Gewerkschaften protestierten noch mit allem Nachdruck gegen den Einstieg von Daniel Kretinsky bei der Stahlsparte von ThyssenKrupp. Verhindern ließ sich ein entsprechender Deal damit aber nicht. Der Aufsichtsrat nutzte sein doppeltes Stimmrecht, um das Ganze über den Willen der Arbeitnehmer hinweg zu beschließen.
Es versteht sich wohl von selbst, dass darauf noch erbitterter Kritik folgt. Die IG Metall sprach davon, dass bei ThyssenKrupp im „denkbar schlechtesten Sinne“ Geschichte geschrieben wurde. Risiken seien völlig ungeklärt. Doch nicht nur die Arbeiter kritisieren das Management. Sogar die Bundesregierung ist Insidern zufolge wenig zufrieden mit den jüngsten Entwicklungen.
ThyssenKrupp: Greift der Staat durch?
Das „manager magazin“ zitiert mit der Angelegenheit vertraute Personen mit den Worten, dass der Bund darüber nachdenken könnte, einen eigenen Vertreter in den Aufsichtsrat von ThyssenKrupp zu schicken. Auf diesem Wege könnten in Zukunft einseitige Beschlüsse durch den Aufsichtsrat verhindert werden. Begründet wird dies mit Milliardensubventionen, die ThyssenKrupp in den letzten Jahren erhalten hat.
Ob jene ausreichen, um einen Posten im Aufsichtsrat zu etablieren, ist allerdings einigermaßen fraglich. Zudem wurde auch noch nichts offiziell angekündigt. Recht offene Kritik gibt es derweil aber auch von einigen Aktionären und Analysten. Der Preis für den Einstieg von Kretinsky wird von vielen Beobachtern als zu billig eingeschätzt.
Kein Glück für die ThyssenKrupp-Aktie
Thyssenkrupp Aktie Chart
Es dürfte noch eine Weile dauern, bis sich der Staub etwas gelegt hat und die Situation bei ThyssenKrupp wieder übersichtlicher wird. Festhalten lässt sich momentan aber, dass mit dem jüngsten Beschluss nur die Wenigsten zufrieden sind. Auch die Anteilseigner drückten ihre Enttäuschung aus, indem die Thyssenkrupp-Aktie am Freitag um zwei Prozent auf nur noch 4,70 Euro fiel. Auf Jahressicht hat das Papier fast 30 Prozent an Wert verloren.
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