Darauf haben die Anleger gewartet: Thyssenkrupp will bis Ende 2025 49 Prozent seiner Marinesparte TKMS an die eigenen Anteilseigner ausgliedern und anschließend an die Börse bringen. Mit einem Auftragsbuch von rund 18 Milliarden Euro für Fregatten, U-Boote und Minenjagdsysteme gilt TKMS als einer der größten Rüstungsschiffbauer Europas.
Die Konzernführung verspricht sich von der Abspaltung eine klarere Struktur sowie eine höhere Marktbewertung, weil das reine Marinegeschäft deutlich höhere Margen erzielt als das zyklische Stahlsegment. Für die Thyssenkrupp-Aktie bedeutet das sich abzeichnende Listing die Aussicht auf einen „kostenlosen“ Spin-off-Wert, der das Summe-der-Teile-Potenzial des Gesamtkonzerns freilegen könnte. Die Aktie zeigt sich wieder freundlich.
Thyssenkrupp Aktie Chart
Thyssenkrupp-Aktie: Stahlverkauf trotzt Washingtons Zollschrauben!
Parallel zu den Umbauplänen stellte die Stahlsparte klar, dass die jüngst verdoppelten US-Importzölle nur „minimale direkte Auswirkungen“ haben. Da weniger als ein Prozent des Absatzes in die Vereinigten Staaten geht, bleibt die Ergebnisbelastung überschaubar, obgleich die Handelspolitik die Wettbewerbslage in Europa verschärft.
Dass der Vorstand dennoch am margenarmen Stahl festhält, liegt an der integrierten Wertschöpfung aus Hochöfen, Walzwerken und Weiterverarbeitung – ein Verbund, der besonders gefragt ist, wenn die Autoindustrie sogenannte „grüne“ Qualitäten ab 2027 hochfährt. In diesem Umfeld bietet die Thyssenkrupp-Aktie aus Sicht vieler Analysten ein asymmetrisches Profil: Die Risiken der Außenhandelspolitik sind überschaubar, während eine mögliche CO₂-Prämie auf klimafreundlichen Stahl als optionaler Kurstreiber wirkt.
Landespolitik bremst Staatseinstieg – Anleger erleichtert!
Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann erteilte im Landtag allen Überlegungen zu einer Staatsbeteiligung an Thyssenkrupp eine deutliche Absage. Ein Einstieg des Landes sei „kein Zukunftsmodell für heimischen Stahl“, vielmehr müsse das Management seine Hausaufgaben ohne politisches Miteigentum erledigen.
Börsianer reagierten positiv: Politische Einmischung hätte die Kapitalstruktur aufgebläht und Governance-Fragen aufgeworfen. Kurzfristig dämpfen zwar die angekündigten Stellenstreichungen im Werk Duisburg das Sentiment; mittel- und langfristig überwiegt indes die Perspektive, dass sich der Konzern nach dem Spin-off von TKMS stärker auf wertschöpfende Industrien wie Wasserstoffelektrolyse, Ingenieurkomponenten und Hochfeststahl konzentriert.
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