Etwas überraschend teilte ThyssenKrupp vor wenigen Tagen mit, den Vorstand im Konzern zu erweitern. Der noch recht frische Chef Miguel López verabschiedet sich damit vom Konzept seiner Vorgängerin Martina Merz, welche auf eine hohe Eigenständigkeit der verschiedenen Sparten mit einem schlanken Vorstand setzte.
In Zukunft sollen nun fünf statt bisher drei Vorstände die Geschicke des Konzerns leiten, was mehr Macht in die Konzernzentral bringt. Es gibt durchaus positive Reaktionen auf diesen Schritt. Die Großaktionärin Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sprach etwa von einer optimalen Umgang mit aktuellen Herausforderungen und sieht einer Fortsetzung des Peformance-Programms entgegen.
ThyssenKrupp: Auf Konfrontationskurs
Von den Gewerkschaften erntet der Vorstand derweil wenig Verständnis. Geschlossen stimmten die Arbeitnehmervertreter gegen die Erweiterung des Vorstands. Letztlich setzten sich die Investoren aber mit einer knappen Mehrheit durch. Die Pläne können nun erst einmal über die Bühne gehen. Das angespannte Verhältnis zu den Gewerkschaften, die ohnehin schon skeptisch auf Sparprogramme und gestrichene Investitionen blicken, wird aber noch mehr auf die Probe gestellt.
Entwicklung des Nettogewinns bei Thyssenkrupp
Um die Bilanzen wieder auf Vordermann zu bringen, scheint der neue Chef dies in Kauf nehmen zu wollen. Das wird von den Aktionären durchaus honoriert. Die Thyssenkrupp-Aktie konnte in dieser Woche zwar keine großen Sprünge hinlegen, sich aber wenigstens auf einem einigermaßen ansehnlichen Niveau stabilisieren.
Das wird ein Nachspiel haben
Es ist kaum vorstellbar, dass die Gewerkschaften das Ganze auf sich sitzen lassen werden. Dort fühlt man sich schon seit Längerem mehr oder minder übergangen. Ob und welche Konsequenzen daraus folgen, ist momentan noch unklar. Sowohl der Vorstand als auch Anleger sollten sich aber gedanklich schon mal auf Gegenwind einstellen, der vielleicht auch Auswirkungen auf den Aktienkurs nehmen könnte.
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