Wegweisende Partnerschaft für Thyssenkrupp-Tochter Uhde: Wie der Industriekonzern kürzlich bekannt gab, kooperiert Uhde mit dem Energiekonzern Uniper im Bereich Wasserstoff. Demnach wollen die Partner eine Kerntechnologie für den weltweiten Wasserstoffhandel zur industriellen Reife bringen. Konkret geht es hierbei um einen großtechnischen Ammoniak-Cracker.
In einer solchen Anlage wird Ammoniak unter Zuführung von hohen Temperaturen katalytisch in seine Bestandteile Stickstoff und Wasserstoff aufgespalten. Durch eine anschließende Reinigung kann dann reiner Wasserstoff erzeugt werden.
Thyssenkrupp Uhde und Uniper: Ammoniak-Cracker-Demo-Anlage geplant
Zunächst wollen die Partner am Standort von Uniper in Gelsenkirchen-Scholven eine Demonstrationsanlage bauen. Diese soll eine der weltweit ersten ihrer Art sein und pro Tag rund 28 Tonnen Ammoniak verarbeiten können. Die Demonstrationsanlage soll gleichzeitig als Grundlage unter anderem für das geplante Wasserstoff-Terminal in Wilhelmshaven dienen.
An dem Terminal sollen später großen Mengen Ammoniak aus dem Ausland angeschifft und in Wasserstoff umgewandelt werden. Dieser kann anschließend dann z.B. in der Stahlproduktion oder der Chemiebranche eingesetzt werden. Das Terminal gilt als wichtiger Knotenpunkt für die kommende Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland und Europa.
„Mit dem Ammoniak-Cracker in Scholven schaffen wir die Voraussetzungen, Wasserstoff international zu handeln und für viele Branchen nutzbar zu machen“, betonte Uniper-COO Holger Kreetz.
Ammoniak als Trägermedium für grünen Wasserstoff
Zur Einordnung: Deutschland kann seinen Bedarf an grünem Wasserstoff perspektivisch nicht aus eigener Kraft stillen und ist deshalb auf Importe angewiesen. Ammoniak dient hier als Trägermedium, da der Stoff einfacher zu transportieren ist als reiner Wasserstoff.
Wird grüner Wasserstoff zum Beispiel in Südamerika per Elektrolyse und Ökostrom produziert und dort direkt in Ammoniak umgewandelt, kann dieser per Schiff z.B. nach Wilhelmshaven transportiert werden. Dort kann das Ammoniak in einem solchen Cracker wieder in Wasserstoff aufgespalten und dieser per Pipeline zum Bestimmungsort gebracht werden.
Ende 2026 soll‘s losgehen
Die Inbetriebnahme der Demonstrationsanlage in Gelsenkirchen ist für Ende 2026 angedacht. Wann die spätere, kommerzielle Großanlage in Wilhelmshaven in Betrieb gehen könnte, ist derzeit noch unklar.
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