Die Türkische Lira (TRY) hat im vergangenen Jahr einen beispiellosen Niedergang erlebt und gegenüber dem Euro mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. Anfang November erreichte die türkische Währung ihren bisherigen Tiefstand. Zu diesem Zeitpunkt erhielt man für einen Euro 10,1779 TRY und damit so viel wie nie zuvor. Mit seiner Niedrigzinspolitik hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan an dieser Entwicklung maßgeblichen Anteil. Denn er vertritt die Meinung, dass steigende Zinsen zwangsläufig zu einer steigenden Inflation führen. Das steht im klaren Widerspruch zur einschlägigen wirtschaftswissenschaftlichen Theorie.
Im November dann plötzlich der Kurswechsel, als Erdogan dem amtierenden Notenbankchef Naci Agbal erlaubte, den Leitzins zu erhöhen. In zwei Schritten wurde dieser nun auf 17 Prozent angehoben und ist damit mehr als doppelt so hoch wie beim Zinstief im August. Damals lag der Leitzins noch bei 8,25 Prozent. Offiziell liegt der Leitzins damit seit langem wieder oberhalb der Inflationsrate, was der türkischen Lira in den vergangenen Wochen zu einer Erholung verholfen hat. Sie hat seit dem November-Tief gegenüber dem Euro um mehr als 13 Prozent aufgewertet. Aktuell scheint sich eine Bodenbildung im Bereich von 9 EUR/TRY zu vollziehen.
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Ist das Erholungspotenzial bereits erschöpft?
Aus charttechnischer Sicht deutet sich damit bereits ein Ende der Erholungsbewegung an. Und auch andere Faktoren lassen Zweifel aufkommen, ob die Lira ihren Erholungskurs fortsetzen kann. Denn schon in der Vergangenheit haben Währungskrisen gezeigt, dass Erdogan als Zinsskeptiker schnell die Geduld verliert und die Zinsen senkt, sobald sich die Märkte beruhigen. Dies könnte der Lira einen schweren Schlag verpassen.
Hinzu kommen Zweifel an der tatsächlichen Inflationsrate im Land. Sie soll der nationalen Statistikbehörde TÜIK zufolge im vergangenen Jahr 14,6 Prozent betragen haben. Weite Teile der Bevölkerung gehen allerdings davon aus, dass die Preise im vergangenen Jahr deutlich stärker angestiegen sind. Eine Gruppe türkischer Akademiker hat sich der Sache angenommen und unter dem Namen ENAG eine realistischere Inflationsrate berechnet. Das Ergebnis lässt aufhorchen. Ihren Berechnungen nach lag die Teuerungsrate im vergangenen Jahr bei 36,72 Prozent. Damit wäre der Leitzins immer noch deutlich zu niedrig.
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