Tesla-Aktie: Auf dem absteigenden Ast?

Die Tesla-Aktie startet unruhig ins neue Jahr und manch einer sieht schon den Niedergang des gemessen am Börsenwert größten Autokonzerns der Welt voraus.

Auf einen Blick:
  • Der Gegenwind bei Tesla nimmt zu.
  • Das Unternehmen steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen.
  • Luft nach oben scheint sich da beim Aktienkurs nicht zu ergeben.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

das Jahr 2024 hätte für Tesla kaum unruhiger beginnen können. In dieser Woche wurden die Schlagzeilen davon beherrscht, dass der Konzern bei den Auslieferungszahlen von Elektroautos von BYD überholt wurde. Da hilft es wenig, dass man selbst im vergangenen Quartal neue Rekorde schreiben konnte. Der Prestigeverlust durch den Abstieg auf den zweiten Platz hinterlässt tiefe Spuren und lässt Zweifel an den Zukunftsaussichten wachsen.

Es ist auch längst nicht die einzige Baustelle, mit der Tesla derzeit zu kämpfen hat. Das neue Jahr steht nicht unbedingt unter einem guten Stern und es bröckelt an immer mehr Stellen. Ich selbst würde Tesla noch nicht den Untergang vorhersagen. Es gibt aber zweifelsohne einige belastende Faktoren, welche gerade Anleger im Hinterkopf behalten sollten.

1. Teslas Zahlen

Wie eingangs bereits erwähnt machen sich die Anleger große Sorgen um die Absatzzahlen von Tesla. Jene konnten zwar im vergangenen Quartal weiter gesteigert werden und mit 1,81 Millionen verkauften Fahrzeugen konnten im Gesamtjahr sowohl vergangene Rekorde als auch die eigenen Prognosen übertroffen werden. Dennoch wiegt die Tatsache schwer, dass BYD im vierten Quartal 23 mehr E-Autos an die Frau oder den Mann bringen konnte. Das kann auch an der Börse schwerlich ignoriert werden.

Umsatz pro Quartal für Tesla

Quartal
Mio. €
Vorjahr

31.03.24
21.301
-8,69 %
31.12.23
25.167
3,49 %
30.09.23
23.350
8,84 %
30.06.23
24.927
47,20 %
31.03.23
23.329
24,38 %
31.12.22
24.318
37,24 %
30.09.22
21.454
55,95 %

Umsatzentwicklung von Tesla

Bedenklich stimmt zudem, dass Tesla bisher keine Prognose für das laufende Jahr abgeben wollte. Das spricht nicht unbedingt für Selbstvertrauen, von dem der Konzern in den letzten Jahren schwer geprägt war. Schon das ehemalige Ziel, jährlich 50 Prozent mehr Fahrzeuge zu verkaufen, gilt bereits als überholt. Was von nun an von Tesla zu erwarten ist, darüber steht ein großes Fragezeichen.

2. Teslas Konkurrenz schläft nicht

Ein weiteres großes Problem stellt die immer größere und aggressivere Konkurrenz dar. BYD steht hier momentan im Vordergrund und es ist recht wahrscheinlich, dass der chinesische Konzern immer weiter davonziehen wird. Denn während Tesla bereits die größten und wichtigsten Märkte abgesteckt hat, verkauft BYD rund 90 Prozent seiner Fahrzeuge auf dem chinesischen Heimatmarkt. Die internationale Expansion kommt gerade erst ins Rollen.

Abseits davon bringen sich aber noch etliche andere Player in Stellung, um in Zukunft Marktanteile zu erobern und damit Tesla unter Druck zu setzen. In Zeiten einer hartnäckig hohen Inflation drängen dabei Fahrzeuge aus dem Volumensegment in den Vordergrund, wo Tesla bisher außer dem Versprechen, irgendwann ein E-Auto für 25.000 Euro anbieten zu wollen, wenig zu bieten hat.

3. Technologischer Stillstand

Fehlende Neuvorstellungen werden für Tesla mit jedem weiteren Tag zu einem größeren Problem. Bei anderen Herstellern gibt es quasi ständig frische Fahrzeuge mit neuen Features zu sehen. Bei Tesla sind hingegen die Verkaufsschlager nach wie vor das im 2017 eingeführte Model 3 und das seit 2020 in Produktion befindliche Model Y. Abseits von dem einen oder anderen Facelift hat sich nicht mehr viel getan und Teslas Ruf als Innovator hat sichtlich gelitten.

Im vergangenen Jahr wurde immerhin der Cybertruck mit großer Verspätung endlich eingeführt, dies allerdings mit maximal einigen hundert tatsächlich ausgelieferten Exemplaren. Der gigantische E-Pickup stieß dabei auf viel Kritik und offen ist bisher noch die Frage, ob Tesla damit auch tatsächlich Geld verdient. Womit sich gleich schon die nächste Baustelle offenbart.

4. Teslas Margen im Sinkflug

Vor allem in China tobt derzeit ein regelrechter Preiskrieg, an dem Tesla sich munter beteiligt. Auch anderswo hat der Konzern die Preise gesenkt und stellte die Auslieferungszahlen klar in den Vordergrund. Die einst traumhaften Margen haben darunter schwer gelitten. Mittlerweile verdient Tesla an einem verkauften Auto nicht mehr als Hersteller wie beispielsweise BMW. Die Tendenz ist weiterhin fallend, denn es wird unverändert eine Strategie verfolgt, bei der trotz wirtschaftlicher Schwächen möglichst viele Autos verkauft werden sollen.

5. Teslas Chef: Elon Musk

Als weiterer Belastungsfaktor für Tesla erweist sich immer mehr der eigene CEO in Form von Elon Musk. An dessen bisherigen Errungenschaften für den Konzern ist kaum zu rütteln. Ohne Musk hätte Tesla seinen kometenhaften Aufstieg niemals über die Bühne bringen können. Doch in diesen Tagen verhält sich der Tesla-Chef immer unberechenbarer und fällt mit Tweets auf, in denen teils antisemitische Beiträge weitergeleitet wurden. Das immer stärkere politische Engagement von Trump stößt manchem Großinvestor sauer auf.

Auch bei den Kunden hinterlässt Musks Poltern Eindruck, und das häufig nicht in positiver Weise. Im Netz finden sich mittlerweile zu Hauf Bekundungen von Nutzern, welche in Zukunft den Kauf eines Fahrzeugs von Tesla kategorisch ausschließen. Folgt nur ein Bruchteil davon auch tatsächlich dieser Linie, dürften dem Unternehmen einige Verkäufe durch die Lappen gehen. Dass Musk in Zukunft zahmer auftreten wird, zeichnet sich aktuell nicht ab. Es ist wohl eher vom Gegenteil auszugehen.

Die Kleinigkeiten und der ganze Rest

Die bisher genannten Punkte sind tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs und Tesla steht vor sehr unruhigen Zeiten. Am Ende ist der Konzern noch lange nicht und es wäre denkbar, dass die Skeptiker einmal mehr eines Besseren belehrt werden. Allzu viel Zeit sollte Tesla sich aber nicht dabei lassen, für ein solches Szenario Argumente zu liefern. Denn die Charttechnik entwickelt sich auch immer mehr zum Feind der Aktie. Am Donnerstag verließ die Tesla-Aktie den Handel mit knapp 238 US-Dollar. Bei 230 Dollar verorten die Charttechniker aktuell eine wichtige Unterstützung, deren Unterbieten die Aktie in einen handfesten Abwärtstrend befördern könnte.

Tesla Aktie Chart

Nicht vergessen werden sollte, dass Tesla sich noch immer im Wachstum befindet und diesbezüglich sowie mit Blick auf den Börsenwert die meisten Mitbewerber locker in die Tasche steckt. Die große Frage ist allerdings, ob eben das in Zukunft auch so bleiben wird.

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