Bekanntlich versucht momentan so ziemlich die ganze Welt, im eigenen Land eine Chipfertigung auf die Beine zu stellen. TSMC kommt diesem Wunsch nach und arbeitet bereits an neuen Fabs in den USA. In Europa tut sich noch nicht allzu viel, was sich in Zukunft aber ändern könnte.
Wie „Digi-Times“ berichtet, scheint TSMC wohl Dresden als möglichen neuen Standort auserkoren zu haben. Insider berichten über mehrere Besuche von Mitarbeitern des Konzerns aus Taiwan. Angedacht ist Gerüchten zufolge, dass in der sächsischen Hauptstadt eine Fabrik für Strukturbreiten von 22 bis 28 Nanometer entstehen könnte. Interessant wäre das in erster Linie für die Autobranche.
Nichts Genaues weiß man nicht
Allerdings hat TSMC das Ganze bisher nicht bestätigt und der Bau soll den Insidern zufolge auch nur bei großzügigen Zugeständnissen seitens der Politik stattfinden. Erwartet werden demnach unter anderem gesicherte Subventionen. In der Branche ist das nicht unüblich.
Auch der Standort Dresden erscheint passend, denn hier sind bereits einige internationale Player aus der Branche aktiv. Dazu gehört auch einer der US-Konkurrent GlobalFoundries. Ferner haben sich hier auch Infineon und Bosch mit einer jeweils eigenen Fertigung niedergelassen. Für die Anleger dürfte der genaue Standort derweil gar nicht so wichtig sein; die Expansion der Produktion ins Ausland wird aber generell positiv betrachtet.
TSMC mausert sich
Die TSMC-Aktie erholt sich derweil weiter von ihrem tiefen Sturz im zweiten Halbjahr 2022. Immer deutlichere Anzeichen für einen Abschwung des Halbleitergeschäfts im Consumerbereich setzten dem Titel schwer zu. Seit Ende Oktober ging es nun wieder um knapp 40 Prozent aufwärts und dieser Trend scheint noch immer anzuhalten. Mit 83,80 Euro zum Wochenende notiert das Papier wieder ungefähr auf dem Niveau, welches im September erzielt wurde. Auf Jahressicht offenbart der Chart noch ein Minus von 23,7 Prozent.