Der politische Rückenwind für Amerikas Solarfirmen droht sich in Gegenwind zu verwandeln. Mit dem neuen Haushaltsentwurf des Repräsentantenhauses soll ein zentraler Pfeiler des „Inflation Reduction Act“ (IRA) gekappt werden: die großzügigen Steuergutschriften für Wind-, Solar- und Speicherprojekte. Betroffen ist eine ganze Branche – von Entwicklern über Zulieferer bis hin zu Investoren.
Förderstopp rückt näher – Baufristen sorgen für Druck
Geplant ist, die steuerliche Förderung für neue Projekte bereits 2028 statt 2031 auslaufen zu lassen. Und: Wer noch profitieren will, muss innerhalb von 60 Tagen nach Verabschiedung mit dem Bau beginnen. Solche Fristen sind in der Praxis kaum haltbar, zumal viele Projekte komplexe Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen. Ein massiver Investitionsstau droht.
Finanzierungshilfe gestrichen – weniger Spielraum für Investoren
Besonders heikel: Die „Übertragbarkeit“ der Steuergutschriften soll gestrichen werden. Bisher konnten Projektentwickler ihre Credits verkaufen, um frisches Kapital zu mobilisieren. Dieses Modell hat viele Großprojekte überhaupt erst ermöglicht. Ohne diese Möglichkeit dürfte sich die Finanzierung neuer Solarparks deutlich schwieriger gestalten.
Chinas Schatten über der US-Solarförderung
Ein weiterer Passus betrifft Lieferketten mit China-Bezug. Künftig soll es striktere Auflagen für Projekte geben, deren Komponenten oder Zulieferer aus China stammen – und das sind viele. Zwar produziert etwa First Solar außerhalb Chinas, doch bei Modulen, Wechselrichtern oder Spezialgläsern ist die Abhängigkeit vom Reich der Mitte branchenweit hoch. Die neuen Regelungen könnten große Teile der aktuellen Projektpipeline blockieren.
Marktreaktion: Panik statt Optimismus
Die Börse reagierte prompt: Sunrun stürzte um 39%, während Enphase, SolarEdge und Maxeon ebenfalls zweistellig einbrachen. Selbst Schwergewichte wie First Solar (–5%) und Canadian Solar (–5%) gerieten massiv unter Druck. Investoren werten den Entwurf als fundamentale Bedrohung für die Wachstumsstory der Solarbranche.
Kritik aus der Branche – Hoffnung auf den Senat
Branchenverbände zeigen sich alarmiert. Heather O’Neill von Advanced Energy United spricht von einem Gesetz, das „wie ein Fleischbeil“ durch die Branche schlage – mit Folgen für Verbraucherpreise, Arbeitsplätze und Klimaziele. Laut Rhodium Group könnten Strompreise um 7% steigen, wenn die geplanten Kürzungen Realität werden.
Immerhin: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Der Gesetzentwurf muss noch durch den Senat, wo Änderungen möglich sind. Doch selbst wenn manche Punkte abgeschwächt werden – die Unsicherheit bleibt und dürfte auch in den kommenden Wochen für Volatilität in der Solarbranche sorgen.
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