist, aber immer noch den Zinssockel drückt. Kurzfristig entscheidet das Buchungsfenster über den Kurs: Füllen sich die Jets bis Ende Juni, bleibt TUI eine Turnaround‑Story. Bleibt die Sommerlust verhalten, droht eine erneute Debatte über Kapazitätskürzungen – und damit über den Mut der Anleger, noch einmal einen Herbststurm auszusitzen.
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