Thyssenkrupp Nucera-Aktie: Ein Startschuss!

Mit der Inbetriebnahme einer gemeinsamen Pilotanlage mit dem Fraunhofer-Institut IKTS im sächsischen Hermsdorf hat die Thyssenkrupp Nucera-Aktie ein technologisches Ausrufezeichen gesetzt. In der neuen Fertigung werden erstmals Stacks für Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOEC) produziert.

ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA Aktie Chart

Die geplante Jahreskapazität ermöglicht Testreihen bei Industriekunden, die künftig Wasserstoff direkt aus Prozessabwärme gewinnen wollen. Für die Thyssenkrupp Nucera-Aktie ist das Projekt ein Beweis, dass der Konzern nicht nur auf das etablierte Alkali-Verfahren setzt, sondern sich frühzeitig in der nächsten Effizienzstufe positioniert. Das ist ein wichtiges Argument in öffentlichen Ausschreibungen für Gigawatt-Anlagen. Die Aktie zeigt sich weiterhin volatil.

Thyssenkrupp-Nucera-Aktie: Quartalszahlen bestätigen Wachstumspfad!

Operativ untermauert der Elektrolyse-Spezialist den Technologiefortschritt mit soliden Ergebnissen. Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende März stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr von 165 Millionen Euro auf 209 Millionen Euro. Der Nettoverlust verringerte sich von 10 Millionen Euro auf 5 Millionen Euro.

Der Vorstandschef sprach von einem „entscheidenden Schritt Richtung Gewinnzone“ und bestätigte die Jahresprognose. Die Zahlen zeigen, dass die Thyssenkrupp Nucera-Aktie dank wachsender Aufträge im Segment Grüner Wasserstoff ihre Fixkosten besser decken kann, obwohl Großprojekte erst in den Folgejahren voll in den Erlösen sichtbar werden.

Bewertungsdruck bietet Einstiegschancen – oder?

Trotz operativer Fortschritte kürzte Deutsche Bank Research jüngst das Kursziel von 14 Euro auf 12 Euro, beließ die Einstufung aber bei einer klaren Kaufempfehlung. Begründet wird der Schritt mit einem verzögerten Auftragseingang in Nordamerika und höheren Anlaufkosten für die SOEC-Entwicklung.

Die Anleger reagierten zunächst verhalten, wodurch die Thyssenkrupp Nucera-Aktie bis auf zeitweise neun Euro zurückfiel. Mittelfristig könnte sich der Bewertungsabschlag jedoch als Einstiegsfenster herausstellen, falls die Pilotanlage in Hermsdorf Demonstrationsaufträge nach sich zieht und damit die zuletzt fehlende Dynamik im Auftragseingang aufholt. Mit einer prall gefüllten Projektpipeline im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich besitzt die Thyssenkrupp-Nucera-Aktie weiter das Potenzial, zu einem zentralen Akteur der globalen Wasserstoffwirtschaft aufzusteigen.