Liebe Leserin, Lieber Leser,
die Stimmung an den Märkten hat sich nach den Osterfeiertagen etwas eingetrübt. Am Montag freuten die Börsen in Asien und Nordamerika sich noch über weiteren Auftrieb und auch am Dienstagmorgen gaben zunächst grüne Vorzeichen den Ton an. Doch leise Zweifel an baldigen Zinssenkungen sorgten letztlich für manche Korrektur und DAX und Co. verabschiedeten sich letztlich mit Verlusten, wenn auch in einem noch überschaubaren Ausmaß.
Während sich hier und dort noch kleinere und eher vage Sorgen breitmachen, ist man bei Tesla schon einen Schritt weiter. Das Unternehmen informierte kürzlich über Auslieferungszahlen für das erste Quartal. Jene hätten kaum enttäuschender ausfallen können. Erstmals zeigt sich anhand harter Zahlen, vor welchen großen Herausforderungen der einstige Highflyer steht.
Tesla ohne neues Wachstum
Die genauen Quartalszahlen lassen noch etwas auf sich warten. Doch bei den reinen Auslieferungszahlen hat es für Tesla im ersten Quartal nicht für Wachstum gereicht. Nur rund 387.000 E-Autos konnte der US-Konzern in den letzten Monaten an die Frau oder den Mann bringen, womit selbst die durch Stromausfälle und andere unschöne Ereignisse gestörte Produktion nicht ausgelastet werden konnte. Tesla musste im Jahresvergleich zum ersten Mal seit Jahren einen Rückgang verbuchen und verfehlte die Erwartungen der Analysten überdeutlich. Letztere rechneten im Vorfeld mit 443.000 verkauften Fahrzeugen.
Das wirf kein gutes Licht auf die zu erwartenden Zahlen. Denn während die Absätze gesunken sind, haben auch noch die Preise aufgrund des anhaltenden Preiskampfes nachgelassen. Das lässt vermuten, dass Tesla demnächst mit ebenfalls enttäuschenden Quartalszahlen aufwarten wird. Doch das ist für die Anleger wahrscheinlich nicht einmal das größte Problem.
Entwicklung des Nettogewinns bei Tesla
Gegenwind von allen Seiten
Schwerer wiegt noch, dass sich für die nahe Zukunft keinerlei Anzeichen der Entspannung ergibt. Im Gegenteil, es könnte für Tesla sogar noch ungemütlicher werden. Kürzlich feierte Xiaomi seinen Einstand im E-Auto-Sektor, und das mit einem regelrechten Preisbrecher in Form des SU7, welcher auch noch recht unverhohlen in direkte Konkurrenz zum Model 3 tritt. Letzteres wird in China hergestellt, sodass es bei möglichen Sanktionen der EU gegen chinesische Autos Probleme beim Import nach Europa geben könnte.
Als wäre das nicht schon besorgniserregend genug, bekommt Tesla es auch in westlichen Gefilden mit immer mehr Gegenwehr zu tun. Jene kommt verstärkt von den hiesigen Herstellern, welche für dieses und nächstes Jahr eine wahre Flut an neuen Modellen in Aussicht gestellt haben. Das ist auch nötig, um CO2-Vorgaben der EU erfüllen zu können. Es zeichnet sich ein noch intensiverer Wettbewerb ab, in welchem steigende Absatzzahlen auch bei Tesla beileibe keine Selbstverständlichkeit mehr sind.
Die Tesla-Aktie rutscht ab
Im Prinzip sind das alles keine Neuigkeiten mehr und auch meine Wenigkeit hat vor derartigen Faktoren schon des Häufigeren gewarnt. Doch mit den nun vorgelegten Absatzzahlen wird den Anlegern mit harten Zahlen aufgeführt, wie drastisch der Gegenwind im Sektor ausfällt. Der starke Konkurrenzdruck kommt zu einer Zeit, in der sich die Nachfrage tendenziell rückläufig entwickelt. Es ist mehr oder minder der perfekte Sturm für Tesla und am Horizont ist noch kein Sonnenstrahl zu erkennen. Die Aktie dürfte damit erst einmal in unruhigen Gewässern bleiben.
Sichtlich verunsichert trennten sich die Anleger am Dienstag im großen Stil von Tesla-Aktien. Der Kurs gab hierzulande um schmerzhafte 6,4 Prozent bis auf 153,86 Euro nach und die Marktkapitalisierung ist auf rund 530 Milliarden US-Dollar zusammengeschrumpft. Das ist im Vergleich zu allen anderen Autokonzernen noch immer beeindruckend. Doch es war auch schon mal doppelt so viel und aus der weiterhin nicht niedrigen Bewertungen ergeben sich für die Zukunft auch einige Risiken.
Droht der Crash?
Sollte Tesla nicht in Bälde für positive Signale sorgen können, so dürften mehr und mehr Börsianer die hohe Bewertung des Konzerns in Zweifel ziehen. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, wie jene gerechtfertigt werden kann, wenn nicht länger schwindelerregende Wachstumszahlen erreicht werden können. Sollte sich Tesla an Bewertungen von klassischen Autobauern annähern, wäre dies an der Börse mit nicht weniger als einem handfesten Crash verbunden.
Noch ist aber nicht aller Tage Abend und es scheint im Konzern bereits ein Umdenken stattzufinden. Werbung genießt einen höheren Stellenwert und die Ausgaben dafür sind zuletzt merklich angestiegen. Zudem soll 2025 oder 2026 ein Tesla für rund 25.000 Dollar an den Start gehen und damit das Volumensegment beackert werden. Der Traum von rapiden Wachstum lebt also noch immer fort. Doch die zuletzt in die Wege geleiteten Maßnahmen werden so schnell eher nicht ihre erhoffte Wirkung entfalten. Auf Tesla dürfte daher ein eher ruppiges restliches Jahr warten und es ist leider sehr gut möglich, dass der aktive Abwärtstrend sein Ende noch nicht erlebt hat.
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